Exklusiv: Tank & Rast gründet eigene Lade-Tochter „mblty“

Der Wettbewerb im Ladegeschäft wird größer: Die Autobahn Tank & Rast Gruppe hat mit „mblty“ einen eigenen E-Mobilitätsdienstleister gegründet. Das neue Angebot soll zum Jahreswechsel starten – mit eigenen Ladepunkten, aber auch einem Roaming-Ladenetz. Wir haben die Details.

Bild: Tank & Rast

Tank & Rast will als „führender Mobilitätsdienstleister an der deutschen Autobahn“ mit der Gründung der neuen Tochter sein Engagement im Bereich E-Mobilität „vereinen und erweitern“, wie electrive vorab erfahren hat. Die neue Marke mblty soll übrigens „M-Bility“ ausgesprochen werden. Die Pläne sollen im Lauf der Woche offiziell von Tank & Rast vorgestellt werden.

Interessanter als der Name ist die Ausrichtung des neuen Tochterunternehmens, denn mblty soll eine Doppelfunktion als Ladepunktbetreibter („Charge Point Operator“, kurz CPO) und „Electro Mobility Provider“ (kurz EMP) übernehmen. Die neue Marke ist also direkt als Komplettanbieter geplant, ähnlich wie der Marktführer EnBW mobility+, wo ebenfalls eigene Ladesäulen mit einem großen Roaming-Netz verknüpft werden. Bei Tank & Rast liegt der Fokus natürlich auf den Autobahnen und dem Ladeangebot auf der Langstrecke. „Das Reisen mit Elektrofahrzeugen wird durch das integrierte Angebot zukünftig einfacher und komfortabler“, kündigt das Unternehmen an.

In der CPO-Rolle ist mblty für den Aufbau, den Betrieb und die Wartung der Ladeinfrastruktur verantwortlich. „Damit stärkt Tank & Rast die Angebotsvielfalt und leistet einen wichtigen Beitrag, dass E-Mobilisten ihre Fahrzeuge bundesweit jederzeit zuverlässig mit Energie versorgen können“, heißt es in der Mitteilung. Konkrete Ausbau-Ziele für die eigenen Ladepunkte werden aber noch nicht genannt. Das soll später erfolgen, wenn die Marke mblty und ihre Ziele genauer vorgestellt werden. Bisher hat Tank & Rast an seinen Standorten vor allem externe Anbieter entsprechende Ladeinfrastruktur errichten lassen.

Beim Ausbau der eigenen Schnelllader ist Tank & Rast bzw. mblty wie jeder andere CPO auch von der aktuellen Situation betroffen, dass bis zum Ende der derzeit laufenden Prozesse vor dem EuGH und dem OLG Düsseldorf keine Ladesäulen an den Raststätten aufgebaut werden – hier wird das Urteil abgewartet. Als CPO ist mblty aber ohnehin größer aufgesetzt und soll auch Ladepunkte abseits der bestehenden Tank & Rast-Standorte bauen, wie electrive auf Rückfrage erfahren hat. Aktuell stehen zum Beispiel Autohöfe im Fokus, die nicht von den laufenden Gerichtsverfahren betroffen sind.

Derzeit werden schon erste Ladesäulen für das neue Angebot aufgebaut, der offizielle Start ist zum 1. Januar geplant. Die neue App von mblty, über die dann auch das EMP-Angebot zugänglich wird, soll etwa einen Monat später gelauncht werden. Auch hier gibt es aktuell noch keine Details zu Ladepreisen oder welche Anbieter in das Roamingnetz eingebunden werden. Tank & Rast verspricht eher allgemein, dass die „Fahrer von Elektrofahrzeugen ihre Ladevorgänge einfach und transparent mittels der App des Unternehmens abwickeln und über mblty abrechnen lassen“ können.

Das Ziel ist klar: „Das bestehende Schnellladenetz soll ausgebaut werden, um den steigenden Bedarf an Ladepunkten zu decken und die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zu unterstützen. Damit setzt Tank & Rast ein klares Zeichen für den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland und trägt zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität bei“, so das Unternehmen.

Quelle: Info per Mail

8 Kommentare

zu „Exklusiv: Tank & Rast gründet eigene Lade-Tochter „mblty““
Robert
11.12.2024 um 15:10
"Tank & Rast verspricht eher allgemein, dass die „Fahrer von Elektrofahrzeugen ihre Ladevorgänge einfach und transparent mittels der App des Unternehmens abwickeln und über mblty abrechnen lassen“ können. Warum nicht einfach und unkompliziert mit Kredit oder Debitkarte (EC-Karte)?
Thomas Mertens
11.12.2024 um 16:26
Debitorenkarten gehen sowieso, sonst dürften die Ladesäulen gar nicht mehr in Betrieb genommen werden. Und besser machen Debitorenkarten nichts. So gut wie immer ist das bezahlen via Debitorenkarten der teure Bezahlweg.
Oliver
11.12.2024 um 18:00
In Deutschland. Leider. In Dänemark könnte ich z.B. bei Circle K mit Kreditkarte zum gleichen Preis wie mit der App laden.Zum Namen: mblty spreche ich doch nicht wie m-bility. Dann hätten sie wenigstens das "i" drin lassen sollen. So heißt das für mich embe-elte-ypsilon und ich werde mich jedesmal fragen, wofür die Abkürzung wohl steht...
Tea Jay
11.12.2024 um 15:57
Die Monopolstellung bei Rastanlagen lässt für die Ladeinfrastruktur leider wenig Gutes erwarten.
Markus Herrmann
11.12.2024 um 16:10
Wahrscheinlich kostet die Kilowattstunde dann 1,50 €, aber man bekommt einen Sanifair 0,50 € Gutschein dazu.
koaschten
11.12.2024 um 16:49
Es gibt Tank&Rast Autohöfe? Oder lassen da die Autohöfe die Konkurrenz von der Autobahn auf ihr Gelände um Ladesäulen aufzubauen? Als Autohof Betreiber würde ich da eher mit Ionity oder EnBW als mit Tank&Rast mblty reden?!PS: schon ziemlich fresh die Vokale aus dem Markennamen rauszulassen... so 2000... ;)
Wuseln
11.12.2024 um 17:35
Hi, T&R hat eigene Autohöfe, inzwischen über 20.
Jörg Böhm
11.12.2024 um 19:13
Was kann man schon erfreuliches von T&R erwarten? Als Berufskraftfahrer weiß ich leider aus täglicher Erfahrung, wie dieser Betreiber arbeitet. Toiletten outgesourct an Sanifair, Duschen wochenlang defekt, überteuertes Essen und Kaffee, wobei die Pächter auch nur ums Überleben kämpfen. Die Privatisierung war nicht die beste Idee des Bundes.

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