Yadea bringt E-Roller mit Natrium-Ionen-Batterien heraus
Yadea, Weltmarktführer für elektrische Zweiräder mit einem Absatz von über 100 Millionen Einheiten seit seiner Gründung im Jahr 2001, sprach bei einer Launch-Veranstaltung im chinesischen Hangzhou davon, dass die Verwendung von Natrium-Ionen-Batterien einen „Durchbruch in der Batterieinnovation“ darstelle.
Im Vergleich zu herkömmlichen Lithiumbatterien sollen die Natriumbatterien mehr Sicherheit, Umweltfreundlichkeit und eine längere Lebensdauer bieten. Daher sollen solche Batterien „besonders vielversprechend für die Hochfrequenznutzung in elektrischen Zweirädern“ sein, so Yadea. Die Natriumbatterien sollen in China an Schnellladestationen der Firma, die sich HuaYu Sodium Superfast Charging Ecosystem nennen, innerhalb von 15 Minuten auf einen Akkustand von 80 Prozent geladen werden können.
Während des Events in Hangzhou begann das Unternehmen mit dem Vorverkauf von vier Modellen, die mit Natrium-Ionen-Akkus ausgestattet sind. Die Preise liegen zwischen 3.299 und 4.299 Yuan. Die Zweiräder sind mit einer Yuji-Natriumbatterie ausgestattet, bei der laut Yadea hartes Kohlenstoffmaterial für die negative Elektrode verwendet wird. Die Batteriezellen haben eine Energiedichte von mehr als 145 Wh/kg und können bei normalen Temperaturen 1.500 Mal geladen und entladen werden. Bei regelmäßigem Gebrauch sollen sie bis zu fünf Jahre halten. Die Natriumbatterien sollen auch besonders gut geeignet sein für den Einsatz in kalten Regionen: Laut Yadea behalten die Batterien über 92 Prozent ihrer Kapazität, wenn sie bei -20°C entladen werden.
Yadea gab auf der Konferenz keine weiteren Informationen bekannt. Auf der Website des Unternehmens ist jedoch zu lesen, dass das neue Modell Yadea Guanneng Q50 Sodium mit einer Na+-Batterie mit einer Nennspannung von 48 V und einer Kapazität von 24 Ah ausgestattet ist, die für eine Reichweite von etwa 70 km ausreicht. Angetrieben wird das Zweirad von einem TIFAR-Elektromotor mit 400 W Leistung und einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h.
Natrium-Ionen-Batterien gelten als spannende Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien, sind aber bislang noch kaum verbreitet, zumal sie bislang nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile haben. So speichern Natrium-Ionen-Batterien bislang weniger Energie pro Gewichts- und Volumeneinheit, was zu einer geringeren Reichweite bei Elektrofahrzeugen führt – ein Hindernis für Natrium-Ionen-Batterien im Wettbewerb mit Lithium-Ionen-Batterien. Umgekehrt gelten Lithium, Nickel und Kobalt als kritische Elemente, während Natrium in der Natur reichlich vorhanden ist, gut abgebaut werden kann und viel günstiger ist.
Die USA haben im November ein 50 Millionen Dollar schweres Forschungsprogramm für Natrium-Ionen-Batterien aufgelegt, u.a. um die Energiedichte von Natrium-Ionen-Batterien zu verbessern und sie damit gegenüber Lithium-Ionen-Batterien wettbewerbsfähig zu machen. Auch der chinesische Batterie-Riese CATL arbeitet an leistungsfähigeren Natrium-Ionen-Batterien. Und die BYD-Batteriesparte FinDreams baut derzeit in einem Joint Venture mit dem Kleinfahrzeughersteller Huaihai eine Fabrik für Natrium-Ionen-Batterien mit einer Jahreskapazität von 30 Gigawattstunden.
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