Supercharger in Schweden ohne Strom
Mehr als 100 neue Supercharger bleiben damit weiter offline. Max de Zegher, Leiter der Charging-Abteilung bei Tesla, kritisierte die Sympathiestreiks in einem Beitrag in den sozialen Medien. „Obwohl es noch keinen klaren Weg gibt, die Ladestationen ans Netz zu bringen, werden wir auch weiterhin in schwedische Elektroautofahrer investieren und Standorte bauen, darunter mehr Kapazitäten in Malung, Käppen, Vansbro, Idre, Särna und Sunne“, fügte er hinzu. „Wir schätzen die Unterstützung der Öffentlichkeit, die uns hilft, die Supercharger so schnell wie möglich ans Netz zu bringen.“
Der Konflikt zwischen der Gewerkschaft und Tesla Schweden dauert bereits seit 2023 an. In Schweden gelten Tarifverträge als Grundlage des dortigen Arbeitsmarkt-Modells – fast 90 Prozent aller Beschäftigen arbeiten nach einem Tarifvertrag. Tesla (und vor allem CEO Elon Musk) bevorzugt es aber, wenn die Arbeiter nicht gewerkschaftlich organisiert sind.
Das hat 2023 zu den ersten Streiks in Tesla-Werkstätten in Schweden geführt, später folgten sogenannte Sympathiestreiks von Beschäftigten in anderen Werkstätten bis hin zu Hafenarbeitern, die importierte Teslas von den Transportschiffen entladen sollten, und auch Elektrikern. Mit den erneuten Sympathiestreiks, die die Stromversorgung der neuen Supercharger-Standorte verhindern, hofft die IF Metall, den Elektroautobauer zurück an den Verhandlungstisch zu bringen. Auch andere Gewerkschaften haben mittlerweile Sympathiestreiks angekündigt.
Tesla ist jedoch nicht der einzige, der die Streiks kritisiert. Die Warteschlangen an den verfügbaren Ladestationen waren in manchen Gegenden bis zu 100 Meter lang, berichteten Benutzer. „Wie prognostiziert, leiden schwedische Elektroautofahrer und die Elektroauto-Infrastruktur kann nicht mithalten, es sei denn, die Supercharger werden von den Versorgungsunternehmen mit Strom versorgt, die ihnen den Strom abschneiden. Tesla-Supercharger sind eine kritische Infrastruktur, insbesondere an Spitzenreisetagen wie diesen“, sagte de Zegher auf X und bezog sich dabei auf die vielen Reisenden, die nach der Weihnachts- und Neujahrspause zurückfahren. „So in der Schlange zu stehen ist super schmerzhaft, schadet der Einführung von Elektroautos und ist absolut behebbar!“
Wann und ob der Konflikt gelöst werden kann, bleibt abzuwarten.
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