EQS und S-Klasse dürfen bis 95 km/h automatisiert fahren
Seit Jahren hält sich hartnäckig die Vision des Robotaxis, also eines Taxis, das seine Fahrgäste vollautomatisiert und ohne Fahrer am Steuer abholt. Ganz so weit sind wir in Deutschland noch lange nicht, aber Mercedes-Benz meldet einen erheblichen Fortschritt auf dem Weg zum vollständig autonomen Fahren. Und zwar hat der Automobilkonzern nun vom Kraftfahrt-Bundesamt die Genehmigung für eine erhebliche Verbesserung seines Systems namens Drive Pilot erhalten. Das konnte seit 2022 schon in Staus auf der Autobahn genutzt werden und wurde deshalb mitunter auch Staupilot genannt. Mit dem System ist es möglich, auf der Autobahn in Staus und bei zähflüssigem Verkehr bis Tempo 60 das Auto selbst fahren und lenken zu lassen, während der Fahrer dann zum Beispiel eine Zeitung lesen oder ein Video gucken kann. Doch das ist letztlich ein ziemlich spezieller Anwendungsfall, für den Mercedes als Sonderausstattung rund 6.000 Euro verlangt. Nun bekommen die Käufer des Systems mehr für ihr Geld: Der Drive Pilot kann auf der Autobahn künftig auch im fließenden Verkehr eingesetzt werden – und zwar bis Tempo 95. Das ist ein echter Quantensprung, schließlich ist es das erste System auf der Welt, das für ein solch hohes Tempo zugelassen wurde. Der Rollout des verbesserten Drive Pilot soll im Frühjahr 2025 in Deutschland im vollelektrischen EQS sowie in der S-Klasse erfolgen. Dies geschieht per Over-the-Air-Update oder alternativ auch bei einem klassischen Werkstattbesuch. Beim Drive Pilot handelt es sich um ein System für hochautomatisiertes Fahren nach Level 3. Hochautomatisiert heißt hierbei, dass das Fahrzeug selbst bestimmte Fahraufgaben übernimmt. Dennoch ist weiterhin ein Fahrer notwendig.
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