Erste Details zu BYDs neuer Blade-Batterie durchgesickert

Es mehren sich die Hinweise, dass BYD 2025 eine neue Generation seiner Blade-Batterie herausbringt. Laut einem Insider strebt der chinesische Hersteller für die Neuauflage seines hauseigenen LFP-Akkus eine Kostensenkung von 15 Prozent an. Auch zur künftigen Energiedichte kursieren erste konkrete Werte.

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Bild: BYD

Wie das Portal CarNewsChina unter Berufung auf eine interne Quelle schreibt, arbeitet BYD an zwei Varianten seiner neuen Blade-Batterie. Bei der ersten Variante soll es sich um ein kurzes Blade-Format mit einer Energiedichte von 160 Wh/kg, einer Laderate von 8C und einer maximalen Entladerate von 16C handeln. Im längeren Blade-Format soll die Batterie mit einer Energiedichte von bis zu 210 Wh/kg aufwarten, zudem mit einer Laderate von 3C und einer Entladerate von 8C punkten.

Dazu folgender Exkurs: Bei der 2020 erstmals eingeführten Blade-Batterie handelt es sich um eine Eigenentwicklung von BYD. Der Name bezieht sich auf das ungewöhnliche Format: Die Zellen sind sehr lang und ähneln daher einer Schwertklinge. Die länglichen Zellen werden quer zur Fahrtrichtung in die Batteriepacks verbaut. Dabei gibt es aber unterschiedliche Varianten, BYD nutzt in seinen eigenen E-Autos sowohl Cell-to-Pack- als auch Cell-to-Body-Versionen seiner Batteriepacks. Allen gemeinsam ist die Lithium-Eisen-Phosphat-Zellchemie. In der Spitze bietet die aktuelle Blade-Batterie eine Energiedichte von etwa 150 Wh/kg.

BYD hat die Technologie in den vergangenen Jahren nicht verändert, deshalb wird die zweite Generation mit Spannung erwartet. Bewahrheiten sich die Insider-Informationen wird es künftig Batterien mit längeren oder kürzeren „Schwertklingen-Zellen“ geben. Der angegebene „C“-Wert bei der Lade- und Entladerate ist dabei ein Indikator für das Verhältnis von Akkugröße zu Lade- bzw. Entladeleistung. Bei 1C kann ein 80 kWh großer Akku mit maximal 80 kW geladen werden. Bei 8C kann derselbe Akku theoretisch mit der achtfachen Ladeleistung – also bis zu 640 kW – geladen werden. Das ist aber nur ein Beispiel, wie viel Energiegehalt der künftige BYD-Akku haben wird, ist bisher unbekannt.

Wie Car News China weiter schreibt, wird die sehr schnell ladbare Batterie-Version mit „kürzeren Klingen“ und 160 Wh/kg preislich „mit der aktuellen Generation der Blade-Batterie vergleichbar oder leicht höher ausfallen“. Der Grund sei, dass die Produktion dieser Version nur schwer zu skalieren ist und BYD nur begrenzten Einfluss auf die Zulieferer hat. Die energiedichtere Version soll dagegen künftig um 15 Prozent unter den Kosten der aktuellen Generation liegen. Gerüchten zufolge soll die neue Blade-Batterie unter anderem in der U7-Limousine der BYD-Submarke Yangwang zum Einsatz kommen.

Im chinesischen Batteriemarkt kommt BYD im laufenden Jahr nach drei von vier Quartalen auf 24,4 Prozent Marktanteil. Das geht aus Daten des China EV DataTracker hervor. BYDs 101 GWh an installierter Elektrofahrzeug-Batteriekapazität bedeuten ein Plus von 19,4 Prozent gegenüber dem analogen Vorjahreszeitraum. Dabei verließ sich BYD fast ausschließlich auf LFP-Batterien. Zum Vergleich: CATL sicherte mit einer installierten Kapazität von 183,02 GWh 46 Prozent des Markts in China (+45% YoY). Dabei war CATLs Wachstum vor allem von LFP-Batterien (+60%) getrieben, weniger von NMC-Batterien (+28%).

