Marelli stellt verbessertes Batteriemanagement vor

Der Zulieferer Marelli hat eine Weiterentwicklung seiner Batteriemanagementsysteme (BMS) für Automobilanwendungen angekündigt. Dabei setzt das Unternehmen auf die elektrochemische Impedanzspektroskopie.

marelli bms eis 2024
Bild: Marelli

Damit soll das BMS „den Standard für das Batteriezellenmanagement erhöhen, indem es Einblicke speziell in die Degradation und den damit verbundenen Kapazitätsverlust und erhöhten Widerstand bietet“, so Marelli. „Solche Einblicke sind unerlässlich, um die verbleibende Nutzungsdauer der Batterien und damit ihren Restwert genau zu bestimmen.“

Die elektrochemische Impedanzspektroskopie (kurz EIS) ist eines der Verfahren, mit dem Autobauer und Zellhersteller im Labor ihre Batterien testen und überprüfen. Marelli hat nach eigenen Angaben eine kostengünstige Lösung entwickelt, die für die Massenproduktion geeignet und in jedem Batteriepack verbaut werden kann. So können mithilfe der EIS nicht nur stichprobenartig einzelne Batterien im Labor analysiert, sondern die Daten in Echtzeit für die Steuerung durch das Batteriemanagement genutzt werden.

Die aktuelle Version seines BMW bezeichnet Marelli als „EIS-ready“. Jene Version, die 2025 auf den Markt kommen soll, wird hingegen als „Full EIS“ bezeichnet. Diese soll die Fähigkeiten weiter verbessern, höhere Frequenzmessungen ermöglichen und einen umfassenden Überblick über den Zustand jeder Batteriezelle bieten. Mittels Cloud-Anbindung und KI-Anwendungen sollen auch die Echtzeit-Schätzung des Ladeszustands (State of Charge, SoC) und Leistungszustands präziser werden  ebenso die Bewertung der verbleibenden Nutzungsdauer (RUL) und des Leistungsabfalls des Akkus.

„Unser Ziel ist es, die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen und ihnen gleichzeitig neue Möglichkeiten für technologische Spitzenleistungen zu bieten“, sagt Giovanni Mastrangelo, CTO des Geschäftsbereichs Propulsion Solutions von Marelli. „Die Einführung von EIS und KI in der BMS-Technologie wird in den kommenden Jahren voraussichtlich erheblich zunehmen und die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Leistungsstandards im Batteriemanagement für Elektrofahrzeuge verbessern.“

Der Marelli-Konzern ist erst 2019 aus dem Zusammenschluss des italienischen Zulieferers Magneti-Marelli (der zuvor zu Fiat-Chrysler gehörte) und der japanischen Firma Calsonic Kansei (mit Wurzeln bei Nissan) entstanden. 

marelli.com

1 Kommentar

zu „Marelli stellt verbessertes Batteriemanagement vor“
LIB-Nerd
11.12.2024 um 07:59
Da hat sich wohl der Fehlerteufel eingeschlichen: "Die aktuelle Version seines BMW bezeichnet Marelli als „EIS-ready“. " Oder war das ein Freudscher Verschreiber...?

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