China: NEV-Absatz übersteigt 1,5 Millionen Fahrzeuge

China hat beim Absatz von Elektroautos und Plug-in-Hybriden den dritten Rekordmonat in Folge verzeichnet. Rund 1,51 Millionen New Energy Vehicles wurden im November verkauft. Dabei haben vor allem die Batterie-elektrischen Fahrzeuge deutlich zugelegt.

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Bild: Xpeng

Das sind stolze 47,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat und 5,7 Prozent mehr als im Oktober. Der Oktober hat mit 1,43 Millionen New Energy Vehicles (NEV) – der zweite Allzeit-Rekord nach den 1,29 Millionen NEV im September. Zum Vergleich: Im November 2023 hatten die NEV-Verkäufe zum ersten Mal überhaupt die Millionen-Marke übertroffen. Unter die New Energy Vehicles fallen vorrangig Batterie-elektrische Autos (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV). Brennstoffzellenfahrzeuge spielen in China – vor allem im Pkw-Bereich – derzeit ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle.

Mit 1.512.000 New Energy Vehicles wurde die 1,5-Millionen-Marke im November aber nur übertroffen, wenn man die sogenannten Großhandelsverkäufe betrachtet – darin sind alle in China gebauten Fahrzeuge gezählt, also auch jene 83.000 Fahrzeuge (-35,2 Prozent), die in den Export gegangen sind. Rechnet man diese Export-NEV heraus, bleiben aber immer noch 1.429.000 Einheiten, die in China verkauft wurden (+53,8 Prozent auf Jahressicht und +9,7 Prozent zum Oktober). Auch bei dieser Kennziffer wurde der dritte Rekord in Folge aufgestellt.

Ein kleines Aber trotz der Rekorde: Der Gesamtmarkt ist in China im November auf 3,316 Millionen Fahrzeuge angewachsen, also im Vergleich zum Oktober ein Plus von 8,6 Prozent. Da der Gesamtmarkt also mehr zugelegt hat als der NEV-Absatz, ist der NEV-Anteil an den Gesamtzulassungen leicht von 46,8 auf 45,6 Prozent gesunken. Im November 2023 warn es aber noch 34,5 Prozent.

Während das NEV-Wachstum zuletzt von einer boomenden Nachfrage bei den Plug-in-Hybriden angetrieben wurde, waren im November die Batterie-Elektroautos sehr gefragt. Mit 908.000 Fahrzeugen lagen die BEV im Vergleich zum Oktober 7,8 Prozent im Plus, auf Jahressicht sogar um 29,3 Prozent. Bei den Plug-in-Hybriden hat sich das Wachstum zum Oktober mit einem Zuwachs von 2,9 Prozent auf 604.000 Fahrzeuge aber etwas abgekühlt. Im Vergleich zum November 2023 mit einem Plus von 86,8 Prozent wird der jüngste Nachfrageschub aber deutlich. Innerhalb der New Energy Vehicles lag das Verhältnis zwischen BEV und PHEV im November bei 66,5 zu 33,5.

Die Marktentwicklung zwischen den Batterie-Elektroautos und den Teilzeitstromern lässt sich auch gut an den Zahlen von Marktführer BYD nachvollziehen. Mit 506.804 NEV hat BYD den zweiten Monat in Folge mehr als eine halbe Million Autos verkauft – zu den 502.657 Fahrzeugen aus dem Oktober war das aber nur ein minimales Wachstum von 0,8 Prozent. Mit 198.065 Verkäufen lagen die BEV 4,5 Prozent im Plus, während der PHEV-Absatz bei BYD sogar um 1,6 Prozent auf 305.938 Fahrzeuge zurückging. Von den 506.804 NEV gingen übrigens 28.141 in den Export.

Ähnlich ist die Lage bei Geely: Dort ist der NEV-Absatz auf Jahressicht um stolze 94 Prozent auf 122.453 Einheiten gestiegen, wobei die BEV um 173 Prozent auf 91.333 Einheiten zugelegt haben, während die Plug-in-Hybride mit 31.120 Fahrzeugen nur fünf Prozent im Plus lagen. Etwas über 75.000 Fahrzeuge entfielen auf die NEV-Marke Galaxy, rund 27.000 auf Zeekr und 32.700 auf Lynk&Co. Zeekr strebt für das Gesamtjahr 230.000 Verkäufe an, nach elf Monaten steht die Marke bei 194.933 Fahrzeugen.

Der SAIC-Konzern kam im November auf einen Absatz von 176.869 New Energy Vehicles, 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. Nach Marken wird der NEV-Absatz aber nicht aufgeschlüsselt – es ist also nicht bekannt, welche Verkaufszahlen Marken wie MG, Im Motors SAIC GM Wuling oder auch SAIC-Volkswagen zum Gesamtergebnis beigesteuert haben.

