Rio Tinto will 2,5 Milliarden US-Dollar in Lithium-Abbau investieren

Wenige Wochen nach dem Kauf des Lithium-Produzenten Arcadium hat der Bergbaukonzern Rio Tinto angekündigt, massiv in seine erste eigene Lithium-Abbaustätte in Argentinien zu investieren, um sein Angebot an Batteriematerialien zu erweitern.

Bild: Rio Tinto

Mit dem Kauf von Arcadium für 6,7 Milliarden US-Dollar hat Rio Tinto eine echte Ansage gemacht: Neben dem Abbau von Eisenerz, Aluminium und Kupfer soll Lithium nicht nur das vierte Standbein des britisch-australischen Unternehmens werden, sondern Rio Tinto will dadurch auch zu einem der größten Lithium-Produzenten der Welt aufsteigen.

Dazu passt, dass Rio Tinto nun auch massiv in sein ersten eigenen kommerziellen Lithium-Betrieb investieren will, und zwar 2,5 Milliarden US-Dollar. Dieses sogenannte Rincon-Projekt in Argentinien ist bislang noch recht klein dimensioniert: Dort werden aktuell 3.000 Tonnen Lithiumcarbonat in Batteriequalität pro Jahr hergestellt.

Nun will Rio Tinto die Kapazität der Anlage auf 60.000 Tonnen Lithiumcarbonat pro Jahr erweitern. Bei diesem Volumen soll die Lebensdauer der Mine Rincon voraussichtlich 40 Jahre betragen. Der Baubeginn der erweiterten Anlage ist vorbehaltlich der Genehmigung für Mitte 2025 geplant. Die erste Produktion wird für 2028 erwartet, gefolgt von einer dreijährigen Hochlaufphase bis zur vollen Kapazität, was zu einer erheblichen Schaffung von Arbeitsplätzen und wirtschaftlichen Möglichkeiten für lokale Unternehmen führen soll.

Jakob Stausholm, CEO von Rio Tinto, sagte: „Mit dieser Investition und der geplanten Übernahme von Arcadium stellen wir sicher, dass Lithium in den kommenden Jahrzehnten eine der wichtigsten Säulen unseres Rohstoffportfolios sein wird. Die attraktiven langfristigen Aussichten für Lithium, die durch die Energiewende angetrieben werden, untermauern unsere Investition in Rincon. Wir sind bestrebt, diese Tier-1-Ressource von Weltrang in großem Umfang und zu niedrigen Kosten zu erschließen.“

Das im Herzen des argentinischen Lithium-Dreiecks gelegene Rincon-Projekt umfasst die Gewinnung von Sole mittels eines Produktionsbohrlochs, Aufbereitungs- und Abfallanlagen sowie die dazugehörige Infrastruktur. Das Projekt nutzt die Technologie der direkten Lithiumextraktion (DLE), ein Verfahren, das die Wassereinsparung unterstützt, Abfälle reduziert und Lithiumkarbonat konsistenter als andere Methoden produziert.

Außer in Argentinien will Rio Tinto auch im Jadar-Tal in Serbien Lithium abbauen, allerdings gab es dort bereits heftige Proteste von Anwohnern wegen möglicher Umweltschäden. Der serbische Präsident Aleksandar Vučić, der das Projekt unterstützt, war diese Woche gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz im sächsischen Freiberg, um sich dort an der Bergakademie über umweltfreundlichen Lithium-Abbau zu informieren. Das könnte auch Rio Tinto bei seinem Vorhaben in Serbien helfen.

riotinto.com, tagesschau.de (Serbien)

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