Tesla nimmt die Vorarbeiten für den Start in Indien wieder auf
Einem Bericht von Reuters zufolge verhandelt Tesla mit DLF, Indiens größtem Immobilienentwickler, über einen Ausstellungsraum in Neu-Delhi. Das Unternehmen prüft mehrere DLF-Immobilien, darunter die Avenue Mall im noblen südlichen Teil der Stadt sowie das Geschäftszentrum Cyber Hub in der nahe gelegenen Stadt Gurugram (Haryana), die zur National Capital Region (NCR) gehört.
Tesla erwägt demnach einen 280 bis 460 Quadratmeter großen Ausstellungsraum in Neu-Delhi und ein größeres zusätzliches Gebäude für die Auslieferung und den Service seiner Elektroautos. Der Elektroautohersteller hat sich noch nicht endgültig für DLF entschieden und prüft offenbar auch Grundstücke, die anderen Unternehmen gehören.
Anfang des Jahres berichtete Reuters, dass Tesla nach einer potenziellen Einzelhandelsfläche für einen Showroom in Indiens Finanzmetropole Mumbai sucht. Das war nur wenige Tage, nachdem das Unternehmen in der Gigafactory in Deutschland mit der Produktion von rechtsgelenkten Elektroautos für Indien begonnen hatte.
Im März führte die indische Regierung eine Regelung für Elektrofahrzeuge ein, um globale Automobilhersteller wie Tesla zur Herstellung von Elektroautos vor Ort zu bewegen. Diese erlaubt es den in Frage kommenden Unternehmen, bis zu 8.000 Elektroautos jährlich zu einem reduzierten Zollsatz (15 Prozent) für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren zu importieren, vorausgesetzt, sie gleichen den entgangenen Zollsatz durch Investitionen von mindestens 500 Millionen US-Dollar (ca. 476 Millionen Euro) in die lokale Herstellung von Elektroautos aus. Tesla hat noch nicht bestätigt, ob es diesen Anreiz zu nutzen gedenkt, während andere Unternehmen wie Volkswagen, Hyundai und Toyota mit der indischen Regierung über Änderungen diskutieren.
Sollte sich Tesla für die Herstellung von Elektroautos in Indien entscheiden, ist noch offen, um welches Modell es sich dabei handeln könnte. Es gibt jedoch unbestätigte Gerüchte, dass es sich um das neue Einstiegsmodell handeln könnte, das angeblich unter der Tesla-internen Bezeichnung „Redwood“ entwickelt wird. Während der Telefonkonferenz zu den Ergebnissen des dritten Quartals von Tesla im Oktober bezeichnete Elon Musk eine mögliche Version des Cybercab mit Lenkrad und Pedalen als „sinnlos“. Tesla ist aber offenbar nach wie vor daran interessiert, ein neues, nicht ausschließlich autonom fahrendes Elektroauto auf den Markt zu bringen.
Auf dem Autonomous Driving Day der Deutschen Bank Anfang des Monats bestätigte Travis Axelrod, Teslas Head of Investor Relations, dass Tesla an einem neuen, kostengünstigeren Modell arbeitet. Das Unternehmen plant laut der Bank, dieses Modell in der ersten Hälfte des Jahres 2025 vorzustellen und es zu einem Grundpreis von 30.000 US-Dollar (ca. 28.500 Euro) mit Subventionen auf seinem Heimatmarkt zu verkaufen.
Dieser Artikel von Sagar Parikh ist zuerst auf unserer englischsprachigen Seite electrive.com erschienen.
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