SAE strebt für USA „universelles“ Plug & Charge an

Die Normungsorganisation SAE International kündigt ein Rahmenwerk für „universelles“ Plug & Charge in Zusammenarbeit mit der US-Regierung an. Ladevorgänge jedes Autos an jeder öffentlichen Ladestation sollen so automatisch gestartet und abgerechnet werden können. Erste Tests sollen 2025 beginnen.

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Bild: Jeep

Für den breiten Plug & Charge-Ansatz kooperieren das SAE Industry Technologies Consortia (ITC) und dessen „Electric Vehicle Public Key Infrastructure“-(EVPKI)-Konsortium mit der US-Regierungsbehörde Joint Office of Energy and Transportation. Das Rahmenwerk, das als Unterbau für den Rollout von Plug & Charge in den USA dienen soll, trägt dabei die Abkürzung des EVPKI-Konsortiums im Namen. Zu dessen Mitgliedern zählen führende Automobil-OEMs, Hersteller von Ladegeräten, Betreiber von Ladestationen, eMobility-Dienstleister und sogenannte PKI-Anbieter. PKI steht dabei für „Public Key Infrastructure“ und die in diesem Bereich agierenden Player können beispielsweise digitale Zertifikate ausstellen, die die Identität von Benutzern, Geräten oder Diensten authentifizieren. Bei Plug & Charge bekanntlich ein Kernthema.

Die verantwortliche SEA-Tochter schildert, dass die USA bisher von einem fragmentierten Lademarkt geprägt ist: „Autohersteller und Ladenetzwerke verwenden proprietäre Authentifizierungs- und Autorisierungslösungen, die teils Funktionen wie Plug & Charge innerhalb ihres Netzwerks erlauben.“ Teils aber auch nicht. Dieser Zersplitterung des Markts wollen die Initiatoren mit ihrer „SAE EVPKI-Lösung“ begegnen. Der neue Rahmen schaffe eine gemeinsame Sicherheitslösung, die es Fahrzeugen, Ladegeräten und Ladenetzwerken ermöglicht, sicher miteinander zu kommunizieren und echte Interoperabilität im gesamten Ladesystem zu erreichen. Das Versprechen: „Schnelleres, automatisiertes Laden mit jeder öffentlichen Station und jedem Auto. Der Ladevorgang und die Zahlungsabwicklung erfolgen nahtlos – keine Verwendung mehrerer Apps oder Zahlungsmethoden mehr“, so die Beteiligten.

Der Lösung liegt eine sogenannte Certificate Trust List (CTL) zugrunde – eine Liste, die mit einem gekoppelten Kriterienkatalog die Grundlage für die Aufnahme von PKI-Anbietern aus der Industrie in das SAE EVPKI-Governance-Modell bilden. Und zwar mit dem Ziel, eine interoperable PKI-Lösung für die eMobility-Industrie zu schaffen und einen wettbewerbsfähigen PKI-Markt für den eMobility-Sektor aufzubauen, der heute so noch nicht existiert.

„Unsere Mission konzentriert sich auf Interoperabilität, Skalierbarkeit und Flexibilität beim Laden von Elektrofahrzeugen“, untermauert Tim Weisenberger, SAE EVPKI Director. „Die öffentliche Freigabe der SAE EVPKI mit ihrer zertifizierten Vertrauensliste bietet eine kritische Nachrichtensicherheitslösung für die universelle Plug & Charge-Funktionalität und stellt einen großen Fortschritt im Ökosystem der Elektromobilität dar. Er erwarte „eine betriebsbereite EVPKI-Lösung im Jahr 2025 und einen offenen, wettbewerbsfähigen PKI-Anbietermarkt, um wirtschaftliches und sicheres Laden in großem Umfang zu ermöglichen“.

„Universal Plug & Charge macht das Laden von Elektrofahrzeugen noch einfacher als das Tanken von Benzin“, äußert Gabe Klein, Executive Director des Joint Office of Energy and Transportation. „Wir nähern uns rasch einer Zukunft, in der jeder Elektroautofahrer einfach den Stecker in die Steckdose steckt, auflädt und losfährt; das Netzwerk spricht mit dem Auto und wickelt die Zahlung nahtlos ab. Dies ist ein grundlegender architektonischer Schritt auf dem Weg zum bidirektionalen Laden und zur echten Fahrzeug-zu-Netz-Integration, dem heiligen Gral für Energie und Verkehr.“

prnewswire.com

1 Kommentar

zu „SAE strebt für USA „universelles“ Plug & Charge an“
D-Tric
06.12.2024 um 23:45
Scheint eine gewisse Ähnlichkeit mit Plug & Charge nach ISO15118 zu haben. Aber warum denn um alles in der Welt einen neuen Standard erfinden, wenn es schon einen gibt?

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