Solaris erhält ersten Elektrobus-Auftrag aus den USA

Das ÖPNV-Unternehmen King County Metro hat bei Solaris jeweils zwei elektrische Solo- und Gelenkbusse mit der Option für bis zu zwölf weitere Exemplare bestellt. Die Auslieferung soll in der zweiten Jahreshälfte 2026 erfolgen. Für den Hersteller bedeutet dies zugleich den Markteintritt in Nordamerika.

Bild: Solaris

Bereits vor rund eineinhalb Jahren wurde bekannt, dass Solaris mit seinen Elektrobussen expandieren will und die ersten Urbino electric ab 2026 auch auf nordamerikanischen Straßen fahren könnten. Jetzt wird der polnische Hersteller konkreter.

Mit dem ÖPNV-Betreiber King County Metro, der für den Nahverkehr in Seattle (Washington) und 34 weiteren Städten verantwortlich ist, hat Solaris seinen ersten Kunden aus den USA bekannt gegeben. Bei dem Auftrag handelt es sich zunächst um zwei Batterie-elektrische Zwölf-Meter-Solobusse sowie zwei weitere 18 Meter lange Elektrobusse.

Die E-Busse sollen laut dem polnischen Hersteller auf einer speziell für den nordamerikanischen Markt entwickelten Plattform basieren, die alle US-Vorschriften erfüllt. „Diese Plattform wird mit der fortschrittlichsten Batteriebustechnologie ausgestattet sein, die Solaris in seiner 15-jährigen Erfahrung mit Batteriebussen entwickelt hat“, so Solaris. Details zur Plattform nennt Solaris allerdings nicht.

In Europa wird der zwölf Meter lange Elektrobus bekanntlich als Urbino 12 electric angeboten. Der Akku kommt auf einen Energiegehalt von bis zu 600 kWh. Die Gelenkbusversion Urbino 18 electric kann in der europäischen Variante mit bis zu 800 kWh geordert werden. „Die Marke Solaris ist in Europa weithin für die Qualität und die hervorragende Leistung ihrer emissionsfreien Fahrzeuge bekannt.“ Ob die Spezifikationen für den europäischen Markt auch für Nordamerika gelten, darüber gibt es keine Auskunft. Denkbar wäre es allerdings: Ziel der Polen sei es, den amerikanischen Verkehrsbetrieben dieselbe bewährte Technologie zur Verfügung zu stellen.

Solaris beabsichtigt, die ersten vier Elektrobusse in der zweiten Jahreshälfte 2026 auszuliefern. Der Vertrag beinhaltet jedoch auch eine Option für bis zu zwölf weitere Exemplare. „Diese Vereinbarung ist ein unglaublich wichtiger Erfolg und ein Meilenstein in der Geschichte von Solaris. Dies ist ein weiterer Schritt zur Verwirklichung unserer strategischen Ziele und unserer Vision, Solaris zum bevorzugten Lieferanten für emissionsfreie Busse in Nordamerika zu machen“, so Javier Iriarte, CEO von Solaris.

Die Bedeutung dieser Bestellung für Solaris zeigt sich jedoch auch in einem weiteren Aspekt: King County Metro will die Fahrzeuge ausgiebigen Tests und Bewertungen unterziehen. Mit den Tests will das Unternehmen prüfen, ob Solaris in der Lage ist, die Anforderungen des nordamerikanischen Marktes zu erfüllen. Laut Metro soll die Beschaffung dazu beitragen, „den Wettbewerb in der Busherstellung auf dem US-Markt zu erhöhen, wo Engpässe in der Busherstellung zu Herausforderungen in der Lieferkette für alle Verkehrsbetriebe geführt haben.“

„Die Ausweitung der Zahl der Hersteller, die diese neuen Fahrzeuge für den nordamerikanischen Markt produzieren können, kommt nicht nur unserer Region, sondern den Verkehrsbetrieben im ganzen Land zugute. Diese Vereinbarung zwischen King County Metro und Solaris ist ein wichtiger nächster Schritt“, sagt King County Executive Dow Constantine.

Was King County Metro betrifft, so umfasst die Flotte derzeit Batterie-elektrische Busse von New Flyer. Zur Anzahl äußert sich das ÖPNV-Unternehmen nicht. Die ersten der insgesamt 89 fix bei Gillig bestellten E-Busse sollen 2026 in Betrieb gehen. Mit Solaris würde nun ein dritter Hersteller zum Zuge kommen.  

solarisbus.com, kingcountymetro.blog

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