„Die Zukunft von Smart Charging: Wie dynamische Tarife die E-Mobilität revolutionieren” – Merlin Lauenburg von Tibber
Tibber ist „Ökostromanbieter und Pionier bei dynamischen Tarifen in Deutschland“, sagt Merlin Lauenburg und unterstreicht, dass Tibber schon der zweitgrößte Stromanbieter in Norwegen ist und in Schweden zu den Top 5 zählt. Tibber möchte seinen Kunden helfen, Strom günstiger zu beziehen und effizienter zu nutzen. Und dabei spielen dynamische Preise eine zentrale Rolle – denn Tibber richtet sich nach dem aktuellen Börsenpreis für Strom und gibt diesen an seine Kunden weiter.
Eine wichtige Zielgruppe von Tibber sind dabei E-Auto-Fahrer, denn diese können besonders von dynamischen Preisen profitieren. Für sie bietet Tibber eine Lösung fürs Smart Charging an, also fürs intelligente Aufladen. Heißt: Da die Strompreise stark schwanken, je nachdem wie das Wetter gerade erneuerbare Energien begünstigt und wie hoch der deutschlandweite Verbrauch ist, bietet Tibber eine Lösung an, bei der E-Autos nur in Zeitfenstern aufgeladen werden, in denen die Preise gerade günstig sind.
Eine Studie der Norwegian Business School of Economics hat gezeigt, dass Tibber seinen Kunden mit Smart Charging in Norwegen „18 Prozent Kostenersparnis gegenüber einem normalen Tarif ermöglichen konnte“, sagt Merlin Lauenburg – und das obwohl die Strompreise in Norwegen weniger stark schwanken als in Deutschland.
Im Unterschied zu „Plug and Start Charging, also dem normalen Laden eines E-Autos sofort nach Einstecken, verläuft Smart Charging so, dass man das E-Auto abends, wenn man nach Hause kommt, zwar auch einsteckt, aber eben nicht sofort lädt. Mit Smart Charging wird stattdessen zum Beispiel zwischen 2 und 5 Uhr morgens geladen, wenn die Nachfrage gering ist und zum Beispiel auch ein hoher Anteil an Windstrom im Netz ist“, so Lauenburg. „Bedeutet, wir erreichen dadurch die Kostenersparnis bei den Kunden. Wir können sicherstellen, dass mehr Grünstrom tatsächlich auch genutzt werden kann. Und gleichzeitig können wir dadurch einen Beitrag zur Netzstabilisierung leisten.“
Was es für die Zukunft benötige, seien zeitvariable Netzentgelte. Denn wenn nicht nur die Strompreise selbst dynamisiert werden, sondern auch die Netzentgelte, so hätten „Menschen noch mehr Möglichkeiten, von günstigem Strom aus erneuerbaren Energien zu profitieren. Denn wenn man in der Lage ist, große Verbräuche sinnvoll zu verschieben, wie von der Wärmpumpe oder insbesondere dem E-Auto, dann kann man hier nochmal zusätzlich sparen“, Merlin Lauenburg.
Im Frühjahr 2024 hat Tibber in den Niederlanden, Schweden und Norwegen das neue Produkt Grid Rewards eingeführt und will dieses 2025 auch nach Deutschland bringen. Hier werden die Kunden dafür belohnt, wenn sie die Flexibilität ihres E-Autos dem virtuellen Kraftwerk von Tibber zur Verfügung stellen und so das Netz entlasten. Um solche Services anbieten zu können, fordert Tibber aber einen deutlich schnelleren Rollout von Smart Metern, also intelligenten Strommessgeräten. Hier ist Deutschland bislang Schlusslicht in Europa. „Unse Anspruch in Deutschland sollte sein, Smart Meter in die Fläche zu bringen und nicht nur den Menschen aufzudrücken, bei denen es ein Pflichtfall ist, sondern auch den Menschen Zugang zu geben, die schon heute einen Smart Meter haben wollen und die wichtige Multiplikatoren bei diesem Thema sind.“
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