Thailand erweitert Subventionsprogramm für E-Autos

Das thailändische National Electric Vehicle Policy Committee hat beschlossen, den Herstellern von Batterie-elektrischen Fahrzeugen mehr Zeit einzuräumen, um ihre Produktionsverpflichtungen im Rahmen des EV 3.0 Förderpakets zu erfüllen.

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Bild: Thailand Board of Investment

Das 2022 gestartete EV-3.0-Paket sah vor, dass die Autohersteller die importierten Fahrzeuge vom Beginn des Subventionsprogramms bis Ende 2023 durch lokale Produktion kompensieren mussten – im Verhältnis 1:1. Sprich: für jedes importierte E-Auto muss ein Fahrzeug in Thailand hergestellt werden, um für das Förderprogramm qualifiziert zu sein. Bisher wurden im Rahmen des EV 3.0-Pakets 84.000 BEVs importiert und 26 Hersteller haben Subventionen beantragt.

Mit der Aussicht auf diese Förderung konnte Thailand in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Investments aus der eMobility-Branche anziehen, etwa von BYD, GAC Aion und Hyundai. Aber: Der Markt hat sich auch in Thailand nicht wie erwartet entwickelt, weshalb einige Hersteller nun Probleme haben, die lokal produzierten Fahrzeuge abzusetzen, um ihre importierten Fahrzeuge auszugleichen und die Förderung nicht zu verlieren. Reuters hatte schon im September berichtet, dass die Autobauer aufgrund der Marktentwicklung die Förderbedingungen neu verhandeln wollen.

Um die Autoindustrie zu unterstützen, hat das thailändische EV Board, dem die Premierministerin Paetongtarn Shinawatra vorsitzt, jetzt eine Verlängerung der Frist beschlossen. Der Teil der Produktionsverpflichtung der Hersteller, der im Rahmen des ersten Pakets nicht erfüllt wurde, werde auf die Bedingungen des nächsten Anreizpakets übertragen, teilte das Thailand Board of Investment (BOI) mit.

Das 2024 eingeführte EV-3.5-Paket sieht vor, dass im Jahr 2026 für jedes im Rahmen des Programms importierte Fahrzeug zwei Fahrzeuge hergestellt werden. Das Verhältnis wird auf drei Fahrzeuge für jedes importierte Fahrzeug im Jahr 2027 steigen. Die Hersteller haben jetzt also bis 2027 Zeit, die Produktionsverpflichtung aus dem EV 3.0-Paket zu erfüllen – eine erneute Förderung aus dem EV 3.5-Paket gibt es aber nicht: Die Subventionen für das EV 3.5-Paket treten erst in Kraft, wenn die Produktion für die aus der EV 3.0-Maßnahme übertragene Menge abgeschlossen ist.

„Die heute vom EV Board genehmigten Maßnahmen sind ein weiterer Beweis für unser Engagement für die Elektrifizierung der gesamten Automobilindustrie und für die umfassende Unterstützung, die wir den Herstellern während des Übergangs gewähren“, sagte Narit Therdsteerasukdi, Generalsekretär des BOI, der auch Sekretär des EV Board ist.

Thailand hat Anfang 2022 erstmals Anreize für Elektrofahrzeuge eingeführt, mit dem Ziel, die Hälfte der gesamten Autoproduktion des Landes bis 2030 auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Im Jahr 2021 hatte das Land außerdem festgelegt, dass ab 2035 nur noch Elektrofahrzeuge verkauft werden dürfen. Damals sollte zwischen 2023 und 2025 ein Paket von 40 Milliarden Baht (rund 1,1 Milliarden Euro) in die Elektrofahrzeugindustrie investiert werden. Anfang 2024 wurde außerdem eine Subvention für Elektrobusse und Lastwagen eingeführt.

reuters.com, theinvestor.vn, boi.go.th

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