Skoda Enyaq Facelift: Moderate Updates bei Technik und Design

Zur Mitte des Modellzyklus hat Skoda sein E-SUV Enyaq und das zugehörige SUV-Coupé überarbeitet. Das betrifft vor allem die Optik, der Enyaq trägt künftig die „Modern Solid“-Designsprache der tschechischen VW-Marke. Unterm Blech hält die aktuelle MEB-Generation Einzug – zumindest teilweise.

Bild: Skoda

Nach dem Produktionsende des elektrischen Kleinwagens Citigo war den Enyaq lange Zeit das einzige Elektromodell im Skoda-Portfolio – und somit wenig überraschend der Elektro-Bestseller der Tschechen. Bis Ende 2024 hat der Hersteller das elektrische SUV und dessen Coupé-Variante an über 250.000 Kunden ausgeliefert. Mit dem Elroq und dem kommenden Epiq wächst die Marken-interne Konkurrenz deutlich, weshalb der Enyaq jetzt ein grundlegendes Update bekommen hat. Ein komplett neuer Nachfolger soll erst 2028 debütieren – dann vermutlich schon auf Basis der neuen Elektro-Plattform SSP.

Im Falle der Antriebstechnik bleibt es beim VW-Baukasten MEB, es kommt die aktuellste Technik-Generation zum Einsatz. Tatsächlich sind die Änderungen aber gering, da der Enyaq bereits zum Modelljahr 2024 die neue Antriebsgeneration mit dem APP550 erhalten hat. Was überrascht: Skoda gibt auch bei der Facelift-Version mit dem großen Akku weiterhin 82 kWh Energiegehalt brutto und 77 kWh netto an. Der aus einigen ID.-Modellen von VW bekannte 79-kWh-Akku wird hier nicht verbaut, auch den 86 kWh großen Akku aus dem ID.7 Pro S oder ID. Buzz mit langem Radstand gibt es beim Skoda weiterhin nicht. Der 77-kWh-Akku kann mit bis zu 175 kW geladen werden – aber nur beim Allradler. Für den Heckantrieb mit dem großen Akku gibt Skoda weiterhin 135 kW an. „Der Unterschied in der maximalen Ladeleistung ist durch die unterschiedliche Zellchemie begründet. Aus diesem Grund verläuft die Ladekurve der 85er-Version im Vergleich zum Enyaq 85x anders“, bestätigt ein Skoda-Sprecher gegenüber electrive. Dennoch soll der Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent in beiden Fällen 28 Minuten dauern. Der Enyaq 60 ist mit 24 Minuten und 165 kW in der Spitze sogar etwas schneller.

Aber: Zur Premiere hat Skoda nur die drei regulären Varianten des Enyaq vorgestellt, das sportliche RS-Modell fehlt noch. Da bei VW vor allem die GTX-Modelle die 79-kWh-Batterievariante erhalten haben, ist es möglich, dass beim Enyaq diese Batterie im RS-Modell debütieren wird.

Dennoch steigt die Reichweite, wie Skoda betont – auf bis zu 586 Kilometer beim Enyaq und über 596 Kilometer beim Enyaq Coupé (beides nach WLTP). Diese Werte gelten für die 210 kW starke Version mit Heckantrieb, erkennbar an der Bezeichnung 85. Zudem gibt es noch den Enyaq 60 mit 437/446 Kilometern Reichweite und die Allrad-Version 85x mit 549/558 Kilometern – das Coupé kommt jeweils rund zehn Kilometer weiter. Der Enyaq 60 erhält aber die neue Batterie-Generation, der 58-kWh-Speicher wird durch die 59-kWh-Version ersetzt.

Die höhere Reichweite ist nicht nur auf die minimal größere Batterie, sondern vorrangig auf die optimierte Aerodynamik zurückzuführen, die Frontpartie wurde im Stile der „Modern Solid“-Designsprache neu gestaltet. Das heißt, dass der große, geschlossene Kühlergrill, der bisher für eine Verbrenner-ähnliche Optik gesorgt hat, jetzt deutlich schmaler ausfällt. Skoda spricht hier vom „Tech-Deck Face“, da auch zahlreiche Sensoren in diese Einheit integriert sind. Laut Skoda ergibt das einen cW-Wert von 0,245 beim Enyaq und 0,225 beim Enyaq Coupé, der damit das aerodynamischste Modell im Skoda-Angebot ist.

Enyaq 60Enyaq 85Enyaq 85x
AntriebRWDRWDAWD
Leistung150 kW210 kW210 kW
Beschleunigung8,1 s6,7 s6,7 s
Höchstgeschwindigkeit160 km/h180 km/h180 km/h
WLTPReichweite437 km586 km549 km
Batteriekapazität63/59 kWh82/77 kWh82/77 kWh
Ladeleistung DC165 kW135 kW175 kW
Ladezeit DC 10-80%24 min28 min28 min
Preis

Unabhängig von der Karosserieform fallen die Frontscheinwerfer künftig zweigeteilt aus, das schlanke, obere Element geht nahtlos in die Kotflügel über – das Frontdesign mit gleich 36 LED-Elementen fällt markant aus. Neu ist unter anderem ebenfalls, dass das Markenlogo auf der Fronthaube durch einen Skoda-Schriftzug ersetzt wurde.

