Stellantis und Zeta Energy feilen an Lithium-Schwefel-Batterien
Um dies zu erreichen, wollen die Partner eine „bahnbrechende gravimetrische Energiedichte“ und gleichzeitig eine volumetrische Energiedichte erreichen, die mit der heutigen Lithium-Ionen-Technologie vergleichbar ist, heißt es in der Pressemitteilung. Dadurch wäre ein deutlich leichteres Akkupack mit der gleichen nutzbaren Energie wie bei modernen Lithium-Ionen-Batterien machbar. Das wiederum würde eine größere Reichweite, ein verbessertes Handling und mehr Leistung ermöglichen.
Die Partner gehen weiterhin davon aus, dass die Technologie die Schnelllade-Geschwindigkeit um bis zu 50 Prozent erhöhen kann. Obendrein soll die Technologie sehr günstig sein: Die Lithium-Schwefel-Batterien von Zeta Energy sollen voraussichtlich weniger als die Hälfte pro Kilowattstunde (kWh) kosten als heutige Lithium-Ionen-Batterien.
„Unsere Zusammenarbeit mit Zeta Energy ist ein weiterer Schritt, um unsere Elektrifizierungsstrategie voranzutreiben und saubere, sichere und erschwingliche Fahrzeuge zu liefern“, sagt Ned Curic, Chief Engineering and Technology Officer von Stellantis. „Bahnbrechende Batterietechnologien wie Lithium-Schwefel können das Engagement von Stellantis für Klimaneutralität bis 2038 unterstützen und gleichzeitig sicherstellen, dass unsere Kundinnen und Kunden optimale Reichweite, Leistung und Erschwinglichkeit genießen.“
„Wir freuen uns sehr, mit Stellantis an diesem Projekt zu arbeiten“, sagt Tom Pilette, CEO von Zeta Energy. „Die Kombination der Lithium-Schwefel-Batterietechnologie von Zeta Energy mit der unübertroffenen Expertise von Stellantis in den Bereichen Innovation, globale Herstellung und Vertrieb kann die Leistung und das Kostenprofil von Elektrofahrzeugen erheblich verbessern und gleichzeitig die Ausfallsicherheit der Lieferkette für Batterien und Elektrofahrzeuge erhöhen.“
Die Batterien werden aus Abfallstoffen und Methan hergestellt, wobei die CO2-Emissionen deutlich geringer sind als bei jeder bestehenden Batterietechnologie. Und es werden weder Kobalt noch Graphit, Mangan oder Nickel benötigt. Das macht die Lieferkette zuverlässiger. Die Zusammenarbeit umfasst sowohl die Vorserienentwicklung als auch die Planung für die zukünftige Produktion. Nach Abschluss des Projekts sollen die Batterien ab 2030 Elektrofahrzeuge von Stellantis antreiben.
Stellantis arbeitet bei Lithium-Schwefel-Batterien allerdings nicht exklusiv mit Zeta Energy zusammen: Vergangenes Jahr stieg der Automobilkonzern bei dem Lithium-Schwefel-Batterieentwickler Lyten aus dem Silicon Valley ein. Stellantis will zusammen mit Lyten Anwendungen für Elektroauto-Batterien auf Lithium-Schwefel-Basis entwickeln – die Technologie aber auch noch für andere Zwecke erproben.
Zeta Energy wurde vor zehn Jahren gegründet und hat seinen Sitz in Houston, Texas. Mittlerweile hat das Unternehmen auch einen Standort in München – und hat zwei ehemalige BMW-Manager an Bord. Michael Liedtke, ein ehemaliger BMW-Entwickler, fungiert als Chief Commercial Officer. Und der ehemalige BMW-Entwicklungsvorstand und Mitbegründer der Formel-E Burkhard Göschel fungiert als Strategieberater für Zeta.
stellantis.com, manager-magazin.de (Ex-BMW-Manager)
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