EU-Forscher wollen kritische Rohstoffe in tiefen Gesteinsschichten aufspüren
Der Projektname UNDERCOVER steht für „Unified Novel Deep ExploRation for Critical Ore discoVERy“. In dem am 1. Januar gestarteten und auf drei Jahre angelegten EU-Vorhaben wollen die Beteiligten einen Beitrag leisten, um „die verantwortungsvolle Versorgung mit Rohstoffen in der EU zu verbessern“, wie es in einer begleitenden Mitteilung heißt. Man wolle das Wissen über den Erduntergrund und seine mineralischen Systeme für die konkrete Erschließung einzelner Vorkommen nutzbar und so die Suche effizienter machen.
Geleitet wird UNDERCOVER vom Geologischen Dienst Finnlands. Die 15 weiteren Partner stammen aus Finnland, Frankreich, Deutschland, Tschechien, Portugal, Namibia und Kanada. Es handelt sich bei den Teilnehmern allen voran um geologische Dienste, Universitäten, Forschungseinrichtungen sowie Industrie- und KMU-Cluster. Geplant sind Fallstudien in Finnland, Portugal und Namibia und eine enge Zusammenarbeit mit weiteren EU-Projekten. Als Budget stehen fünf Millionen Euro zur Verfügung.
Aus Deutschland beteiligen sich die Uni Münster, das Leibniz-Institut für Photonische Technologien und die Supracon AG, ferner die TU Berlin mit Wissenschaftlern des Fachgebiets Angewandte Geophysik, die „ihre Expertise in elektromagnetischen Messmethoden und der computergestützten Analyse verschiedener geophysikalischer Verfahren in das Projekt einbringen“, wie die Universität schreibt. Grundsätzlich sollen bei UNDERCOVER neue geophysikalische Technologien und Methoden zum Einsatz kommen und verschiedene Messungen, die normalerweise getrennt betrachtet werden, mit neu entwickelten Computeralgorithmen gemeinsam ausgewertet werden. Und: „Ökologische und soziale Aspekte einer verantwortungsvollen Unternehmensführung sollen in allen Phasen der Erkundung berücksichtigt werden“, heißt es weiter.
Mit dem Projekt wollen die Beteiligten dazu beitragen, dass die EU die steigenden Anforderungen ihres 2024 beschlossenen Gesetzes zur Sicherung kritischer Rohstoffe erfüllen kann. Dieses erfodere neue Ansätze, um den Bedarf an kritischen Rohstoffen innerhalb der EU zu decken, so die Projektinitiatoren. „Hierzu zählen beispielsweise Seltene Erden, die in Hochleistungsmagneten für Windturbinen und Elektromotoren Verwendung finden, oder Lithium, das in Batterien für Elektrofahrzeuge eingesetzt wird. Insbesondere die Erschließung von Lagerstätten in tiefen Gesteinsschichten birgt neue Möglichkeiten, ist jedoch technologisch anspruchsvoll.“
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