Aus für Verbrenner-Taxis in Hamburg
Überraschend kommt das Verbrenner-Verbot nicht. Vor fast zwei Jahren kündigte der Hamburger Verkehrssenator Anjes Tjarks an, dass ab 2025 nur noch Taxis mit alternativen Antrieben zugelassen werden dürfen. Beschlossen wurde das Verbrenner-Aus für neue Taxis in der Hansestadt, welches Teil des Klimaschutzstärkungsgesetzes ist, von der Hamburger Bürgerschaft dann im Dezember 2023.
Demnach dürfen ab sofort nur noch Taxis mit lokal emissionsfreiem Antrieb neu zugelassen werden. Großraumtaxis, die mit mindestens acht Sitzplätzen einschließlich Fahrersitz zugelassen oder für die Beförderung von während der Fahrt in Rollstühlen sitzenden Menschen geeignet sind, haben einen zeitlichen Aufschub erhalten. Für diese Fahrzeuge tritt die Null-Emission-Regelung erst zum 1. Januar 2027 in Kraft. Bis zum Jahr 2030 soll jedoch die komplette Taxi-Flotte lokal emissionsfrei unterwegs sein.
Noch vor dem Inkrafttreten der neuen Regelung sollen jedoch nach Angaben der Genossenschaft Hansa Funktaxi einige Unternehmen noch Verbrennerautos angeschafft haben. „Das hat in erster Linie damit zu tun, dass es noch keine langjährigen Erfahrungen mit E-Autos gibt und weil es noch keinen funktionierenden Wiederverkaufsmarkt gibt“, so Hansa-Taxi-Vorstand Jan Weber gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Dennoch würde die Umstellung laut Weber in weiten Teilen problemlos verlaufen. Und auch die laufenden Kosten sollen deutlich geringer als bei Verbrennern sein. „Bei E-Taxis halten die Bremsen sehr lange, die Kosten für Inspektionen sind verschwindend gering“, erklärt Weber.
Jan Weber äußert jedoch Kritik beim Thema Ladeinfrastruktur. In der Hansestadt sei die Ladeinfrastruktur nahezu ausreichend. Wenn Fahrgäste allerdings ins Umland fahren wollen, soll es allerdings schwierig werden. „Auf dem Land ist die Ladeinfrastruktur eine Katastrophe“, so Weber gegenüber der dpa.
Trotz all der Kritik war bereits im Juni vergangenen Jahres jedes fünfte Taxi in Hamburg ein Elektroauto. Mittlerweile sind bereits knapp 700 der rund 3.000 Hamburger Taxis rein Batterie-elektrisch. Hinzu kommen rund 30 Brennstoffzellen-Fahrzeuge.
Die Umstellung der Taxi-Flotte auf emissionsfreie Antriebe wurde von der Stadt seit 2021 im Rahmen des Projekts „Zukunftstaxi“ in drei Förderstufen gefördert. Bislang hat die Hansestadt hierfür über 4,2 Millionen Euro ausgegeben, wie der Sprecher der Verkehrsbehörde, Dennis Krämer, gegenüber der dpa erklärt. Eigentlich sollte die Förderung zum Jahresende auslaufen. Doch nun „werde es auf Wunsch des Taxigewerbes weiterhin einen Zuschuss von bis zu 5.000 Euro geben, wenn ein Verbrennerfahrzeug durch ein E-Auto ersetzt wird“. Details dazu wurden jedoch bis jetzt nicht genannt.
Und auch beim Ladeinfrastruktur-Aufbau soll – zumindest in Hamburg – sich noch in diesem Jahr etwas tun. Exklusiv für Taxis stehen derzeit erst sechs Ladestationen mit insgesamt zwölf Ladepunkten bereit. Den Bau hat die Stadt mit 225.000 Euro finanziert. Die Verkehrsbehörde will jedoch mit der Privatwirtschaft und dem Einzelhandel vereinbaren, dass in diesem Jahr weitere exklusive Ladepunkte für Taxis in Hamburg geschaffen werden.
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