Erste Kunden empfangen E-Lkw eActros 600
Dass erste Besteller den eActros 600 noch in diesem Jahr empfangen werden, hatte Daimler-Truck-Chefin Karin Rådström beim Serienstart des E-Lkw in Wörth vor Kurzem angekündigt. Nun meldet das Unternehmen Vollzug: Zu den ersten Kunden in Besitz eines eActros 600 gehören August Gschwander Transport, Blue Känguru, Brummer Logistik, Contargo, Contrail-Transport, Denkinger Internationale Spedition, Ralf Reyser Transporte & Logistik, Schade Logistic und die Wessels Holding.
In seinen Bestellbüchern führt Mercedes-Benz Trucks bisher rund 2.000 feste Order und eine vierstellige Anzahl von Abnahme-Absichtserklärungen. 50 Einheiten wollen die Stuttgarter noch in diesem Monat übergeben. „Ausschlaggebend für die Auslieferung der Fahrzeuge noch in diesem Jahr ist insbesondere die Förderung durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr für Kunden innerhalb Deutschlands“, heißt es aus der Firmenzentrale. Sprich: Einige Kunden haben früh genug bestellt, um noch von der längst ausgelaufenen KsNI-Subvention des Bundes zu profitieren. Weitere in den ersten Monaten gefertigte Serien-eActros sollen vor allem als Vorführfahrzeuge an Niederlassungen und Händler gehen.
Stina Fagerman, Leiterin Marketing, Vertrieb und Services Mercedes-Benz Trucks, kommentiert: „Mit seiner 500 km Reichweite als 40-Tonner ohne Zwischenladen ist der eActros 600 ein echter Gamechanger für die Elektrifizierung des Langstreckenverkehrs. Mit seiner sehr hohen Energieeffizienz wird der eActros 600 für Flottenbetreiber zudem profitabel sein. Dass wir nun die ersten Serienfahrzeuge an unsere Kunden übergeben, ist für uns und unsere Kunden ein ganz besonderer Meilenstein bei der Transformation hin zum nachhaltigen Güterverkehr.“
Der eActros 600 ist bekanntlich die dritte Batterie-elektrische Lkw-Baureihe, die bei Daimler Truck in Wörth in Serie produziert wird. 2021 startete dort der Serienbau des eActros 300/400 für den Verteilerverkehr, 2022 folgte der bauähnliche eEconic für den Kommunaleinsatz. Aber erst für die Herstellung des neuen strombetriebenen Fernverkehrs-Lkw hat der Hersteller in größerem Stil in ihre Linienfertigung eingegriffen, wie electrive bei einer Werksführung einsehen konnte. Denn: Der eActros 600 wird flexibel auf einem Band mit Verbrennern gebaut und ist damit der erste elektrische Lkw aus Wörth, dessen kompletter Aufbau in einer Produktionshalle stattfindet. Die beiden kleineren Elektro-Baureihen mit bis zu 27 Tonnen werden weiterhin zum Einbau der E-Komponenten in eine andere Halle gebracht.
Kurz zum 600er selbst: Seine Weltpremiere feierte das Fahrzeug im Oktober 2023. Den Namen hat es seiner Batteriekapazität von über 600 Kilowattstunden zu verdanken. Ferner beherbergt der XXL-Stromer eine neue E-Antriebsachse aus eigener Entwicklung mit 400 kW Dauer- und bis zu 600 kW Spitzenleistung und eine sogenannte Frontbox, die im ehemaligen Motorraum Steuergeräte, Hochvolt-Komponenten und den elektrischen Luftpresser bündelt. Die Reichweite des elektrischen Hoffnungsträgers: 500 Kilometer. Geladen werden kann der eActros 600 per CCS mit bis zu 400 kW, auch Megawattladen soll der E-Lkw später beherrschen, sobald die MCS-Norm fertig ausgearbeitet ist.
Karin Rådström bezeichnet den eActros 600 als „Benchmark der Branche“. Die Konkurrenz hängt in der Tat noch etwas hinterher, sei es in Form von Modellen, die es zwar schon gibt, die bei der Reichweite aber noch zwischen Verteiler- und Fernverkehr stehen. Oder sei es in Form von zwar angekündigten, aber noch nicht serienreifen E-Lkw für die Fernstrecke, wie bei Volvo Trucks. „Der Beginn der Serienproduktion unseres eActros 600 ist ein weiterer Beweis unserer Ambition, die Branche zu verändern“, führte Rådström Ende November aus. Der eActros 600 ziele auf das Langstreckensegment in Europa, das für zwei Drittel der CO2-Emissionen im schweren Straßengüterverkehr verantwortlich ist. „Unser batterieelektrischer Fernverkehrs-Lkw wird daher einen echten Unterschied machen.“
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