BMW startet Batterie-Recycling-Projekt in Europa
Nach dem erfolgreichen Aufbau eines geschlossenen Kreislaufs für die Wiederverwendung von Rohstoffen aus Hochvoltbatterien durch BMW Brilliance Automotive Joint Venture (BBA) im Jahr 2022 in China hat die BMW Group nun eine europaweite Partnerschaft mit SK tes gestartet, einem Anbieter von Technologie-Lebenszykluslösungen. In einem speziellen Recyclingverfahren werden Kobalt, Nickel und Lithium aus gebrauchten Batterien gewonnen und danach zur Herstellung von neuen Batterien in die Wertschöpfungskette zurückgeführt, so BMW. Die genauen Recyclingquoten dieser Materialien werden nicht genannt, dafür ist bereits eine weitere Expansion geplant: Dieser geschlossene Kreislauf soll 2026 auf die Region USA-Mexiko-Kanada ausgeweitet werden.
Ab sofort werden der Mitteilung zufolge nicht mehr verwendbare Hochvoltbatterien aus Entwicklung, Produktion und Märkten der BMW Group in Europa an SK tes geliefert. SK tes wandle dann die Altbatterien „in qualitativ hochwertige Metalle um, die wieder in den Batterieherstellungsprozess einfließen“. Das beinhaltet sämtliche Schritte vom mechanichen Zerkleinern der Altbatterien über die ersten Sortierprozesse zur Extraktion der schwarzen Masse bis hin zur hydrometallurgischen Aufbereitung der schwarzen Masse in die Materialien Nickel, Lithium und Kobalt. Der Autobauer will diese Sekundär-Rohstoffe „unter anderem für die neue Antriebsgeneration GEN 6“ verwenden – also jene Generation, die 2025 in der Neuen Klasse debütieren wird.
Wie BMW weiter erklärt, wird der Autobauer „direkt in die praxisnahen Recyclingprozesse involviert“ und will so „wertvolle Erkenntnisse in die Entwicklungsabteilungen“ zurückspielen. Dieser Punkt wird in der Mitteilung zwar nicht weiter ausgeführt, könnte aber mittel- und langfristig dazu führen, dass die Recycling-Fähigkeit einer Batterie (von der Zelle bis zum Pack) bereits in der Entwicklung als ein relevanter Faktor berücksichtigt wird – und so das Recycling künftiger Batterie-Generationen einfacher wird. Derzeit werden in der Regel noch Faktoren wie die Energiedichte, Ladeleistung und Kosten priorisiert, was teilweise das Recycling erschweren kann.
„Partnerschaften wie diese erhöhen unsere Effizienz im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Im Closed Loop Prozess profitieren alle Partner gegenseitig von ihren Erfahrungen“, sagt Jörg Lederbauer, Hauptabteilungsleiter für Kreislaufwirtschaft, Ersatzteilversorgung Hochvoltspeicher und elektrischer Antrieb bei BMW.
Nadine Philipp, Hauptabteilungsleiterin Nachhaltigkeit Lieferantennetzwerk , ergänzt, dass man durch die Kreislaufwirtschaft „auch unsere Resilienz in der Lieferkette“ erhöhe. „Dabei spielt die Entwicklung kreislauffähiger Produkte, die Erhöhung von Sekundärmaterialien in unseren Bauteilen und das Schließen von Kreisläufen gleichermaßen eine wichtige Rolle“, so die Managerin.
Der BMW-Partner SK tes gehört seit 2024 zur südkoreanischen SK Group und bietet eine Reihe von Recycling-Dienstleistungen an – dazu zählen das Batterie-Recycling (nicht nur aus der Elektromobilität), Recycling von Elektroschrott und die Entsorgung von IT-Anlagen. In Deutschland betreibt SK tes Niederlassungen in Herten und Recklinghausen (beide NRW). Weitere europäische Standorte sind unter anderem Paris, Montpellier, Mailand, Madrid, Jönköping (Schweden) und Birmingham.
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