Lucid tauscht Europa-Chef und startet SUV-Produktion

Bei Lucid Motors gibt es erneut einen Wechsel auf der Position des Europa-Chefs. Alexander Lutz hat den US-Elektroauto-Hersteller nach weniger als einem Jahr als Managing Director Europe wieder verlassen. Dafür wird jetzt das E-SUV Gravity in Serie gebaut.

Bilder: Lucid Motors, Polestar; Montage: electrive

Zunächst zur Personalie des Europa-Chefs: Der Nachfolger von Alexander Lutz ist Lawrence Hamilton, der zuvor das Europageschäft von Genesis leitete. Lutz war früher Deutschland-Chef von Polestar und hatte vor seinem Wechsel zu Lucid das Italien-Geschäft der schwedisch-chinesischen Marke verantwortet. Über den Wechsel hat zunächst das Portal „Electric Vehicles“ berichtet, Lutz und Hamilton selbst haben den Vorgang aber über ihre LinkedIn-Profile bestätigt. Hintergründe sind noch nicht bekannt.

Der Abgang von Alexander Lutz hat sich nicht abgezeichnet: Erst vor zwei Wochen hat er in einem Interview mit der „Auto, Motor und Sport“ die weitere Strategie von Lucid in Europa vorgestellt – mit der Premiere des Air Sapphire im ersten Quartal 2025, der Premiere des E-SUV Gravity und dann 2027 der Markteinführung eines geplanten Mittelklasse-Modells.

Selbst zu seinem Abgang geäußert hat sich Lutz noch nicht, sein LinkedIn-Profil hat der Manager aber schon aktualisiert. Im Titelbild ist zwar noch ein Lucid Air zu sehen, Lutz bezeichnet sich aber nur noch als „Automotive Executive“ und bei der Berufserfahrung ist seine Position als Managing Director Europa mit „Dez. 2023-Dez. 2024“ angegeben.

Neun Manager-Abgänge in 14 Monaten

Auch sein Nachfolger Lawrence Hamilton hat sein Profil in dem Karriere-Netzwerk angepasst und wird dort mit „Dez. 2024-Heute“ als Managing Director von Lucid Motors Europe mit Sitz in Amsterdam geführt. Zuvor war er seit September 2022 in gleicher Funktion für Genesis Motor Europe in Frankfurt tätig. Hamilton ist seit den 1990er Jahren in der Autobranche aktiv und hat in diversen Positionen etwa für Daewoo, Mazda, Mitsubishi, Kia und Hyundai gearbeitet – in verschiedenen europäischen Ländern und auch Kanada. Wer bei Genesis auf Hamilton folgt, ist noch nicht bekannt.

„Electric Vehicles“ listet in seinem Bericht gleich neun leitende Angestellte auf, die Lucid in den vergangenen 14 Monaten verlassen haben. Darunter sind mehrere Vice Presidents (etwa für die Software-Entwicklung, Lieferketten, Qualität oder Kommunikation/Marketing), zwei Senior Vice Presidents (u.a. für Digitales) – und mit Sherry House als Chief Financial Officer und Matthew Everitt als Chief Legal Officer auch zwei Vorstands-Mitglieder.

Es gibt aber auch positive Nachrichten von Lucid Motors: Das zweite Modell des Herstellers, der E-SUV Gravity, wird jetzt im Werk Casa Grande in Arizona in Serie gebaut. Nachdem die ersten Vorserienfahrzeuge des neuen E-SUV bereits im Juli gebaut wurden, handelt es sich nun um die ersten Kundenfahrzeuge.

Bestellungen für den Gravity nimmt Lucid seit einigen Wochen an, zumindest in den USA. Dort ist das Modell ab 79.900 Dollar erhältlich. Bei der Version, die jetzt vom Band gelaufen ist, handelt es sich allerdings nicht um das Basismodell, sondern den Gravity Grand Touring. Dieser startet bei 94.900 Dollar. Der Gravity Touring für unter 80.000 Dollar soll Ende 2025 anlaufen.

electric-vehicles.com (Europa-Chef), linkedin.com (Alexander Lutz), linkedin.com (Lawrence Hamilton), electrek.co, x.com (beide Gravity-Produktion)

3 Kommentare

zu „Lucid tauscht Europa-Chef und startet SUV-Produktion“
EAndi
07.12.2024 um 09:43
Das ist nicht gut für Lucid wenn so viele Manager das Unternehmen verlassen. Laut Zulassungszahlen hat er Europa angetrieben, jedenfalls um weiten mehr als zuvor. Und dann von Genesis einzustellen LOL haben die nicht noch weniger Autos zugelassen als Lucid mit weitaus mehr Unterstützung aus der großen Gruppe? Was macht Lucid, kein Wunder das alle gehen.
Jakob.Graber
07.12.2024 um 12:28
Die Firma scheint nicht zu retten zu sein. Aktienpreis ist weiter bodenlos im Keller, da kann man keine guten Leute halten…
G.F.
07.12.2024 um 19:01
Was man da so liest, ich wäre auch gegangen. Fragt sich: wer wechselt freiwillig noch in diese Firma? Sicher keine guten!!!!

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