Stellantis schließt Comau-Verkauf ab
Angekündigt hatte Stellantis den Deal mit OEP bereits im Juli 2024. Dass der Autobauer die Mehrheit an dem Automatisierungsspezialisten abgeben will, steht allerdings schon länger fest: Die angestrebte Ausgliederung von Comau wurde schon 2021 im Fusionsvertrag zwischen PSA und FCA zu Stellantis festgehalten.
Nach der nun abgeschlossenen Transaktion wurde OEP Mehrheitsaktionär von Comau, während Stellantis als aktiver Minderheitsaktionär an Bord bleibt. „Dieser strategische Schritt markiert einen bedeutenden Meilenstein für Comau und positioniert das Unternehmen für mehr Wachstum und Innovation. Gleichzeitig bietet sich Stellantis dadurch die Möglichkeit, sich in Europa auf das Kerngeschäft zu konzentrieren“, teilt der Autobauer mit. Die finanziellen Details zur Comau-Transaktion wurden nicht bekannt gegeben.
Stellantis bleibt nicht nur Minderheitsaktionär, sondern weiterhin auch Großkunde von Comau. Die Roboter, mit denen der elektrische Fiat 500 gebaut wird, stammen von Comau (im Bild). Der italienische Fabrikausrüster hat zum Beispiel einen Teil der Produktionsanlagen für die Batteriefertigung von ACC in Douvrin geliefert, wo Stellantis ebenfalls beteiligt ist. Allerdings ist Comau auch für andere Autobauer aktiv und hat etwa 2023 Anlagen zur Herstellung von E-Antrieben an Nio verkauft.
Auch unter dem neuen Mehrheits-Eigentümer OEP bleibt das Top-Management von Comau unverändert: Alessandro Nasi fungiert als Executive Chairman, während Pietro Gorlier als CEO die Geschäfte des italienischen Automatisierungsspezialisten leitet. „Die Unterstützung von One Equity Partners wird es uns ermöglichen, von der wachsenden globalen Nachfrage nach fortschrittlicher Automatisierung zu profitieren, wobei Stellantis ein aktiver Minderheitsaktionär ist“, sagt Gorlier. „Diese Vereinbarung bewahrt unsere tief verwurzelte italienische Identität und bekräftigt gleichzeitig die Position von Comau als führender internationaler Akteur in der industriellen Automatisierungsbranche sowie einer zunehmenden Anzahl verschiedener Sektoren.“
Ante Kusurin, Partner bei One Equity Partners, lobt Comau als „führendes Unternehmen für industrielle Automatisierung mit erheblichem Wachstumspotenzial und erstklassiger Robotik-Technologie“. „OEP ist gut positioniert, um die nächste Wachstumsphase von Comau als unabhängiges Unternehmen voranzutreiben. Wir werden unsere Branchenexpertise und unser etabliertes operatives ‚Playbook‘ für Carve-Out-Transaktionen dazu nutzen“, so Kusurin.
Stellantis-Chairman John Elkann dankt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Comau „für die Bereitstellung innovativer Produkte und Dienstleistungen für alle Kundinnen und Kunden“. „Ich bin zuversichtlich, dass Comau unter seiner neuen Eigentümerschaft die richtige Führung, Strategie und operative Disziplin hat, um nachhaltigen, langfristigen Wert für alle seine Stakeholder zu schaffen – in Italien und darüber hinaus“, sagt Elkann. Nach dem vorzeitigen Abgang von Carlos Tavares Anfang Dezember sucht ein Interim Executive Committee unter Vorsitz von Elkann einen neuen CEO für den Autobauer.
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