Neuer Ford E-Transit mit großem Akku ab 64.590 Euro bestellbar

Der Ford E-Transit ist in Deutschland ab sofort mit der größeren 89 kWh-Batterie verfügbar, die eine Reichweite von bis zu 402 Kilometern ermöglicht – und auch schneller laden kann. Die Preise für die reichweitenstärkere Versionen starten bei 64.590 Euro netto.

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Bild: Ford

Die Elektro-Version des Transit wird in Europa seit 2022 vermarktet und läuft bei Ford Otosan, also dem türkischen Joint Venture der Koc Holding und der Ford Motor Company, vom Band. Aktuell kommt der in der Zwei-Tonnen-Klasse antretende Transporter auf 316 Kilometer WLTP-Reichweite. Das war beim Marktstart ein ordentlicher Wert, inzwischen ist die Konkurrenz aber dabei, Lieferwagen mit 400 Kilometern und mehr Reichweite zu bringen: Der neue  Renault Master E-Tech kommt auf 410 Kilometer, der seit Anfang des Jahres bestellbare neue Mercedes eSprinter auf 400 Kilometer und die vergleichbaren Stellantis-Modelle auf 420 Kilometer.

Nun zieht Ford nach und nimmt eine E-Transit-Version mit einem Reichweitenplus von rund 27 Prozent ins Sortiment: Dank 89 kWh Netto-Energiegehalt fährt der E-Transporter 402 WLTP-Kilometern weit. Zum Vergleich: Das bisherige Serienmodell kommt mit einer nutzbaren Batteriekapazität von 68 kWh auf besagte 316 Kilometer, soll aber als Alternative mit zwar kleinerem Radius, dafür aber mehr Nutzlast weiter angeboten werden.

Und was kostet die große Batterie? Als Kastenwagen beginnen die Preise der Long-Range-Version bei 78.528,10 Euro brutto bzw. 65.990 Euro netto und als Fahrgestell bei 76.862,10 Euro brutto bzw. 64.590 Euro netto. Damit liegen die Preise grob 4.000 Euro über dem Preisetikett des Einstiegsmodells mit kleiner Batterie (61.590 Euro netto für den Kastenwagen, 60.790 Euro netto für das Fahrgestell). Erste Auslieferungen des reichweitenstärkeren E-Transit dürften im kommende Frühjahr erfolgen. So lautete jedenfalls der Zeitplan, der bei der Präsentation des Modells im Frühjahr 2024 skizziert wurde.

Doch zur neuen Transporter-Variante selbst: Die Long-Range-Version des E-Transit kommt nicht nur dank ihres größeren Akkus weiter. Einen Anteil an dem größeren Radius hat Ford zufolge zudem eine künftig serienmäßig verbaute Wärmepumpe mit Dampfeinspritzung, wie sie im kleineren Ein-Tonnen-Transporter Ford E-Transit Custom debütiert. Hand angelegt hat Ford zudem bei den Ladefähigkeiten des Elektro-Transit: Die Version mit 89-kWh-Akku wird künftig 22 statt 11 kW AC laden können, womit sich der Ladevorgang zur vollständigen Aufladung der Batterie auf sechs Stunden verkürzt. Die DC-Schnellladeleistung verbessert Ford gleichzeitig von aktuell 115 auf 180 kW, sodass ein Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent Batterieladestand bald nur noch rund 28 Minuten (bisher: 37 min) dauert. Keine Neuerungen gibt es bei der Motorisierung: Das Modell bietet weiterhin wahlweise 135 oder 198 kW.

Wichtig für Gewerbekunden ist natürlich, was die Neuerung für Modellauswahl, die Nutz- und Anhängelast bedeutet. Laut Ford Pro wird der reichweitenstärkere E-Transit in etlichen Modellvarianten auf den Markt kommen, „darunter auch Versionen mit den zusätzlichen Radständen L3 und L4, die Kastenwagen-Version mit Einzel- und Doppelkabine sowie Fahrgestelle mit zulässigen Gesamtgewichten von 3,5 bis 4,25 Tonnen“. Die maximale Nutzlast der Kastenwagen beziffert Ford auf bis zu 1.429 Kilogramm, die der Fahrgestelle auf bis zu 1.783 Kilogramm. Das liegt angesichts des größeren Batteriegewichts natürlich unter den Werten des 2022 gelaunchten E-Transit. Das maximale Laderaumvolumen beziffert der Hersteller auf 15,1 Kubikmeter. Die Anhängelast bleibt mit bis zu 750 Kilogramm identisch. Optional bietet der elektrische „Long-Range“-Transit einen V2L-Anschluss mit 2,3 kW zur Versorgung externer Geräte.

Ford rühmte sich zuletzt häufig, dass der E-Transit in Europa 2023 annähernd fünf Mal so viele Abnehmer gefunden hat wie der nächstbeste Wettbewerber. Marktanteil: gut 55 Prozent. Um die Pole Position nicht zu gefährden, will der Hersteller also mit dem E-Transit bei der Reichweite aufschließen, wenn auch etwas später als die oben genannten Wettbewerber. Das ist auch nötig, denn für das dritte Quartal hat das ICCT ermittelt, dass in der EU erstmals mehr Iveco eDaily verkauft wurden als Ford E-Transit. Ob wirklich weniger Interesse an dem Modell besteht oder die Kundschaft aktuell schlicht auf den reichweitenstärkeren E-Transit wartet, wird das nächste halbe Jahr zeigen.

media.ford.com

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