SPD will Steueranreize für E-Autos aus deutscher Produktion einführen

In ihrem Wahlprogramm wirbt die SPD für Steueranreize, um den E-Auto-Absatz anzukurbeln. Die Förderung soll dabei nur Stromern „made in Germany“ zugutekommen. Darüber hinaus plädieren die Sozialdemokraten für bessere Abschreibungsbedingungen und Änderungen bei der Dienstwagenbesteuerung.

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Bild: BMW

Die SPD schaltet in den Wahlkampfmodus und hat auch Vorschläge für eine Reaktivierung des E-Auto-Markts in petto. Das berichten das „Handelsblatt“ und die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf das ihnen bereits vorliegende Wahlprogramm der Sozialdemokraten. Demnach soll ein „zeitlich befristeter Steuerabzugsbetrag“ eingeführt werden, um die Anschaffung von in Deutschland produzierten E-Autos zu fördern. „Das ist einfach und unkompliziert umsetzbar: kaufen, bei der Steuer angeben, Zuschuss direkt aufs Konto“, heißt es in einer Passage des Programm. Die EU-Kommission soll dabei nach Willen der SPD insofern mit ins Boot geholt werden, als dass sie „kurzfristig eine entsprechende Initiative für die ganze Europäische Union vorlegen oder die Freigabe einer solchen deutschen Lösung erteilen soll“.

Als weitere Stellschrauben betrachtet die amtierende Kanzlerpartei Änderungen bei den Abschreibungsregeln und der Dienstwagenbesteuerung von E-Autos. Sie geht hier aber noch nicht ins Detail. Die Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos soll aber in jedem Fall bis 2035 verlängert werden. Ferner bekennt sich die SPD zu den Vorhaben, die Forschungsförderung wieder zu verbessern und der Wasserstoffwirtschaft auf die Füße zu helfen.

In anderen Passagen des Wahlprogramms skizziert die SPD auch ihre weiter gefasste Industriepolitik. So soll die Schuldenbremse gelockert und damit Bund sowie Ländern wieder mehr Investitionen ermöglicht werden. In Abgrenzung zu Union und FDP, die generelle Steuersenkungen für Unternehmen anstreben, will die SPD der lahmenden Wirtschaft mit „zielgerichteten“ Unterstützungen für Firmen helfen. Konkret sollen es u.a. eine „Made in Germany“-Investitionsprämie und ein Deutschlandfonds richten. Letzterer ist dazu gedacht, öffentliches und privates Kapital zu mobilisieren, um Investitionen – etwa ins landesweite Ladenetz – anzukurbeln.

Die Sozialdemokraten wollen das Wahlprogramm am Dienstag verabschieden und vorstellen. Andere Parteien haben mit ihren eMobility-Vorschlägen teils schon vorgelegt: Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck schnürt etwa ein Paket zur „Erneuerung der deutschen Automobilindustrie“. So wollen die Grünen den Käufer von E-Autos ein Ladestromguthaben für öffentlich zugängliche Ladesäulen mitgeben, aber auch steuerliche Förderinstrumente nutzen.

handelsblatt.com, reuters.com

11 Kommentare

zu „SPD will Steueranreize für E-Autos aus deutscher Produktion einführen“
Northbuddy
17.12.2024 um 10:40
Passt ja auch zur Weihnachtszeit. Da darf jeder mal was auf den Wunschzettel schreiben. Ob's dann der Osterhase dann liefern wird ist ja erstmal nicht wichtig.
Robert
17.12.2024 um 11:27
„Das ist einfach und unkompliziert umsetzbar: kaufen, bei der Steuer angeben, Zuschuss direkt aufs Konto“ in deutschland ist nichts aber absolut gar nichts unkompliziert wenn die Politk & Beamte Beteiligt sind. Und wie kommt man auf die Idee das die EU sowas genehmigen wird? wenn die Politik da unbedingt was machen will wie wäre es mit Abschaffung der Roaminggebühren bei den Ladesäulen & steuern runter beim Strom, der Mehrwertsteuern , bei den Lebensmitteln einheitlich auf 7% auf alles was mit den Lebenshaltungskosten zu tun hat, das wäre vernünftig und kommt allen Menschen zugute, aber nicht den Herstellern noch mehr Geld schenken
Josef
21.12.2024 um 15:01
Warum so kompliziert? Mit einer Rückzahlung braucht es wieder Bürokratie für jeden in der Steuererklärung und dem Finanzamt bei der Auszahlung. Einfach wie beim Kauf einer PV Anlage...MWST weglassen...fertig.
Michael Müller
17.12.2024 um 12:14
Plan: - VW, AUDI, Mercedes und Co., denen es gerade selbstverschuldet schlecht geht zu helfenRealität: - Tesla, denen es aus eignen Verdiensten sehr gut geht, zu mehr Model Y "Made in Grünheide" verhelfen.
Josef
21.12.2024 um 15:06
Aha, minus 55% für Tesla dieses Jahr in Deutschland...gut geht anders. Was Tesla in Deutschland im gesamten Jahr bisher verkauft hat, kann Grünheide genau in einem Monat produzieren...die restlichen 11 Monate müssen irgendwie ins Ausland gegangen sein... Niemand ist dieses Jahr so abgestürzt wie Tesla und trägt mit am meisten beim zurückgegangen Absatz von eAutos in Deutschland bei...Enyaq den dritten Monat in Folge an Platz 1...Platz 2 ID7 usw...das letzte Quartal hat VAG ca Faktor 10 mehr Autos pro Monat verkauft wie Tesla.
Georg
17.12.2024 um 13:22
Jetzt kommen plötzlich alle mit Vorschlägen um die Ecke. Warum ging das die letzten drei Jahre nicht? Kann doch nicht sein, dass CL alles blockiert hat.
Jörg
17.12.2024 um 14:29
Wird die EU sofort wieder kippen weil diskiminierend für alle anderen Hersteller - oder? Aber dann hat man wenbigstens einen anderen Buhmann als bei sich selbst Kritik für dumme Politik zu üben. Im Endeffekt ist das nur Subventionierung der eigenen Industrie und das ist ja ganz böse, nicht wahr China?
Sig
18.12.2024 um 07:43
merit - order für Energie. ein Liter Diesel entspricht 10 kWh. Freier Strommarkt für Endkunden.
martin
18.12.2024 um 10:24
Wäre mal ein guter Ansatz. Folgekosten sollten auch mit drin sein.
Nils Helm
18.12.2024 um 09:33
Die Idee, weitere Millionen von Steuergeldern zu verschwenden, wird beim Großteil der Wähler sicher gut ankommen!
Gerhard Schlottmann
18.12.2024 um 09:54
Wenn die amtierenden Parteien zur gestrichenen E-Autoförderung zurückkehren würden, würde ihnen das nicht nur Ansehen sondern auch Glaubwürdigkeit zurückgeben. Was notwendig ist sollte getan werden, nicht das was Wahl-Promotion bringt. Ich bin gespannt wann die erste Partei die jährliche staatliche Spritpreisförderung von 8,9 Mrd. aufgreift. Die Abschaffung sollte mind. (etwas) Produktionssicherheit für die deutsche Automobilindustrie bringen. Wer das weiterhin verschleppt stärkt jeden Tag ausländische E-Fzg.produzenten.

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