BYD verkauft 1,76 Millionen E-Autos in 2024

BYD hat nur knapp den Titel als größter E-Autobauer der Welt verpasst. Der chinesische Hersteller konnte mit 1,76 Millionen Elektroautos schon fast Tesla überholen – rechnet man die Plug-in-Hybride hinzu, ist BYD dem US-Hersteller aber schon weit enteilt.

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Bild: BYD

Zur Erinnerung: Tesla hatte am Donnerstag einen Jahresabsatz von 1.789.226 E-Fahrzeugen verkündet – zum ersten Mal in der Firmengeschichte blieben die Auslieferungen unter dem Vorjahresergebnis. Mit einem starken Schlussquartal (über 495.000 Auslieferungen) hat Tesla den schwächeren Jahresauftakt fast wieder ausgleichen können.

Auch bei BYD gab es im Januar und Februar 2024 eine ausgeprägte Absatz-Delle, allerdings konnte der chinesische Hersteller mit sieben Rekordmonaten in Folge ein sehr gutes Jahresergebnis erzielen. Im Vergleich zu Tesla blicken wir zunächst nur auf die Batterie-elektrischen Pkw von BYD – die Plug-in-Hybride und Nutzfahrzeuge kommen später.

Bei den Elektroautos hat der chinesische Marktführer im Dezember 2024 207.734 Einheiten abgesetzt, zum Vorjahresmonat ein Plus von 8,9 Prozent. Es ist das beste Monatsergebnis für BYD bei den vollelektrischen Pkw überhaupt und zum ersten Mal über der 200.000er Marke. Zur Erinnerung: Erst im Oktober 2022 hat BYD erstmals einen sechsstelligen BEV-Absatz erzielt.

Auf das vierte Quartal gesehen hat BYD 595.413 BEV in der Bilanz stehen (+13,1 %), also rund 100.000 Einheiten mehr als Tesla. Aufs Gesamtjahr gesehen liegt BYD bei 1.764.992 verkauften BEV-Pkw. Sollte die aktuelle Dynamik anhalten, dürfte BYD Tesla im laufenden Jahr überholen.

Allerdings muss erwähnt werden, dass BYD die Mehrheit seines Absatzes gar nicht mehr mit den Batterie-elektrischen Autos erzielt, sondern mit Plug-in-Hybriden. Hier waren es im Pkw-Bereich im Dezember 307.706 PHEV (+101,9 %). Zwar sind die PHEV-Verkäufe seit Oktober leicht rückläufig, allerdings auf einem Niveau von mehr als 300.000 Einheiten pro Monat – weshalb BYD mit seinen Plug-in-Hybriden im vierten Quartal auf 918.556 ausgelieferte Fahrzeuge kommt (+120,7 %).

So kommen bei BYD im Gesamtjahr zu den 1,76 Millionen E-Autos noch 2.485.738 PHEV hinzu. Die Pkw-Sparte des Unternehmens hat somit 2024 satte 4,25 Millionen Autos verkauft, ein Zuwachs von 41,1 Prozent zum Vorjahr. Während bei Tesla das frühere Ziel, jedes Jahr um rund 50 Prozent zu wachsen, schon eine Weile abgeschrieben ist, bewegt sich das Wachstum von BYD nahe diesem Niveau.

Blicken wir noch auf die Nutzfahrzeuge, hier unterscheidet BYD allerdings nicht zwischen BEV und PHEV, sondern weist nur allgemein die „New Energy Vehicles“ (NEV) aus. Im Dezember hat das Unternehmen hier ein außergewöhnliches Ergebnis erzielt: Die 5.369 NEV-Nutzfahrzeuge entsprechen zum bisherigen Rekord aus dem November 2024 ein Plus von 91,7 Prozent, im Vergleich zum Dezember 2023 sind es sogar 520 Prozent mehr. Der extrem starke Dezember treibt auch das Quartalsergebnis nach oben. 10.301 NEV bedeuten hier auf Jahressicht ein Plus von 384 Prozent. Damit wurde fast die Hälfte aller BYD-Nutzfahrzeuge in 2024 (21.775 Einheiten) im Schlussquartal abgesetzt.

Im Summe kommt BYD somit auf einen Jahresabsatz von 4,27 Millionen Fahrzeuge, wenn man alle Klassen und Antriebsarten zusammenrechnet. Mit den 4,25 Millionen Pkw sortiert sich BYD grob auf dem Niveau von etablierten Herstellern wie Ford und Honda ein. Dabei bleibt China der mit Abstand wichtigste Markt für BYD, aber auch die Übersee-Länder werden langsam relevanter: 2024 wurden über 417.000 BYD außerhalb von China verkauft, ein Plus von 71,9 Prozent.

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2 Kommentare

zu „BYD verkauft 1,76 Millionen E-Autos in 2024“
Mike
03.01.2025 um 10:34
Wieviele davon konnten sie in Europa absetzen? Wenn sie dort mehr absetzen wollen, sollten sie mehr auf die hiesigen Kundenwünsche Rücksicht nehmen (so wie europäische Hersteller Schwierigkeiten mit chinesischen Kundenwünschen haben).
Uwe Bosse
03.01.2025 um 23:18
BYD hat zwar auch SUV's im Angebot, aber davon gibt's hier in Westeuropa schon eine Menge. Wenn die Nachfrage nach klassischen und eher sportlichen Limousinen wieder steigen wird, damit könnte BYD noch stärker hier Fuß fassen. Denn davon hat BYD auch genug im Angebot, was unter den westeuropäischen Herstellern derzeit eher Mangelware ist.

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