VW Deutschland beendet Agenturvertrieb Anfang 2026
„Um die vertraglich festgeschrieben Fristen zu wahren, müssen wir den Volkswagen Agenturvertrag für MEB- und PPE-Fahrzeuge noch in diesem Jahr formal mit einer Frist von 12 Monaten beenden, indem wir die Re-Integrationsklausel anwenden“, zitiert die „Automobilwoche“ aus einem Brief von Achim Schaible, Deutschlandchef Volkswagen Pkw, an die Händler.
Sprich: Ab Januar 2026 werden in Deutschland (zumindest bei der Marke VW Pkw) die Elektroautos im klassischen Händlermodell vertrieben. Damit hat VW in einem fast für den Konzern unüblichen Tempo Nägel mit Köpfen gemacht: Ende November hatte das Unternehmen einen „Überprüfungsprozess“ angekündigt, der eigentlich bis Ende März 2025 abgeschlossen werden sollte. Bereits vergangene Woche hatte Schaible in einem ersten Schreiben an die Händler das Ergebnis dieser Überprüfung zumindest für VW Pkw in Deutschland vorweggenommen.
Offiziell sind auch weitere Marken und Länder Teil dieser Überprüfung. Es ist derzeit noch unklar, wie die Überprüfung in diesen Fällen ausgeht. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass auch die anderen Konzernmarken folgen, wenn VW in seinem Heimatmarkt das Agenturmodell wieder beendet.
Derweil sickern auch immer mehr Hintergründe für die schnelle Entscheidung durch. Schaible selbst gibt in dem Schreiben an, dass „die Rahmenbedingungen heute andere geworden seien als beim Start des Agenturmodells im April 2020„. Es ist aber auch von anhaltenden Unstimmigkeiten über die Vergütungen die Rede. Und schließlich auch die Kosten: „Volkswagen hat gemerkt, dass ihnen in der Agentur die Kosten auf die Füße fallen. Im Vertriebssystem mit den Verbrennern haben die Händler alle Lagerfahrzeuge in den Büchern. Bei BEV hat sie Volkswagen. Das belastet natürlich die Bilanz des VW-Konzerns enorm“, zitiert die „Automobilwoche“ einen anonymen Händler.
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