US-Kunden von Mercedes können in Kürze die Tesla Supercharger nutzen
Dafür wird das Tesla-Supercharger-Netz in den Mercedes-Ladeservice „Mercedes me Charge“ integriert. Damit werden Mercedes-Fahrer Zugang zu mehr als 20.000 Superchargern in den USA und Kanada haben, und das besonders komfortabel per Plug & Charge. Dabei müssen Nutzer ihre Fahrzeuge nur an den Supercharger anstecken, der Ladevorgang und die Abrechnung erfolgen dann automatisch. Die Supercharger können vorerst nur von in den USA wohnenden Kunden genutzt werden. „Fahrer aus Kanada werden später im Jahr 2025 Zugang zum Tesla-Supercharger-Netzwerk erhalten“, so der Autobauer.
Um die Tesla Supercharger in Nordamerika zu nutzen, müssen Mercedes-Fahrer, jedoch für 185 Dollar einen passenden Adapter für den Tesla-Ladestandard NACS kaufen. Dieser wird in den USA noch in Q1/2025 und ab Q2/2025 in Kanada erhältlich sein. Und noch wichtiger: Mercedes wird seine für Nordamerika gebauten Neuwagen noch in diesem Jahr auf den NACS-Ladeport umstellen und diese entsprechend ab Werk ausliefern.
In Europa könnten Fremdmarken schon länger am Supercharger laden
In Europa hat Tesla sein Ladenetzwerk bereits früher für Fremdmarken geöffnet, den Auftakt machten die niederländischen Ladestationen im November 2021, Deutschland folgte im Juni 2022. Anders als in Nordamerika ist aber kein NACS-Ladeport oder -Adapter erforderlich, sondern Tesla setzt in Europa auf den weit verbreiteten Ladestandard CCS. Umgekehrt ist Tesla in Europa bislang noch keine Partnerschaft mit anderen Marken für Plug & Charge eingegangen. Heißt: Der automatische Ladevorgang funktioniert in Europa bislang nur mit Teslas, aber nicht von Fahrzeugen von Mercedes oder anderer Hersteller. Fremdmarken-Nutzer müssen den Ladevorgang dagegen über die Tesla-App auslösen. An manchen Standorten ist auch die Ad-hoc-Zahlung per Karte möglich.
Im Juli 2023 hatte Mercedes seine Kooperation mit Tesla für Nordamerika bereits angekündigt. Damit war Mercedes der erste deutsche Automobilhersteller, der in Nordamerika auf den von Tesla entwickelten Ladestandard North American Charging Standard (NACS) umstellen wollte. Die Stuttgarter folgten damals einer Reihe von Ankündigungen anderer Hersteller wie etwa Ford, General Motors und Rivian. Noch vor Mercedes hatte bereits Volvo als erster europäischer Automobilhersteller den Wechsel auf NACS – ebenfalls für 2025 – angekündigt.
NACS wurde Ende 2023 offiziell zu einem Ladestandard. Ford war der erste Automobilhersteller, der seinen Fahrern in Nordamerika Zugang zu diesem Netz gewährte, gefolgt von General Motors und Rivian.
Mercedes will nahtloses Nutzererlebnis bieten
„Während unser technologisch fortschrittliches und äußerst attraktives Portfolio an Elektrofahrzeugen weiter wächst, haben wir erkannt, dass eine entscheidende Komponente für ein nahtloses Nutzungserlebnis für unsere Kunden darin besteht, einen bequemen Zugang zu einem breiten Ladenetz zu gewährleisten“, erklärt Dimitris Psillakis, CEO von Mercedes-Benz USA. „Die Übernahme des NACS-Standards in unseren Elektrofahrzeugen und die Öffnung des Tesla Supercharger-Netzwerks für unsere Kunden mit Batterie-elektrischen Fahrzeugen ist ein wichtiger Schritt nach vorn.“
„Indem wir unseren Kunden den Zugang zu den Tesla Superchargern in Nordamerika eröffnen, unterstreichen wir unser Engagement, unseren Kunden so viele Lademöglichkeiten wie möglich zu bieten“, ergänzt Franz Reiner, Vorsitzender des Vorstands der Mercedes-Benz Mobility AG. „Das schnell wachsende Netz von Ladepunkten, die im Rahmen von Mercedes me Charge verfügbar sind, wird nun auf über 110.000 öffentliche Ladepunkte in den Vereinigten Staaten und Kanada ausgeweitet und bietet Mercedes-Benz Fahrern ein branchenweit führendes Ladeerlebnis, wann und wo auch immer sie laden wollen.“
Mercedes hat sich außerdem mit General Motors, Honda, Hyundai, Kia, Stellantis und später auch Toyota zusammengetan, um im Februar 2024 das Schnelllade-Joint-Venture Ionna zu gründen. Der erste Hub, bestehend aus zehn Ladestationen mit jeweils bis zu 400 kW, wird bald in South Carolina eröffnet. Alle Ladestationen sind mit CCS- und NACS-Kabeln ausgestattet.
Volkswagen-Fahrer erhalten diesen Sommer Zugang
Medienberichten zufolge wird Volkswagen im Juni oder Juli ebenfalls Zugang zum Supercharger-Netzwerk von Tesla erhalten. Die Informationen sind noch nicht offiziell, aber das britische Magazin PC Mag sprach auf der CES in Las Vegas mit Mark Gillies, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der VW Group of America. Einen Zeitplan für andere VW-Marken wie Audi oder Porsche konnte Gillies nicht nennen.
Volkswagen war der letzte Automobilhersteller, der eine Vereinbarung mit Tesla unterzeichnete. Seine Ladeinfrastruktur-Tochter Electrify America kündigte 2023 an, dass sie in Nordamerika Ladestationen mit NACS ausstatten wird.
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