China plant weitere Exportbeschränkungen für Batterie-Technologien
Das entsprechende Dokument wurde am Donnerstag, den 2. Januar, veröffentlicht, wie etwa Reuters berichtet. Die Vorschläge stehen bis zum 1. Februar zur öffentlichen Kommentierung bereit. Ob und falls ja wann sie in Kraft treten könnten, wird nicht erwähnt.
Aus dem Dokument ist (mithilfe eines Übersetzungs-Tools) zu entnehmen, dass es den Behörden zum einen recht konkret um Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) und Lithium-Mangan-Eisenphosphat-Batterien (LMFP) geht – sowie Verfahren zur Gewinnung von Lithiumcarbonat, womit es auch Auswirkungen auf andere Zellchemien geben könnte.
Klar ist aber: Die vorgeschlagenen Exportbeschränkungen zielen auf Bereiche ab, in denen China heute eine Führungsposition hat, bis hin zur Marktdominanz. Anders als bei den 2023 eingeführten Beschränkungen rund um Grafit als wichtiges Anodenmaterial zielt die Regierung in Peking dieses Mal nicht nur auf die Materialien an sich, sondern auch die Technologien für deren Verarbeitung.
Reuters zitiert Adam Webb, Leiter für Batterierohstoffe beim Beratungsunternehmen Benchmark Mineral Intelligence, wonach die Vorschläge China helfen würden, seinen 70-prozentigen Anteil an der weltweiten Verarbeitung von Lithium zu batterietauglichen Material zu behalten. „Abhängig von der Höhe der verhängten Exportbeschränkungen könnte dies für westliche Lithiumproduzenten, die hoffen, chinesische Technologie zur Herstellung von Lithiumchemikalien zu nutzen, eine Herausforderung darstellen“, so Webb.
Aber nicht nur westliche Unternehmen könnten betroffen sein: Gerade die Beschränkungen rund um die Technologien zur Gewinnung und Verarbeitung könnten auch die globalen Expansionspläne großer chinesischer Batteriehersteller beeinflussen, schreibt Reuters. Ob Unternehmen wie CATL, Gotion oder EVE Energy ihre Projekte im Ausland dann gar nicht mehr betreiben könnten oder ob Änderungen (etwa an der Lieferkette) nötig wären, geht aus dem Bericht nicht hervor.
Der Zeitpunkt, zu dem das chinesische Handelsministerium das Dokument veröffentlicht hat, war wahrscheinlich bewusst gewählt: Die Vorschläge kommen kurz vor der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident, der voraussichtlich Zölle und verschiedene Handelsbeschränkungen gegen andere Länder, insbesondere China, einführen will.
reuters.com, mofcom.gov.cn (PDF auf Chinesisch)
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