Niederländer arbeiten an Fliegerantrieb mit flüssigem Wasserstoff
NLR strebt an, sein elektrisch betriebenes Forschungsflugzeug, die Pipistrel Velis Electro, mit flüssigem Wasserstoff anzutreiben. Mit zepp.solutions stößt nun ein Spezialist für die Entwicklung und die Integration von Brennstoffzellensystem zu dem Projekt. Beide Seiten bezeichnen die frisch unterzeichnete Kooperation als „wichtigen Pfeiler im Bestreben des NLR, im Jahr 2026 einen Demoflug mit flüssigem Wasserstoff zu absolvieren“.
Die Pipistrel Velis Electro erhält zur Umrüstung auf Wasserstoff einen zusätzlichen Bauraum unter dem Cockpit. Dort wird das Forschungsflugzeug des NLR das geplante Brennstoffzellensystem von zepp.solutions beherbergen. Auf weitere technische Details gehen die Partner noch nicht ein, aber sie betonen, dass die Zusammenarbeit den gemeinsamen Fokus verkörpere, „konkrete Schritte in Richtung einer nachhaltigen Luftfahrt innerhalb des niederländischen Luftfahrt-Ökosystems zu unternehmen“.
Spruchreif ist ferner, dass zepp.solutions im Zuge der Partnerschaft nicht nur das Wasserstoff-Brennstoffzellensystem entwickeln, sondern auch an der Integration in die Pipistrel und an allen Testaktivitäten bis zum Demoflug beteiligt sein wird. Dieser Ansatz stelle sicher, dass man das Wissen und die Erfahrung des jeweils anderen optimal nutzen und so die Erfolgschancen des Demoflugs erhöhen kann, heißt es.
Laut NLR-Projektleiter Arjen Kloosterman geht es vor allem darum, Wissen und Erfahrung bei der Entwicklung und Integration von Wasserstoffkomponenten und Antriebssträngen für die bemannte Luftfahrt zu sammeln. „Die größten Herausforderungen neben der physikalischen Integration sind die Lufttüchtigkeits- und Sicherheitsaspekte, die mit der Einführung von Wasserstoff an Bord eines Flugzeugs verbunden sind. Der gesamte Prozess bis hin zum nun für 2026 geplanten Demoflug liefert uns wertvolle Erkenntnisse für die Integration der Wasserstofftechnologie und ist somit ein Auftakt für die weitere Entwicklung und Umsetzung dieser Technologie in der Luftfahrt.“
Jan Bot, Mitbegründer von zepp.solutions, kommentiert: „Unsere Brennstoffzellentechnologie hat sich bereits in verschiedenen Branchen bewährt. Wir bringen viel Wissen und Erfahrung mit, wenn es darum geht, effiziente und kompakte Brennstoffzellensysteme zu entwickeln. Die Luftfahrt bietet jedoch ganz andere Herausforderungen.“ Deshalb sei diese Zusammenarbeit und das gegenseitige Lernen in dieser Form sehr wertvoll. „Bei der Entwicklung des Wasserstoffsystems für den Pipistrel werden wir gemeinsam mit NLR nicht nur das Potenzial von Wasserstoff in der Luftfahrt demonstrieren, sondern auch Lektionen lernen, die für diesen Sektor von großem Wert sein können“, so Bot.
Das Forschungsprojekt wird zum Teil im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Aviation in Transition durchgeführt, das vom Nationalen Wachstumsfonds der niederländischen Regierung mitfinanziert wird. Gleichzeitig ist es in das NLR-Programm „Klimaneutrale Luftfahrt“ integriert, das innovative Wege ebenen soll, um die Luftfahrt bis spätestens 2050 klimaneutral zu machen.
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