CATL präsentiert E-Auto-Chassis mit Fokus auf Sicherheit

Bei neuen Elektroauto-Plattformen stehen oft Eigenschaften wie die Reichweite oder Ladeleistung im Vordergrund. Der chinesische Batterie-Riese CATL hat ein Skateboard-Chassis namens Bedrock vorgestellt, das auf eine besonders hohe Sicherheit ausgelegt ist.

Bild: CATL

Das Bedrock-Chassis ist laut CATL in der Lage, 85 Prozent der Kollisionsenergie des Fahrzeugs zu absorbieren (im Vergleich zu etwa 60 Prozent, die von herkömmlichen Chassis absorbiert werden). Das Chassis soll daher einem Aufprall mit 120 km/h standhalten, ohne Feuer zu fangen oder zu explodieren.

Das Bedrock-Chassis setzt auf die bekannte Cell-to-Chassis-Technologie von CATL, die Zellen werden also direkt in das Chassis integriert, die Batterie ist ein tragendes Teil in der Konstruktion. CATL hat mit dem CIIC („CATL Integrated Intelligent Chassis“) bereits eine E-Auto-Plattform mit Cell-to-Chassis-Technologie im Angebot. In der Mitteilung erwähnt der Batteriehersteller keine technische Verwandtschaft zwischen dem CIIC und dem neuen Bedrock-Chassis ein. Laut der CnEVPost ist das Bedrock-Chassis jedoch die Flaggschiff-Variante des CIIC.

Bei den Innovationen des Bedrock-Chassis geht CATL nicht tief ins Detail, sondern bemüht einige Vergleiche, um die Neuheiten zu umschreiben. Die „revolutionäre“, biomimetische (also biologische Prozesse oder Strukturen nachahmende) Struktur wurde vom Panzer eine Schildkröte inspiriert. Bei anderen Punkten verweist CATL auf militärische Vorbilder: Die Aufprallstruktur soll in „Flugzeugträgerqualität“ ausgelegt sein, der warmgeformte Stahl in „U-Boot-Qualität“ komme auf eine Festigkeit von 2.000 MPA, die verwendeten Aluminiumlegierungen mit einer Festigkeit von 600 MPa sollen sonst in der Luft- und Raumfahrtindustrie eingesetzt werden. Mit diesen Materialien und Strukturen soll die Steifigkeit des Chassis erhöht werden und es „praktisch unempfindlich“ machen.

Aber auch an den verbauten Zellen gibt es eine neue, „ultrasichere“ Bauweise. Eine „hochduktile, energieabsorbierende Isolationsfolie“ soll hier die Sicherheit erhöhen. Kommt es zu einem Unfall, soll der Hochspannungskreis innerhalb von 0,01 Sekunden nach den Aufprall abgeschaltet werden, verspricht der Hersteller. Die Entladung der verbleibenden Energie im Hochspannungssystem soll in 0,2 Sekunden erfolgen. Zudem sollen die Zellen auch eine Reihe weiterer anspruchsvoller Tests bestanden haben, so CATL – genannt werden etwa ein 90-Grad-Biegetest oder ein Sägetest. Genauer spezifiziert werden diese Verfahren aber nicht.

In Summe all dieser Neuerungen sollen laut CATL „die Sicherheitsstandards für Batteriezellen auf ein neues Niveau gehoben“ werden. Der Batteriehersteller rechnet vor, dass die Aufprallenergie eines Frontalcrashs im gängigen C-NCAP (China New Car Assessment Program) mit 56 km/h einem Sturz von einem zwölf Meter hohen Gebäude entspreche. Der Frontalaufprall mit 120 km/h, den das CATL-Chassis überstanden haben soll, entspreche einem Sturz von einem 56 Meter hohen Gebäude.

Einen Erstkunden für das Bedrock-Chassis hat CATL bei dem Event, das noch im Dezember 2024 stattfand, übrigens auch schon präsentiert: Avatr soll als erster Hersteller das neue Chassis einsetzen. Das verwundert nicht, schließlich hält CATL eine Minderheitsbeteiligung an dem Autobauer, der größte Anteilseigner ist Changan. In welchem Modell das Bedrock-Chassis verwendet wird und wann dieses auf den Markt kommt, ist aber noch nicht bekannt. Bei dem CIIC war noch Neta der Erstkunde.

catl.com, cnevpost.com

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