Donut Lab zeigt Radnabenmotor mit 630 kW
Donut Lab kommt aus dem Großraum Helsinki und ist eine Tochter des finnischen Motorradherstellers Verge Motorcycles. Für dessen Elektromotorrad Verge TS war bereits vor einiger Zeit der erste „Donut-Motor“ entstanden, der dazu führte, dass das Motor einen leer wirkenden Hinterreifen hat.
Nun also hat Donut Lab das Konzept auf andere Fahrzeugarten übertragen und spricht selbstbewusst vom weltweit besten Drehmoment und der weltweit höchsten Leistungsdichte. Die Pkw-Version des Radnabenmotors passt in einen 21-Zoll-Reifen, wiegt nur 40 Kilogramm, schafft ein Drehmoment von 4.300 Newtonmetern und eine Leistung von 630 kW.
Da üblicherweise mehrere Radnabenmotoren miteinander kombiniert werden, würden ein Fahrzeug mit zwei dieser Radnabenmotoren bereits auf eine kombinierte Leistung von 1.260 kW kommen. Damit würde ein solches Fahrzeug im Bereich der Hypercars mitmischen können, also besonders sportlichen und schnellen Wagen. So kommt beispielsweise der Rimac Nevera auf. 1.408 kW, wobei dieser vier innen liegende Elektromotoren mit Permanentmagneten nutzt.
„Nach langem Warten ist es endlich so weit: Wir können die nächste Generation der wichtigsten Komponente unserer Technologieplattform vorstellen. Ihre Leistungsfähigkeit übersteigt alles bisher Dagewesene. Unser Donut-Motor wurde inzwischen zu einer ganzen Motorenfamilie weiterentwickelt, mit verschiedenen Größen und Leistungsklassen für unterschiedliche Einsatzbereiche“, so Marko Lehtimäki, CEO von Donut Lab.
Der direkt in den Reifen integrierte Donut-Motor macht eine Kraftübertragung überflüssig, was die Fahrzeuge erheblich leichter, wirtschaftlicher und einfacher herzustellen machen soll, so der Hersteller. Auf der CES stellte Donut Lab insgesamt fünf elektrische Radnabenmotoren vor, die für verschiedene Einsatzfelder gedacht sind. Neben der Pkw-Variante mit 630 kW Leistung sind dies Versionen für Lkw mit 200 kW Leistung, für Motorräder mit 150 kW, für elektrische Roller/Mopeds mit 15 kW sowie einen „Minidonut“ für Drohnen mit 3 kW.
„Dies ist der erste Elektromotor, mit dem die aktuellen Anforderungen an Elektrofahrzeuge wirklich erfüllt werden können und mit dem sich völlig neue Lösungsansätze realisieren lassen. Es ist uns gelungen, den Akteuren in der Praxis etwas Neues an die Hand zu geben, das bisher nicht möglich war – genau das ist die Mission von Donut Lab“, sagt CEO Lehtimäki.
Das Unternehmen stellt Fahrzeugherstellern beim Einsatz von Donut-Motoren erhebliche Kosteneinsparungen in Aussicht. Denn die Motoren sind verhältnismäßig leicht. Und wird die gleiche Leistungsfähigkeit mit einer geringeren Menge an aktiver Masse erreicht, sollen sich die Kosten erheblich senken lassen.
Neben den elektrischen Radnabenmotoren bietet Donut Lab weitere wichtige Komponenten innerhalb seiner modularen Donut-Plattform an, und zwar Batteriemodule, Computereinheiten sowie die Software zur Steuerung des Fahrzeugs. Das Unternehmen verfolgt die Vision, dass Kunden künftig die benötigten Komponenten aus einem Katalog auswählen und diese schnell und einfach mit Standard-Verbindungen koppeln können. Die Komponenten sind laut Donut Lab darauf ausgelegt, auch einzeln optimal zu funktionieren, bilden aber insbesondere zusammen ein aufeinander abgestimmtes Gesamtpaket und sorgen für eine hohe Leistung.
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