Bei Tesla war der November ein stärkerer Monat in China, hier lag der Großhandels-Absatz bei 78.856 Elektroautos, nachdem der Oktober der schwächste Monat seit April war. Erfreulich sind auch die reinen China-Zahlen von 73.490 Fahrzeugen, was der höchste Wert des laufenden Jahres ist. Das bedeutet aber auch, dass die Exporte aus der Giga Shanghai auf 5.366 Fahrzeuge gefallen ist – der niedrigste Stand seit Juni 2022.

Stellantis-Partner Leapmotor hat im November zum ersten Mal die Marke von 40.000 Auslieferungen geknackt. Mit 40.169 Fahrzeugen setzt sich das enorme Wachstum seit Sommer fort, auch wenn sich die Kurve im Vergleich zum Oktober (+5,2 Prozent) etwas abgeflacht hat. Vor einem Jahr hat Leapmotor aber noch rund 18.500 Autos ausgeliefert. Mit 251.207 Fahrzeugen hat Leapmotor das Jahresziel (250.000 Autos) übrigens schon jetzt erreicht.

Die Changan-Marke Deepal kam im November auf 36.036 Fahrzeuge, 123 Prozent mehr als im Vorjahr und 29,3 Prozent mehr als im Oktober. Davon entfielen 16.766 Fahrzeuge auf den Deepal S07, der seit Juli angeboten wird. Auch der günstigere S05, der seit Oktober im Verkauf ist, hat bereits einen fünfstelligen Absatz erreicht.

Nio konnte im November 20.575 Fahrzeuge ausliefern (+28.9 Prozent), davon entfielen 15.493 Fahrzeuge auf die Hauptmarke Nio und 5.082 auf die neue Marke Onvo, die mit preiswerteren Autos vor allem Familien ansprechen soll. Im laufenden Jahr kommt Nio bisher auf 190.832 Fahrzeuge und dürfte somit die 200.000 Einheiten deutlich übertreffen. Zwar konnte Nio zulegen, muss sich aber Xpeng mit 30.895 Auslieferungen geschlagen geben. Das Xpeng-Wachstum wurde vor allem vom Modelle Mona M03 angetrieben, das den dritten Monat in Folge einen fünfstelligen Absatz erreicht hat. Und vom überarbeiteten Xpeng P7+ wurden laut dem Unternehmen in den ersten 23 Tagen schon mehr als 7.000 Exemplare ausgeliefert.

Die Marke Ji Yue, hinter der Geely und Baidu stehen, kam im November auf 2.485 Fahrzeuge – 20 Prozent weniger als im Oktober.

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3 Kommentare

zu „China: NEV-Absatz übersteigt 1,5 Millionen Fahrzeuge“
Richard
12.12.2024 um 09:01
Bitte liebe deutsche (und europäische) Politik und deutsche Autobauer: Haltet mit der Technologieoffenheit durch. Ihr schafft das.Oder Euch halt ab.
Philipp Rosengarten
12.12.2024 um 12:14
Könnt Ihr auch was zu den deutschen Herstellern sagen? Danke!
Paul-Gerhard Fenzlein
22.12.2024 um 11:19
Morgen ist Heilig Abend und das "Christkind" soll uns allen ja eine schöne Bescherung bringen! Ob dies für Audi, BMW oder Mercedes so sein wir – das würde ich in Frage stellen! Am gestrigen NIO Day wurde ein für den BMW 7er, Verbrenner oder E-Auto, Für den Audi A 8 und besonders für die Mercedes S-Klasse mit dem neuen ET 9, zu einem Preis um die 100.000 US$ ein nahezu unschlagbares Premium E-Auto vorstellet, mit de, die Chinesen auch gegen ;B Maybach konkurriern wollen, "Gott sei Dank" können die Verkaufszahlen von Mercedes in Chona nicht unter "0" (Null) fallen. Was für eine Schande für die einst so glorreichen deutschen Autobauer! Was passiert wenn diese neuen NIO Modelle , mit der neuen NT 03 und 900 V Plattform nach Europa kommen? Dann sehe ich LEIDER Schwarz für uns! Aber auch NIOs neues "Glühwürmchen" Firefly bedroht BMW Mini und Smart mit einem innovativen "Premium" Stadtauto, zu einem Preis, der in China unter 20.000 US$, inclusive Batterie kosten soll. Wenn NIO zusammen mit CATL für kleinere E-Autos on den Markt bringen, CATL plant in den nächsten 10 Jahren bis z 40.000 und NIO bis zu 10.000 dieser Batterie-Wechselstationen – dann "Gnade uns Gott". China bestimmt wo der E-Automarkt hingehen wird. Meine Empfehlung an die deutschen Autobauer! Wenn man den Feind nicht besiegen kann, umarme ihn! Frohe Weihnachten

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