Audi-FAW startet E-Auto-Produktion in Changchun

In China ist der erste Audi Q6L e-tron vom Band gelaufen – und zwar in einer neuen Fabrik, die gemeinsam von Audi und FAW betrieben wird. Die Audi FAW NEV Company baut ausschließlich Elektroautos – ein zweites Modell steht bereits in den Startlöchern.

Bild: Audi

Das neue Werk in Changchun ist das erste in China, in dem ausschließlich vollelektrische Audi-Modelle auf Basis der Premium Platform Electric (PPE) gebaut werden. Zunächst fährt hier der Q6L e-tron vom Band, also eine für China gedachte Langversion des in Ingolstadt gebauten Q6 e-tron. Später kommt eine marktspezifische Version des A6 e-tron hinzu, wie Audi mitteilt. Auch hier wird es sich um eine Langversion handeln.

Die China-spezifischen Anpassungen gehen aber inzwischen über den schon fast traditionell gestreckten Radstand hinaus, wie die Ingolstädter erläutern. Der Q6L e-tron unterscheide sich etwa „durch zahlreiche Designmerkmale und Innovationen für den chinesischen Markt“ vom internationalen Modell.

Gebaut wird das Fahrzeug in einem Werk, das extra für die Audi FAW NEV Company gebaut wurde. Die Grundsteinlegung fand bereits 2022 statt, die Anlage ist auf 150.000 Autos pro Jahr ausgelegt. Die Fabrik soll sich durch eine umfangreiche Digitalisierung, eine vollintegrierte IT-Lösung und einen hohen Automatisierungsgrad auszeichnen. Alleine in der Karroseriefertigung kommen 800 Roboter zum Einsatz, Audi spricht von einem Rekordwert bei der Automatisierungsrate in der chinesischen Industrie. Ein 24 Meter hohes Lagerhaus soll ebenfalls automatisiert laufen und für eine zuverlässige Logistik sorgen.

Mehrfach betont Audi in der Mitteilung zum Produktionsstart dessen Bedeutung für die Elektrifizierungsstrategie, so auch Audi-Chef Gernot Döllner: „Die hier produzierten Modelle werden eine entscheidende Rolle in unserem lokalen Portfolio spielen und unsere Position in diesem wichtigen Markt stärken“, sagt der CEO.

Das ist auch dringend nötig: Im Gesamtjahr 2023 hat Audi 31.171 vollelektrische Autos in China abgesetzt – insgesamt waren es 729.000 neue Audis in China. Der E-Anteil bei den Ingolstädtern lag also unter fünf Prozent. Zum Vergleich: In diesem November lag der BEV-Anteil am gesamten Automobilmarkt in China bei 27 Prozent, rechnet man die Plug-in-Hybride dazu, waren es sogar 45,6 Prozent. Audi bietet in China mit dem Q5 e-tron ein China-spezifisches MEB-Modell an, auch der Q4 e-tron wird dort verkauft. Den Vertrieb des e-tron GT in China haben die Ingolstädter in diesem Sommer mangels Nachfrage gestoppt.

Daher werden der Q6L e-tron und auch der A6L e-tron tatsächlich die Position von Audi in China stärken – das E-Angebot bei Audi war bisher sehr überschaubar. Ob sie aber die gewünschte Zielgruppe erreichen und an die alten Audi-Erfolge in China anknüpfen können, wird sich erst im kommenden Jahr zeigen. Neben den PPE-Stromern von Audi und FAW sind im kommenden Jahr auch neue Elektromodelle gemeinsam mit SAIC geplant.

audi-mediacenter.com

2 Kommentare

zu „Audi-FAW startet E-Auto-Produktion in Changchun“
Christian
17.12.2024 um 18:09
Aber hier Werke schliessen. Echt das Letzte.
Thomas
17.12.2024 um 19:18
Hahaha eine Fabrik für 150000 e Autos?? Blöd nur dass kein Chinese deutsche eAutos kauft. Kein wunder sind ja auch katastrophal zu teuer für das was sie bieten. Der Schuss geht auf jeden Fall nach hinten los

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