Stellantis will zwei Milliarden Euro in italienische Werke investieren
Stellantis hat bei einem Rount-Table-Gespräch mit dem Wirtschatsministerium und dem Verband Made in Italy einen mehr oder weniger detaillierten Plan für jedes einzelne seiner Fabriken vorgestellt. Das Unternehmen wird ab 2028 im Werk Pomigliano mit der Herstellung von Fahrzeugen auf Basis der STLA-Small-Plattform beginnen.Der Pressemitteilung zufolge plant der Konzern, zwei neue Modelle auf Basis dieser Plattform anzubieten. Fiat produziert in Pomigliano den Fiat Panda (auch Pandina genannt). Die Produktion dort war ursprünglich nur bis 2027 geplant, wurde aber bis 2030 verlängert.
Stellantis bestätigte auch, dass Mirafiori in Turin „die Basis für die Produktion des Hybrid-[Fiat] 500 und der neuen Generation des elektrischen [Fiat] 500 BEV sein wird.“ Allerdings wurde die Produktion dort in den vergangenen Monaten aufgrund der schwachen Nachfrage mehrmals gestoppt. Ab Januar wird Turin auch der Hauptsitz von Stellantis Europa und der Nutzfahrzeugsparte des Konzerns sein.
Das Werk Cassino in Mittelitalien wird drei Modelle auf Basis des STLA Large bauen. Dazu gehören der Alfa Romeo Stelvio, der ab 2025 vom Band rollen wird, und die Alfa Romeo Giulia ab 2026. Laut Stellantis „werden auch Hybrid- und Elektroversionen geprüft“.
Modelle, die auf der STLA-Medium-Plattform basieren, werden aus Melfi kommen. Der Autohersteller gibt an, dass er dort in den kommenden Jahren sieben neue Modelle bauen wird. Ab dem nächsten Jahr werden dort das elektrische SUV-Coupé DS N°8, Lancias elektrisches Flaggschiff Gamma, der DS7 und der Jeep Compass gebaut. Die beiden letztgenannten sind bisher Plug-in-Hybride und werden laut Pressemitteilung auch mit einem reinen Elektroantrieb angeboten.
Diese Pläne sind nicht neu, allerdings gibt es einige bemerkenswerte Änderungen. So sollte der Lancia eigentlich 2026 auf den Markt kommen, wird nun aber laut Stellantis ab dem nächsten Jahr gebaut. Und in Berichten aus dem Jahr 2022 hieß es, bei den DS-Modellen handele es sich wahrscheinlich um einen Crossover namens DS 9 Crossback und einen SUV als Nachfolger des DS 7 Crossback – jetzt scheint es sich um die neue Generation des letzteren zu handeln, der (offenbar) auch mit einem rein elektrischen Antrieb erhältlich sein wird. Allerdings erwähnt Stellantis die Tatsache, dass alle für das Werk genannten Modelle vollelektrisch sein werden, eher beiläufig – technische Informationen zu dem Modell gibt es natürlich noch nicht. Da es den DS 7 bereits seit 2018 gibt (also ohnehin bald ein Modellwechsel ansteht) und die nächste Generation auf dem STLA-Medium basieren wird, ergibt die zusätzliche Antriebsoption durchaus Sinn.
Atessa wird „eine immer zentralere Rolle im strategischen Plan von Stellantis spielen“, sagt der Hersteller. Er wird dort 2027 mit der Produktion einer neuen Version des Large Van beginnen. Modena wird zum „Made in Italy“-Hub – „unter Einbeziehung des Produktions-Ökosystems des Motor Valley in dieser Mission, um das Projekt zusammen mit allen Akteuren in der Lieferkette zu entwickeln, vom Design bis zur Vor-Industrialisierung, mit den besten nationalen Komponenten in Bezug auf Innovation und Kreislaufwirtschaft, als Teil einer Gesamtanstrengung zur Stärkung der Marke ‚Made in Italy‘, die ausschließlich auf in unserem Land produzierte High-End-Autos ausgerichtet ist“.
Ganz am Ende der Pressemitteilung erwähnt Stellantis auch sein Batteriezellen-Joint-Venture Automotive Cells Company (ACC), das zu Stellantis, Mercedes-Benz und TotalEnergies gehört und eine Batteriefabrik in Termoli geplant hat. „Stellantis bekräftigte sein Engagement, das Joint Venture finanziell zu unterstützen, das seinen Plan für 2025 bekannt geben wird und offen bleibt, den Bau der Gigafactory zu prüfen“, so das Unternehmen. Italien hat erst kürzlich seine Unterstützung für das Joint Venture zurückgezogen und rund 200 Millionen Euro an EU-Mitteln, die für die ACC-Fabrik vorgesehen waren, für andere Zwecke umverteilt.
ACC pausiert derzeit die Bauarbeiten an zwei seiner drei geplanten Batteriezellenwerke. Betroffen sind die Standorte in Kaiserslautern und Termoli in Italien. Dort sind die Arbeiten offiziell gestoppt, um in der frühen Bauphase von der nickelbasierten Zellchemie auf kostengünstigere Batterietechnologien umzustellen. Was genau in Kaiserslautern und Termoli passiert, will ACC Ende 2024 oder Anfang 2025 festlegen.
stellantis.com (auf Italienisch)
Dieser Artikel von Carla Westerheide ist zuerst auf unserer englischsprachigen Seite electrive.com erschienen.
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