BYD bringt Atto 2 nach Europa

Der chinesische Hersteller hat auf der Automesse in Brüssel sein elektrisches Kompakt-SUV Atto 2 für Europa vorgestellt. Der Atto 2 ist 14 Zentimeter kürzer als der bekannte Atto 3. Die Preise gibt es noch nicht, sie werden aber bald folgen: Der Verkauf soll schon im März beginnen.

Bild: BYD

Die Preise werden in der Tat interessant, denn BYD kündigt den Atto 2 als „preiswertes SUV für den europäischen Markt“ an. Der Atto 3, mit dem BYD einst in Europa gestartet ist, wird zu Preisen ab 37.990 Euro angeboten. Der Kompaktstromer Dolphin steht hingegen mit 35.690 Euro im deutschen BYD-Konfigurator – beide haben einen 60,5 kWh großen Akku. Mit dieser Ankündigung dürfte der Atto 2 darunter eingepreist werden.

Zum Fahrzeug selbst: Der Atto 2 ist 4,31 Meter lang, 1,83 Meter breit und 1,68 Meter hoch – also rund fünf Zentimeter länger, aber über zehn Zentimeter höher als ein VW. ID.3, um eine grobe Einordnung zu geben. BYD selbst gibt an, dass der Atto 2 14,5 Zentimeter kürzer und 4,5 Zentimeter schmaler ist als der Atto 3. Das neue Modell soll „charakteristische SUV-Designmerkmale mit kompakten Abmessungen“ verbinden. BYD selbst spricht zwar von einem „vergleichsweise langen Radstand von 2.620 mm, um das Platzangebot im Innenraum zu
vergrößern“. Der von uns als Referenz herangezogene ID.3 ist zwar kürzer, hat aber einen Radstand von 2,77 Metern.

Wie der größere Atto 3 basiert auch der Atto 2 auf der e-Platform 3.0 von BYD. Allerdings wird beim moderneren Atto 2 zum ersten Mal in einem kompakten BYD-Modell in Cell-to-Body-Bauweise (CTB) eingesetzt. Das bedeutet, dass die Batterie vollständig in das Fahrzeugchassis integriert wird – als tragendes Bauteil. Um ein konkretes Beispiel zu geben: Der Deckel des Batteriegehäuses ist gleichzeitig auch der Boden des Innenraums. „Das spart Platz und sorgt
für eine außergewöhnliche hohe Karosseriesteifigkeit. Die CTB-Bauweise ist einzigartig bei BYD und eine Neuheit im Segment der kompakten SUV“, heißt es in der Mitteilung.

In dem Batteriepack werden die bekannten Blade-Batterien von BYD verbaut, also relativ große Zellen mit der robusten LFP-Zellchemie. Zur Markteinführung bietet der chinesische Hersteller nur ein recht kleines Paket mit einer Nennkapazität von 45,1 kWh. Das soll mit dem 130 kW starken Frontantrieb für 312 Kilometer Reichweite nach WLTP sorgen. „Im Laufe des Jahres“ soll eine Version mit größerer Batterie folgen, wie BYD ankündigt. Weitere Informationen dazu soll es zur Markteinführung des Atto 2 in Deutschland geben, die für den März 2025 geplant ist. Bis dahin ist unklar, was der Atto 2 kosten soll und wie groß die größere Batterie ausfällt.

Der BYD Dolphin, der mit knapp 4,30 Metern ähnlich lang ist wie der Atto 2 und ebenfalls auf der e-platform 3.0. Derzeit wird der Dolphin mit 44,5 und 60,5 kWh großen Batterie-Optionen angeboten. Es scheint also möglich, dass auch der Atto 2 einen Akku im Bereich von 60 kWh erhält – allerdings hat der Dolphin mit 2,77 Metern einen längeren Radstand.

Mit rund 60 kWh würde sich BYD in einem Bereich bewegen, der auf dem europäischen Markt im Kompakt-Segment gut bekannt ist: Der erwähnte ID.3 bietet eine Batterie-Option mit 59 kWh für 434 WLTP-Kilometer (derzeit ab 32.855 Euro), auch der 4,30 Meter lange Kia EV3 (ab 35.990 Euro) ist in der Basis mit 58,3 kWh ausgestattet. Aber: Sowohl bei Kia als auch VW gibt es in den Modellen auch noch größere Akku-Optionen von rund 80 kWh. Ob BYD das auch anbieten wird, ist unwahrscheinlich.

Mit dem Grundkonzept des Atto 2 zielt BYD aber auf ein in Europa gefragtes Segment ab. Beim Design hat sich BYD für einen eher konventionellen Ansatz entschieden, es gibt klassische Hauptscheinwerfer und ein schwarzes Element zwischen den Frontleuchten, das fast an einen Kühlergrill erinnert. Schmale LED-Scheinwerfer und eine durchgängige Lichtleiste an der Front sucht man hier vergebens. Eine LED-Leiste gibt es aber am Heck, die die beiden Rückleuchten verbindet. Diese sollen wie eine liegende Acht an einen chinesischen Knoten erinnern, so BYD – ein Symbol für „unendliches Glück“.

Vorerst dürfte der Atto 2 aus China nach Europa importiert werden, wohl aber nicht lange. Ende 2025 will BYD die Produktion in seinem Europa-Werk in Ungarn aufnehmen, zunächst mit dem Atto 3 und Dolphin. Der Atto 2 soll dann als drittes Modell in Ungarn vom Band laufen – vermutlich im Laufe des Jahres 2026. Als viertes Modell soll dann der Kleinwagen Seagull in Ungarn gebaut werden – wobei dieses Modell für Europa vermutlich in Dolphin Mini umbenannt wird. Der Dolphin Mini soll mit 3,90 Metern auch etwas größer werden als der Seagull aus China – in etwa so lang wie ein Renault 5.

„Wir freuen uns, das Jahr 2025 mit einem weiteren wichtigen Modell für unsere Pläne in Europa zu beginnen“, sagt Stella Li, Executive Vice President von BYD. „Das Kleinwagen-Segment ist hier unglaublich beliebt, und mit dem Atto 2 verfügen wir über ein wendiges und vielseitiges Fahrzeug, das diesen großen potenziellen Kundenstamm ansprechen wird. Der Atto 2 vereint alle Stärken von BYD bei Batterien, Elektromotoren und Cell-to-Body-Bauweise in einem kompakten Paket, das neue intelligente Technologien in die Klasse der City-SUV bringt.“

Quelle: Info per E-Mail, x.com (Seagull/Dolphin Mini)

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