Feststoffbatterie: Factorial meldet 40-Ah-Zellen mit Trockenkathoden
Factorial Energy ist ein von Mercedes-Benz, Stellantis sowie Hyundai-Kia unterstützter US-Spezialist für Feststoffbatteriezellen. Das Unternehmen verfolgt mehrere Entwicklungsstränge. So lieferte Factorial im Juni bereits B-Muster seiner Feststoffzellen mit mehr als 106 Ah Ladekapazität an Mercedes-Benz. Diese sollen auf eine Energiedichte von 391 Wh/kg kommen – ob auf Zell- oder Systemebene präzisiert der Entwickler allerdings nicht.
Gleichzeitig arbeitet die Firma – explizit zusammen mit Mercedes – an Zellen mit dem Markennamen Solstice, die bisher erst A-Muster-Status haben, aber dafür durch noch eine höhere Energiedichte und durch ein Trockenkathoden-Beschichtungsverfahren punkten sollen. Im September versprach Factorial für sein Solstice-Produkt eine Energiedichte von bis zu 450Wh/kg (auch hier kein Präzisierung zu Zell- oder Packebene) und somit eine um bis zu 80 Prozent erhöhte Reichweite für E-Autos. Nun meldet das Unternehmen also den nächsten Schritt, indem dieser Zelltypus auf eine Ladekapazität von 40 Ah gebracht wurde.
„Die bahnbrechende Leistung von Festkörperbatterien ist nur dann relevant, wenn sie auf eine Größe skaliert werden kann, die für die kommerzielle Nutzung geeignet ist“, kommentiert Dr. Siyu Huang, Mitbegründer und CEO von Factorial. „Dieser Erfolg unterstreicht die technische Führungsrolle unseres Teams und seine unübertroffene Kompetenz, innovative Batterietechnologien auf den hohen Standard des Automobilsektors zu bringen. Mit einer Kapazität von 40Ah demonstrieren unsere Solstice-Zellen die technische Reife, Prozessvalidierung und Skalierbarkeit, die für kommerzielle Anwendungen erforderlich sind.“
Factorial Energy gehört zu den vielversprechendsten Entwicklern von Feststoffbatteriezellen. Im Herbst 2023 eröffnete die Firma ihre erste Entwicklungs- und Produktionsstätte in der Nähe von Boston. Mit einer Kapazität von 200 MWh soll es sich dabei um die bisher größte Fertigungsstraße für Festkörperbatterien in den USA handeln. Die Mittel zum Aufbau der Fabrik stammten unter anderem aus einer Anfang 2022 abgeschlossenen Finanzierungsrunde über 200 Millionen US-Dollar, die Stellantis und Mercedes-Benz seinerzeit anführten.
Mit diesen beiden Autobauern sowie Hyundai-Kia bestehen nicht näher offenbarte Entwicklungsvereinbarungen. Mercedes wurde zuletzt aber mehrfach als „Entwicklungspartner und Schlüsselkunde“ hervorgehoben. Grundsätzlich setzt Factorial bei seinen Zellen schon lange auf seine „FEST“ genannte Technologie (Factorial Electrolyte System Technology) mit Lithium-Metall-Anode und Polymer-Separator, die laut Firmenangaben auf bestehenden Anlagen aus der Lithium-Ionen-Batterieproduktion hergestellt werden können. Solstice solle diese Plattform ergänzen, so Factorial. Hier kommt u.a. ein auf Sulfid basierender festes Elektrolyt und das besagte Trockenverfahren zum Einsatz.
businesswire.com
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