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„Wie Software als unsichtbarer Dirigent die E-Mobilität orchestriert“ – Andreas Blin von ChargePoint

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„Smart Charging ist ein Schlüssel zur Energiewende. Und die korrekte Software ist ein Schlüssel zum Smart Charging“ sagt Andreas Blin, Director Segments & Partnerships bei ChargePoint. Auf unserer Online-Konferenz electrive LIVE zu „Smart Charging – Trends und Perspektiven“ beleuchtete Blin, wie Software die Ladeinfrastruktur und Energiequellen so ausbalancieren kann, dass es zu „Charging in Harmony“ kommt.

In seinem Vortrag gab Andreas Blin eine Einführung in das Thema Smart Charging und sprach von „der Vision einer vernetzten Ladeinfrastruktur, die intelligent ist, die das Gleichgewicht hält in allen Beziehungen“. Dazu muss der Stromfluss optimiert werden, und da kommt Software ins Spiel. Andreas Blin lieferte auch eine einfach Definition zum Thema: „Smart Charging bedeutet, dass ich die Ladeleistung oder den Ladezeitpunkt beeinflusse, um ein gewisses Ziel zu erreichen. Das ist die Basis, der Kern von Smart Charging.“

Smart Charging beginne im Kleinen, wenn man das Elektroauto zum Beispiel so einstelle, dass es nur 1,8 kW statt 2,7 kW lädt, um die Sicherung im Haus zu schützen. Genauso zähle zu Smart Charging, sein Auto automatisiert zum Beispiel erst ab 2 Uhr nachts aufzuladen, etwa weil dann ein besonders günstiger Stromtarif gelte. Genauso zähle auch Lastmanagement zum Smart Charging, etwa um sicherzustellen, dass die Gesamtleistung nicht die gesicherte Leistung überschreite.

Umgekehrt gebe es im Lastmanagement auch Fälle, wo einer bestimmten Person eine höhere Ladeleistung zugeteilt werden muss. Ein Beispiel aus der Praxis: Derjenige zahlt für diesen Service einen Premiumpreis. Ein anderes Beispiel: In einem Multi-Family-Home wohnt „ein Arzt, der einfach sicherstellen muss, dass ein Auto sofort geladen wird und um Mitternacht voll ist, weil er weiß nicht, ob er nicht um eins zum Einsatz fahren muss“, berichtete Andreas Blin.

Gerade in Depots von Flotten wird das zeitversetzte Laden in der Nacht zum spannenden Anwendungsfall: „Die Strompreise auszunutzen, wenn sie niedrig sind“, sei gerade in solch kommerziellen Umfeldern spannend und dies werde durchaus auch schon kommerziell so gemacht, sagte Andreas Blin. Beim PV-Laden sei es hingegen genau umgekehrt, denn hier sei das Laden besonders günstig, wenn tagsüber die Sonne scheint: „Das heißt, ich muss mein Auto dann laden, wenn aus meiner Solaranlage die maximale Leistung kommt“, so Blin. „Ich balanciere das aus, ich lade immer nur so viel, wie der Solarstrom hergibt. Da gehe ich wieder auf die Ladeleistung des Autos, die ich reduziere, wenn die Sonne nicht mehr scheint oder ich schalte dann um und beziehe das aus dem Netz.“

Dann gebe es schließlich noch die „Königsklasse des Ladens“, so Andreas Blin, der damit bidirektionales Laden meint. „Das bedeutet, ich beginne damit, aus dem Auto wieder Strom herauszunehmen. Dann haben wir sozusagen eine negative Ladeleistung des Autos“, sagte Blin. Das Elektoauto könne für Vehicle to Grid (V2G) genutzt werden, also der Einspeisung von Strom aus der Fahrzeugbatterie ins öffentliche Stromnetz. Dadurch könnten die Netze entlastet werden und Elektroautofahrer erhielten eine Möglichkeit für einen Zusatzverdienst.

Abschließend sagte Andreas Blin: „Ich glaube nicht, dass man sagen kann, dass alle verstanden haben, wie groß das wird und welchen riesigen Einfluss das auf unsere gesamte Energieversorgung haben wird und damit auf unsere gesamte Mobilität.“ Mit anderen Worten: Smart Charging und insbesondere Dinge wie bidirektionales Laden haben das Potenzial, unsere Versorgung mit Strom entscheidend zu verändern.

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