E.ON will das Reservieren von Ladesäulen mit ChargeQ größer denken

E.ON hat 2023 eine Lösung namens ChargeQ für Firmenmitarbeiter getestet, die sich auf diese Weise per Smartphone in eine digitale Warteliste für einen Ladeplatz eintragen konnten. Das Ergebnis hat laut E.ON derart überzeugt, dass ChargeQ nun keine Einzellösung werden, sondern in einem größer angelegten Konsortialprojekt für öffentliches Laden aufgehen soll.

Bild: E.ON

E.ON titelt in seiner Mitteilung „Industriestandard statt Einzellösung“ und kündigt an, dass das Team hinter ChargeQ mit den im Feld gewonnenen Daten dazu beitragen wird, das Projekt „SeQueRe“ voranzubringen. Dort arbeiten u.a. BMW, Chargecloud, DCS, Ionity, Accenture, die Zeppelin Universität und Hubject an einer marktweiten Lösung für Warteschlangen- und Reservierungsfunktionen zum Laden an (halb-)öffentlichen Ladepunkten.

Die vergangenes Jahr vorgestellte Eigenentwicklung von E.ON ist im Kern eine digitale Warteliste für einen Ladeplatz. Der Energiekonzern sah anfangs vor allem bei Firmen einen Use Case. So testete E.ON das Tool vergangenes Jahr vier Monate lang bei Logistikdienstleister Fiege. Die Lösung ermöglichte es den Mitarbeitern, sich per Mobiltelefon in eine digitale Warteliste für einen Ladeplatz einzutragen – und zwar ohne App-Installation über ein per QR-Code aufrufbares Web-Interface. Dort konnten die Nutzer dann ihre aktuelle Warteposition live verfolgen. Zusätzlich wurden sie per Nachricht auf ihr Mobiltelefon informiert, sobald ein Ladeplatz frei wurde.

„Unsere Auswertungen zeigen, dass sich die Auslastung der verfügbaren Ladestationen auf dem Parkplatz von Fiege im Testzeitraum von ChargeQ verdoppelt hat“, erläutert Lioudmila Simon, die als Head of eMobility bei E.ON Group Innovation den Piloten mit ihrem Team verantwortete. „Unsere Annahme, dass der gezielte Einsatz der richtigen digitalen Tools für die effiziente Nutzung bestehender Ladeinfrastruktur eine große Bedeutung hat, hat sich damit voll bestätigt.“

Der Einsatz des digitalen Tools hat auch für Fiege einen unmittelbaren Effekt: Das Unternehmen verschiebt nach dem Piloten vorerst den zuvor angestrebten Ausbau der am Standort verfügbaren Ladestationen. „ChargeQ habe gezeigt: Mit effizienterer Organisation und Nutzung reicht das bestehende Angebot an Lademöglichkeiten klar aus, um die Nachfrage zu decken – eine handfeste Kostenersparnis, ohne dass dabei die Nutzung fossilfreier Mobilität eingeschränkt wird“, heißt es dazu in der Mitteilung.

Und: Neben dem Auslastungs-Fokus holte E.ON im Rahmen des Piloten auch das Feedback der Fiege-Angestellten ein, um die Benutzeroberfläche der ChargeQ-Lösung zu bewerten. Besonders positiv wurde laut E.ON bewertet, dass ChargeQ ohne App-Installation oder aufwändige Registrierung genutzt werden kann. Schon bei der Ankündigung des Tools betonte der Energiekonzern, ein besonders niedrigschwelliges Angebot machen zu wollen.

Ursprünglich als Einzellösung für Unternehmen konzipiert, konstatierten die Initiatoren nach den ersten Ergebnissen im Feld, dass das Konzept auch reif für einen größeren Kontext sein könnte: das öffentliche Laden. Die Ergebnisse des ChargeQ-Piloten werden daher in dem erwähnten Konsortium „SeQueRe“ einfließen, an dem E.ON bereits aktiv mitwirkt. Für Mark Ritzmann ist die Entscheidung eine Bestätigung der ehrgeizigen Strategie, die sein Unternehmen bei der Weiterentwicklung der E-Mobilität verfolgt: „Bei E.ON sehen wir die Mobilitätswende ganz klar als umfassendes Transformationsprojekt, welches die beteiligten Sektoren und Unternehmen nur kooperativ lösen werden“, so der E.ON Group Innovation CEO. Deshalb werde ChargeQ keine Insellösung bleiben, sondern man setze die wertvollen Erkenntnisse aus dem Projekt ein, um die Industriestandards insgesamt voranzutreiben, führt Ritzmann hinzu. Und: „Denn von diesen gemeinschaftlich erarbeiteten Standards werden letztlich auch alle profitieren.“

eon.com

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