VHH nimmt 95 E-Busse von Daimler Buses in Betrieb
Die Elektrobusse stammen noch aus einer Bestellung aus dem Frühjahr 2023. Der Rahmenvertrag, der bis zum Jahr 2028 läuft, sieht die Auslieferung von insgesamt 350 E-Busse an vhh.mobility vor. Fix geordert wurden zum damaligen Zeitpunkt 48 Solobusse von MAN sowie die bereits genannten 47 Solo- und 48 Gelenkbusse von Daimler Buses, die inzwischen vollständig in Hamburg angekommen sind.
Daimler Buses bietet den eCitaro bekanntlich in der zwölf Meter langen Variante (Solobus) mit bis zu sechs Batterie-Paketen an, womit die Gesamtkapazität bei der maximalen Konfiguration bei 588 kWh (98 kWh pro Batterie-Paket) liegt. In der 18-Meter-Gelenkbus-Version sind bis zu sieben Batterie-Pakete (686 kWh) möglich. Für welche Ausführungen sich das ÖPNV-Unternehmen entschieden hat, geht aus den Mitteilungen nicht hervor. Klar ist jedoch, dass die bisherigen NMC3-Batterien zum Einsatz kommen. Zwar hat der deutsche Busbauer Mitte November für alle eCitaro-Varianten eine neue Batterie-Generation angekündigt, wodurch der Batterie-elektrische eCitaro 500 Kilometer weit kommen soll. Doch die werden erst ab 2026 ausgeliefert.
Geladen werden sollen die 95 neuen E-Busse auf einem der vier Betriebshöfe, die bereits mit entsprechender Ladeinfrastruktur ausgestattet sind. Details werden zwar nicht genannt, dafür teilt vhh.mobility mit, dass „die Gesamtzahl der Ladepunkte bis 2025 auf über 300 anwachsen“ soll. Derzeit wird zudem das Busdepot in Norderstedt für Elektrobusse umgerüstet, wo ab dem ersten Quartal 2026 45 Ladepunkte insgesamt 60 E-Busse mit Strom versorgen sollen.
Die neuen E-Busse sollen nun nach und nach auf verschiedenen Linien von vhh.mobility in der Metropolregion Hamburg zum Einsatz kommen. Damit sind 277 von insgesamt rund 847 Bussen emissionsfrei unterwegs – also rund 33 Prozent der Flotte von vhh.mobility. Genannt wurde diese Anzahl an E-Bussen jedoch bereits Anfang November.
„Mit jedem weiteren E-Bus kommen wir unserem Ziel näher, den öffentlichen Nahverkehr in Hamburg vollständig emissionsfrei zu gestalten. Wir haben in dieser Legislatur bei der Umrüstung der städtischen Busflotte richtig Fahrt aufgenommen, über ein Viertel aller rund 1.900 Busse fahren bereits emissionsfrei. Ende 2020 waren es gerade einmal 60 Busse, also 3 Prozent der Flotte“, so Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende.
Doch ganz ohne Förderung wurde das Vorhaben nicht umgesetzt. Die Anschaffung der Fahrzeuge wurde durch Fördermittel auf EU- und Bundesebene ermöglicht. „Die Integration emissionsfreier Busse in eine bestehende Flotte ist eine komplexe Aufgabe. Dass wir diesen Übergang so erfolgreich gestalten, verdanken wir dem Engagement unserer Teams und der großzügigen Unterstützung durch unsere Hauptgesellschafterin, die Hansestadt Hamburg, sowie durch die Förderung des Bundes, durch die wir in diesem Jahr sogar 150 neue Fahrzeuge verschiedener Hersteller beschaffen konnten“, sagt Lorenz Kasch, Geschäftsführer von vhh.mobility. „Ich freue mich sehr, das Ergebnis unserer Förderung in Hamburg im Einsatz zu sehen. Die 95 neuen E-Busse senken nachhaltig und dauerhaft die Emissionen in der Metropole. Bundesweit kommen mit der Förderung etwa 3.500 Busse auf die Straßen. Sie tragen maßgeblich zur Erreichung der Klimaziele im Personenverkehr bei, verbessern die Luftqualität und reduzieren Lärm in Städten“, ergänzt Bundesverkehrsminister Volker Wissing.
Mit der Förderung für E-Nutzfahrzeuge ist es in Deutschland kompliziert. Im Fall der E-Bus-Subventionen gilt die zugrundeliegende „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ des zuständigen Ministeriums (BMDV) seit 2021 und sollte eigentlich bis 2025 laufen. Doch das durch das KTF-Urteil ausgelöste Haushaltsbeben vor einem Jahr führte zu einer Blockade, ein Restbudget ging aber auch 2024 noch an Verkehrsunternehmen. Wie es nächstes Jahr weitergeht, ist angesichts der geplatzten Regierung und des bisher nicht beschlossenen Etats für 2025 unklar. Sicher ist nur, dass bestehende Projekte ausfinanziert werden.
Und was die Flottenumstellung von vhh.mobility angeht: Ob dieses Tempo beibehalten werden kann, muss sich erst noch zeigen. Ursprünglich sollte im Jahr 2030 die Busflotte vollständig lokal emissionsfrei unterwegs sein. Die vielen Ladeplätze, die Werkstätten und Umspannwerke für die Stromversorgung würden jedoch große Flächen benötigen. „Das ist nicht immer trivial“, so Kasch im Sommer gegenüber der „Hamburger Morgenpost“. Der Geschäftsführer appellierte an die Kommunen und Kreise, den Bau der Betriebshöfe mehr zu unterstützen. Hinzu kommt, dass die Förderung des Bundes Mitte 2025 ausläuft. Und so spricht das Verkehrsunternehmen mittlerweile für die Erreichung des Ziels von „bis in die 2030er Jahre“.
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