Geely-Marke Farizon bringt Elektro-Transporter nach Europa

Die Geely-Nutzfahrzeugtochter Farizon führt einen Elektro-Transporter namens Farizon SV in Europa ein. Der Verkauf des in drei Fahrzeuglängen, drei Höhen sowie zwei Batteriegrößen erhältlichen Fahrzeugs soll im 1. Halbjahr 2025 zunächst in Großbritannien starten, weitere europäische Länder sollen folgen.

Bild: Farizon

Bei dem Farizon SV handelt es sich um einen großen, elektrisch angetriebenen Kastenwagen. Er wurde laut dem Hersteller speziell für die Bedürfnisse europäischer Fuhrparks konzipiert und umfasst mehrere fortschrittliche Technologien und Innovationen, die „auf dem Markt für Nutzfahrzeuge eine Weltneuheit darstellen“ – so der selbstbewusste O-Ton. Und: Der Farizon SV habe ferner ein rigoroses Test- und Entwicklungsprogramm mit einer Million Kilometern Laufleistung absolviert und erfülle oder übertreffe alle europäischen Normen, auch in Bezug auf Haltbarkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit.

Das Modell basiert konkret auf einer modularen Plattform zu deren Highlights eine Batterie gemäß der Cell-to-Pack-Technologie gehört. Dieser Aufbau soll die Batteriekapazität gegenüber Batterien mit Modulebene um 10 Prozent erhöhen, das Gewicht um 4 Prozent reduzieren und die Karosseriesteifigkeit um 20 Prozent verbessern.

Die Geely-Marke führt in ihrem Lieferwagen außerdem eine Drive-by-Wire-Plattform mit doppelter Redundanz ein, die den Bremsweg laut dem Unternehmen um 10 Prozent verkürzt, die Reichweite um 5 Prozent erhöht und das Lenkverhalten um 300 Prozent verbessert. Ferner soll durch die Drive-by-Wire-Technologie auch die Zuladungskapazität und die Ladehöhe verbessert werden. Drive-by-Wire steht für die Steuerung eines Fahrzeugs über eine elektrische anstatt einer klassischen mechanischen Verbindung.

Ab der Markteinführung werden in Großbritannien drei Fahrzeuglängen und drei Fahrzeughöhen angeboten, die vom Unternehmen allerdings nicht näher spezifiziert werden. Das Modell wird zunächst mit zwei Batteriegrößen verkauft: 67 kWh und 83 kWh. Eine 106-kWh-Batterieoption soll folgen.

Für die Markteinführung in Großbritannien arbeitet Farizon mit Jameel Motors zusammen, einem Unternehmen aus Saudi-Arabien, dessen Mutterfirma Abdul Latif Jameel bereits 1955 mit dem Vertrieb von Toyota-Fahrzeugen in Saudi-Arabien begann. Jameel Motors vertreibt heute in verschiedenen Ländern Fahrzeuge der Marken Toyota, Lexus, Ford, BYD, GAC und neuerdings auch Farizon. Jameel Motors soll die Fahrzeuge von Farizon nach Großbritannien auch in andere europäische Länder bringen.

„Die Einführung wettbewerbsfähiger, innovativer emissionsfreier Nutzfahrzeuge in Großbritannien bietet Unternehmen und Fuhrparks, die die wachsende Bewegung zur Umstellung auf emissionsfreie Nutzfahrzeuge unterstützen, eine überzeugende Option“, erklärt Andy Carroll, Country Manager bei Jameel Motors. „Der Farizon SV wurde für die Transporter-Nutzer und -Flotten von heute und morgen entwickelt und bietet dank mehrerer fortschrittlicher Technologien als Weltneuheit mehr Laderaum, eine größere Reichweite und ein bequemeres und komfortableres Fahrerlebnis.“

Farizon ist bislang in Europa kaum aktiv, konnte sich aber im Rahmen der IAA Transportation im September in Hannover einen wichtigen Großauftrag sichern: Der deutsche Logistiker Duvenbeck hat bei Farizon gleich 50 Exemplare des E-Lkw Homtruck bestellt. Farizon wurde 2016 gegründet, fokussiert sich auf emissionsfreie Nutzfahrzeuge und hat Transporter, Vans, Lkw und Busse im Portfolio. Das Unternehmen gehört zum chinesischen Geely-Konzern, zu dem Marken wie Volvo, Polestar, Lotus oder Zeekr zählen. Zudem hält Geely 50 Prozent an Smart.

jameelmotors.com

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