Großbaustelle in Stockholm setzt auf elektrische Baumaschinen
Das Projekt, bei dem ein ehemaliges Gewerbegebiet in ein Quartier mit Wohnungen, Büros, Einzelhandel und Parks umgewandelt wird, zeigt das enorme und oft ungenutzte Potenzial fossilfreier Beschaffungsverträge als Motor für Veränderungen. Denn bei der Ausschreibung der Bauvorhaben hat die Stadt niedrige CO2-Emissionen als Parameter vorgegeben. So hat das Projekt bereits bis Juni 2024 eine CO2-Einsparung von 2.759 Tonnen erzielt, was ihm bei den jährlichen schwedischen Green Building Awards die Auszeichnung „Nachhaltiges Bauprojekt des Jahres“ einbrachte.
Mit Blick auf die zweite Bauphase, die in Kürze beginnt, sind die klimapolitischen Ziele noch ambitionierter. Denn in dieser neuen Phase des Projekts sollen die Emissionen noch weiter gesenkt werden, indem das Ziel von 3,5 Tonnen CO2 pro eine Million schwedische Kronen Auftragsvolumen unterschritten wird. Dies ist ein drastischer Rückgang gegenüber den 11 bis 29 Tonnen, die bei ähnlichen Projekten normalerweise ausgestoßen werden.
Anders Österberg, stellvertretender Bürgermeister von Stockholm und Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses, sagt: „In der Stadt Stockholm sind wir uns der wichtigen Rolle bewusst, die wir bei der Beschleunigung des Übergangs zu fossilfreien Baustellen spielen müssen. Die Stadt Stockholm hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 eine positive Klimabilanz zu erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir bei unserer Beschaffung weiterhin den Einsatz von elektrisch betriebenen Baufahrzeugen und fossilfreien Baustellen vorschreiben.“
Zu den ehrgeizigen Nachhaltigkeitszielen für Phase zwei der Umgestaltung der Slakthusområdet gehört ein 100 Prozent fossilfreier Baustellenbetrieb. Dieser soll durch den Einsatz von HVO100 (einem non-fossilen Dieselkraftstoff aus biologischen Rest- und Abfallstoffen) sowie die Erhöhung des Elektrobetriebs von 10 auf 50 Prozent erhöht werden.
Entsprechend kommen drei elektrische Baumaschinen von Volvo Construction Equiment (kurz: Volvo CE) zum Einsatz, darunter zwei Volvo EC230 Electric-Raupenbagger und ein L120H Electric Conversion-Radlader. Diese arbeiten an der Absenkung des Geländes, dem Aushub von ca. 68.000 Kubikmeter Erde und Fels, dem Verfüllen eines Arbeitstunnels und der Vorbereitung des Geländes für die Versorgungssysteme.
Fredrik Tjernström, Head of Electromobility Solutions Sales bei Volvo CE, sagt: „Die erste Phase hat gezeigt, wie effektiv elektrische Maschinen bei der Ausführung von Aufgaben sind und gleichzeitig die CO2-Emissionen erheblich reduzieren. Dies ist von unschätzbarem Wert für Projekte in Stadtzentren, die den Kommunen helfen, ihre Emissionsreduktionsziele zu erreichen und die Luftqualität zu verbessern sowie den Lärmpegel zum Nutzen aller zu senken.“
Zu den drei E-Baumaschinen von Volvo CE gesellen sich zwei Elektro-Lkw, ein elektrisch betriebenes Sortiergerät, ein elektrisches Verdichtungsgerät und handbetriebene Elektromaschinen hinzu. Die Ladeinfrastruktur wird von Eviny geliefert und umfasst zwei Schnellladegeräte und drei Batteriepakete.
Anna Göransdotter, Projektmanagerin bei dem beteiligten Baukonzern Skanska, fügt hinzu: „Wenn Kommunen wie die Stadt Stockholm bei der Vergabe von Aufträgen der Reduzierung der Kohlenstoffemissionen Vorrang einräumen, schafft dies nicht nur einen inspirierenden Präzedenzfall für andere Regionen, sondern treibt auch Innovationen in der gesamten Baubranche voran. Dieser proaktive Ansatz erzeugt einen Welleneffekt in der gesamten Wertschöpfungskette, der alle Beteiligten dazu anregt, neue Möglichkeiten zu erforschen und die Grenzen dessen zu erweitern, was beim nachhaltigen Bauen erreicht werden kann.“
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