In der Seitenansicht und am Heck sind die Änderungen deutlich geringer, es gibt etwa neue Felgen-Designs. Auf dem Kofferraumdeckel hatte der Enyaq von Anfang an den Skoda-Schriftzug anstelle des Markenlogos. Und die bekannten Rückleuchten bleiben nahezu unverändert. Eine durchgängige LED-Leiste, wie sie der neue Elroq bietet und Skoda auch beim Verbrenner-SUV Kodiaq eingeführt hat, gibt es beim neuen Enyaq aber nicht.

Übrigens: Auch im Innenraum findet sich kein Skoda-Logo mehr, selbst auf dem Lenkrad ist jetzt der Schriftzug platziert. Ansonsten bleibt der Enyaq mit dem Facelift seinen Wurzeln treu: Es gibt also weiterhin ein eigenes, in das Armaturenbrett integriertes Fahrer-Display, wo andere MEB-Modelle eine freistehende Einheit hinter dem Lenkrad haben. Die Fahrstufe wird weiter in der Mittelkonsole gewählt, nicht über einen Lenkstockhebel. Mittig auf dem Armaturenbrett ist ein 13 Zoll großer Touchscreen verbaut, optional gibt es ein Head-Up-Display.

Viele Kunden haben sich bisher für den Enyaq aufgrund seines Platzangebots entschieden, er bot und bietet weiterhin einen größeren und vor allem höheren Kofferraum als andere MEB-SUV. Dieser fasst zwischen 585 und 1.710 Liter im SUV und 570 bis 1.610 Liter im SUV-Coupé. Damit liegt der Enyaq auf dem Niveau eines ID.7 Tourer (605 bis 1.714 Liter), der zum Enyaq vergleichbare ID.4 ist mit 543-1.575 Litern kleiner.

Keine Änderung gibt es bei der Anhängelast: Die beiden Hecktriebler können maximal 1.200 Kilogramm ziehen (bei acht Prozent Steigung, mit zwölf Prozent sind es nur noch 1.000 Kilogramm), beim Allradler sind es 200 Kilogramm mehr – also 1.400 bzw. 1.200 Kilogramm. Die Dachlast liegt bei bis zu 75 Kilogramm.

Der Bestellstart für das Facelift des Enyaq und Enyaq Coupé soll am Donnerstag, den 9. Januar erfolgen. Die genauen Preise hat Skoda in der kurzen, auf YouTube übertragenen Weltpremiere nicht genannt – Skoda Deutschland gibt aber in seiner Mitteilung konkret 44.400 Euro für den Enyaq 60 an. Damit steigen die Preise zumindest in der Basis um 200 Euro: Bisher startet der Enyaq bei 44.200 Euro. Dafür bietet das Facelift eine bessere Serienausstattung: beheizbare
Vordersitze, ein beheizbares Lenkrad, das schlüssellose Zugangs- und Start-Stopp-System KESSY inklusive Annäherungs- und Walkaway-Funktion, die 3-Zonen-Klimaanlage Climatronic sowie der Side Assist, vorausschauender und adaptiver Abstandsassistent (pACC) und Stauassistent sind nun ab Werk an Bord.

skoda-media.de

5 Kommentare

zu „Skoda Enyaq Facelift: Moderate Updates bei Technik und Design“
Roger Hobbs
08.01.2025 um 12:06
Gut, dass Geschmack im Auge des Betrachters liegt. Von vorne sieht der neue Enyaq aus wie jeder x-beliebige Chinese. Schade. Und da wo man den Enyaq hätte besser machen können, wurde nichts getan.
Christian
08.01.2025 um 15:49
Er ist viel besser so. Endlich kein Kühlergrill mehr. Das sieht so schlimm aus. Wie aus der Vergangenheit.
Mike
08.01.2025 um 18:18
Mir gefällt das mit dem Elroq eingeführte neue Gesicht. Der Enyaq ist mir allerdings zu groß und zu teuer, selbst der Elroq zu hoch.
Holger
08.01.2025 um 19:25
Gute Elektroautos mittlerweile die MEBs... Aber 800V auf der Ladeseite erst 2029 bei VW und Skoda??? Das wird mich zu anderen Marken treiben...Und immer noch keine detaillierten Filter für die Ladeplanungen...
Lutz
08.01.2025 um 21:39
Wenn endlich die hunderte Ladetarife abgeschafft werden und das Laden wie Tanken funktioniert, brauchen wir den Filter für Ladeanbieter nicht mehr. Und das wird doch hoffentlich bald was, oder? Vielleicht wissen da VW und Co schon mehr

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