BDEW fordert Ende der Ladesäulen-Förderung

Der BDEW spricht sich für eine Beendigung der staatlichen Ladesäulen-Förderung in Deutschland aus. Statt einer finanziellen Subvention hält es der Verband für wichtiger, die restlichen Hürden beim Ladesäulenausbau anzugehen.

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Bild: Audi

„Wir sollten uns eher an einem Erfolgsmodell wie Norwegen orientieren, das über die gezielte Besteuerung die Attraktivität von E-Fahrzeugen nachhaltig gestärkt hat, als über neue Förderung zu diskutieren. Auch sollten noch verbliebene Hürden beim Ladesäulenausbau aus dem Weg geräumt werden“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung in einer aktuellen Mitteilung.

Dass der BDEW  (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) der Meinung ist, dass der marktwirtschaftliche Wettbewerb schnellere und bessere Ergebnisse liefert als staatliche Förderprogramme (wie etwa das Deutschlandnetz), ist in der Branche weit bekannt. In den „Fünf Punkten für einen starken Elektromobilitätsstandort“, die der Verband zusammengestellt hat, wird aber nicht nur das Ende der Ladesäulen-Förderung angesprochen. Die fünf Punkte, mit denen aus Sicht des BDEW der Leitmarkt „gestärkt und politisch richtig flankiert werden kann“, können im aktuellen Bundestagswahlkampf auch als eine Art Warnung an die Politik gesehen werden.

Denn der Verband spricht sich klar gegen „deutsche Sonderregeln“ aus – man müsse europäisch denken, „Elektromobilität endet nicht an der Landesgrenze“, lautet gleich der erste Punkt. Einer Neuauflage der Kaufprämie, die derzeit in der Diskussion ist, steht der BDEW wohl auch kritisch gegenüber, denn er fordert „Nachhaltige Steueranreize für E-Fahrzeuge statt teurer Förderprogramme“ – eine Einmalzahlung bei der Anschaffung dürfte wohl nicht dazu zählen. Und die EU-Flottengrenzwerte werden als „ aktuell die verlässlichste Rahmensetzung für die Elektromobilität“ bezeichnet.

„Wichtig ist, dass die Unternehmen sich weiterhin auf die staatlichen Rahmenbedingungen verlassen können, die einen Hochlauf der E-Mobilität unterstützen“, so Andreae weiter. „Der Politik muss klar sein: Die Entwicklung zukunftsweisender Elektromobilitätsprodukte in Deutschland erfordert, dass wir mehr für Elektromobilität tun. Ein starker Heimatmarkt ist die beste Standortpolitik. Das muss der Leitfaden für die politischen Rahmenbedingungen sein.“

Welche Hürden es nach wie vor beim Ladeinfrastruktur-Ausbau gibt – vor allem bei Schnellladestationen, die auch eine Trafostation benötigen, hat uns im Dezember Alexander Junge, bei Aral Vorstand für Elektromobilität, genauer erläutert. Aral hat ein „Umsetzungsbarometer“ erstellt, um den aktuellen Stand bei den Ankündigungen der Politik zu dokumentieren.

bdew.de

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