carnewschina.com

12 Kommentare

zu „Erste Details zu BYDs neuer Blade-Batterie durchgesickert“
Hans
09.12.2024 um 15:49
Ich muss schon sagen, dass ich die Nachrichten über diese BYD "Wunderbatterie" mit großer Skepsis verfolge.Nur so als Erinnerung, vor mehr als 3 Jahren hieß es (https://www.electrive.net/2021/04/20/byd-zeigt-800-volt-plattform-auch-fuer-drittkunden/) "Ein E-Auto auf Basis dieser Plattform benötigt laut BYD nur 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und kann mit einer Akkuladung bis zu 1.000 Kilometer weit fahren". Und wo ist dieses Auto nun?Aus dem gleichen Artikel: "In fünf Minuten soll Strom für 150 Kilometer geladen werden können". Selbst bei einem Verbrauch von nur 15 kWh/100 km sind das 22,5 kWh in 5 min oder eine Ladeleistung von 270 kW. Wo ist das BYD-Auto, was das kann? Ich sehe keins.Der Seal lädt mit 1,75 C, Atto mit 1,5 C, einige Modelle kommen mit Ach und Krach nicht auf 1,5 C. Durch die Bank ist da kein Auto mit wenigstens 2C dabei. Und jetzt lese ich "Laderate von 8C und einer maximalen Entladerate von 16C".Das ist doch schon fast lächerlich.
Franz Bauer
10.12.2024 um 09:52
Diese Akkus gibt es schon lange, allerdings reden sie von einem Fahrzeug. Wenn es um die C-Raten geht redet man halt aus Marketing technischen Gründen von der Max. C Rate, die kaum 1 Min anliegt :). Aber heutige Fahrzeuge von BMW/Tesla oder Hyundai erreichen locker die 3C max. Anders als von Forschungseinrichtungen mit Wundermeldungen ist BYD ein Zellhersteller der mit seiner aktuellen Batterie schon Zeigt dass sie nicht nur forschen sondern Produkte haben die Extrem leistungsfähig sind. Man darf auch nice vergessen, dass die Zelle das eine ist und die Zeile des Fahrzeugherstellers evtl. andere. Gerade bei 1000km Reichweite, rudern viele zurück, nicht weil es technisch problematisch wäre sondern das macht das Auto sehr teuer, und brauchen wahrscheinlich nur die Wenigsten. Gerade die Fahrzeuge mit riesen Akkus verkaufen sich sehr schlecht. Mercedes EQS kein einziger Verkauf in China letzten Monat. Ich bin ein Fan von Kleineren Akkus, die sehr schnell laden können. Damit wird das Auto günstiger und reise dennoch sehre schnell, da damit auch der Verbrauch etwas sinkt. 4-5C Laden bei 300km Reichweite würde für die meisten absolut reichen.
Hans
10.12.2024 um 10:30
Bei BYD-Autos liegt die C-Rate aber auch nicht 5 Minuten lang höher oder auch nur eine Minute, sondern gar nicht. Sie können sich mal durch alle Ladekurven von BYD-Autos klicken (https://evkx.net/models/byd/).Und Hyundai verwendet ja gerade nicht die BYD-Blade. Ich denke würden Sie das tun, hätten sie heute keine Autos auf der Straße die so schnell laden können.Mir geht es ja konkret darum, dass die BYD-Pressemittelungen hier seit Jahren unkommentiert wiedergegeben werden, was ich nicht in Ordnung finde. Es gibt einen Track Record von BYD und der ist, wie jemand anderes schon kommentiert hat: Alle Angaben muss man durch zwei teilen".Selbst 2024 sind wir von der Angabe 150 km in 5 min extrem weit entfernt, egal welches Auto ich mir anschaue. Model Y mit Blade-Batterie schafft im besten Fall 170 kW Ladeleistung. Durch zwei teilen kommt da ganz gut hin, damit das Auto 150 km in 5 min nachladen könnte bräuchte es eine Ladeleistung die ungefähr doppelt so hoch ist.Bevor die Batterien also die Zahlen erreichen die 2021 versprochen wurden wird der "Goalpost" einfach verschoben und wir freuen uns jetzt auf 8C. Finde ich lächerlich.
Bernd
09.12.2024 um 17:59
BYD verkauft die Batterie ja auch an Dritte (z.B. Tesla Model Y).
Aztasu
10.12.2024 um 03:47
Tesla kann die neue Generation aber nicht wirklich nutzen da sie immer noch kein 800V System haben. Das kommende Model Y facelift wird wohl kein 800V erhalten -> ich sehe da zu viel Kostendruck auf seiten Teslas und das eigene Ladenetz ist noch nicht auf dem neusten Stand weshalb der Wechsel. Interessant ist neue Generation BYD Blade Batterie für die heimischen Produzenten die schon sehr stark auf 800V Systeme setzen und für westliche Premium-Marken wie Hyundai-KIA, Audi, BMW, Mercedes
Axel T.
20.12.2024 um 02:10
Das stimmt so nicht. Tesla nutzt im Cybertruck bereits eine 800V-Architektur. Ob das bereits im Model Y Facelift eingeführt wird, wissen wir noch nicht - allerdings bietet Tesla auch mit 400V System noch eine sehr gute Gesamteffizienz, was man daran sieht, dass Teslas in den 1000km-Tests von Björn Nyland immer noch auf Augenhöhe mit teils deutlich teureren 800V-Fahrzeugen mithalten können und teilweise sogar noch etwas schneller als diese sind (EV6/Ioniq 5/e-tron GT), weil der Verbrauch im Vergleich niedriger ist und die etwas längere Ladezeit somit kompensiert wird.
Philipp
10.12.2024 um 12:35
das ist doch grober unfung, man kann doch einfach die Verschaltung anpassen, z.b: XS2P vs 2XS1P
Aztasu
11.12.2024 um 02:18
Lol, nein ist kein Unfung, die Batterieverschaltung ist doch nur der kleinste Teil.
Petr Seliger
09.12.2024 um 15:56
Und die kleine ist dann im Einheitszellen format mit 26cm länge zu haben :-).
Charly
10.12.2024 um 02:55
Bei Chinesen muss man die Angaben immer durch zwei teilen. Die nehmen es bei technischen Angaben nicht so genau.
Franz Bauer
10.12.2024 um 09:44
Die Systemspannung hat nichts mit dem Akku zu tun, sondern mit dessen Verschaltung. Es ist wie bei PV Modulen, die Anzahl in reihe geschalteter Zellen erhöht die Spannung, Parallele stränge die Stromstärke. Das können sie prinzipiell mit jeder Zelle machen.
Aztasu
11.12.2024 um 02:20
Mit jeder Zelle (falls die anderen Batteriekomponenten auch angepasst werden), aber nicht mit jeder System-Architektur

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