Agenturmodell ade: Volkswagen stellt Elektroauto-Vertrieb 2026 auf Händlermodell um
Seit 2020 verkauft VW seine Elektroautos über das sogenannte Agenturmodell. Dabei ist nicht wie sonst üblich der Händler vor Ort der Vertragspartner des Kunden, sondern er fungiert nur als „Vermittlungsagent“. Dafür erhält der Händler eine im Vorfeld festgelegte Summe je Fahrzeug. Offiziell bestellt der Kunde aber direkt bei VW. Der Hersteller wollte auf diese Weise die Vorteile des Direktvertriebs wie zum Beispiel den direkten Kundenkontakt nutzen, aber gleichzeitig auch das große Händlernetz erhalten. Doch hiervon nimmt die Marke VW nun Abstand: Ab Januar 2026 werden in Deutschland die Elektroautos im klassischen Händlermodell vertrieben. Dadurch wird der Händler wieder der direkte Vertragspartner des Kunden. Und die Autohäuser können – wie bei Verbrennern üblich – auch eigene Rabatte gewähren und den finalen Preis selbst festlegen. Das liegt unter anderem daran, dass der Händler in diesem Fall das Auto vom Autohersteller kauft und anschließend an seinen Kunden weiterverkauft. Mit der Umstellung hat VW in einem für den Konzern unüblich schnellen Tempo Nägel mit Köpfen gemacht: Erst Ende November hatte das Unternehmen einen „Überprüfungsprozess“ angekündigt, der eigentlich bis Ende März 2025 abgeschlossen werden sollte. Doch nun kam die Entscheidung deutlich schneller. Wohl auch, um die Kündigungsfrist von 12 Monaten zu wahren und so das Vertriebsmodell Anfang Januar 2026 umstellen zu können. Für weitere Länder und Marken des VW-Konzerns läuft die Prüfung des Vertriebsmodells noch. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass auch die anderen Konzernmarken folgen, wenn VW in seinem Heimatmarkt das Agenturmodell an den Haken hängt.
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