St. Gallen storniert E-Bus-Auftrag bei Ebusco
Dieser Zeitplan dürfte auch mit einem anderen Hersteller kaum mehr zu halten sein. Zur Begründung teilen die VBSG mit, dass der niederländische Busbauer aufgrund seiner schwierigen wirtschaftlichen Lage verschiedenen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachgekommen sei. Die Rahmenbedingungen für die neue Ausschreibung werden derzeit intern festgelegt. Die Mitbewerber von Ebusco erhalten also eine neue Chance.
Für die Niederländer ist das nur einer von vielen Rückschlägen der letzten Zeit. Im September stornierte bereits das skandinavische Verkehrsunternehmen Connect Bus einen Auftrag über 47 E-Busse bei Ebusco – und zwar zugunsten von BYD als neuen Lieferanten.
Hintergrund ist, dass Ebusco seit Monaten um Stabilität kämpft. Personell gab es in diesem Zuge viel Bewegung: Anfang September folgte Christian Schreyer als alleiniger CEO auf das bisherige Führungs-Duo Peter Bijvelds und Michiel Peters. Auch im Aufsichtsrat gab es Personalveränderungen. Die Neubesetzungen hängen unter anderem mit einem neu entwickelten Sanierungsplan zusammen, um Ebusco wieder in ruhigeres Fahrwasser zu führen.
Ein Lichtblick: Im November wurde publik, dass der chinesische Batteriehersteller Gotion High-Tech bei Ebusco einsteigt. Kurz darauf erzielte das Unternehmen mit einer Aktienemission Einnahmen von 36 Millionen Euro, die die Firmenführung als „für den Fortbestand des Unternehmens unerlässlich“ bezeichnete. Denn: Die vor dem eingeleiteten Umbruch vorgelegte Bilanz des Unternehmens war frappierend: Ebsuco musste alleine im ersten Halbjahr einen Verlust von über 60 Millionen Euro verzeichnen. Zwar hat das Unternehmen über 1.600 E-Busse in den Bestellbüchern, konnte aber in den ersten zwei Quartalen nur 98 Fahrzeuge ausliefern.
stadt.sg.ch
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