US-Regierung verteilt weitere 635 Millionen USD zum Ladenetzaufbau
Wie die Federal Highway Administration (FHWA) bekannt gibt, legt die US-Regierung beim Infrastruktur-Aufbau für alternative Antriebe mit weiteren 635 Millionen Dollar nach. Die entsprechenden Fördernehmer sind nun bekannt. Diese treiben mit den Zuschüssen insgesamt 49 Infrastruktur-Projekte voran. In diesem Zuge sollen u.a. 11.500 neuen Ladestationen in 27 Bundesstaaten, vier staatlich anerkannten Stämmen und dem District of Columbia entstehen.
Die Mittel für die neue Förderrunde kommen hauptsächlich aus dem Charging and Fueling Infrastructure (CFI) Discretionary Grant Program, für das Ende Mai ein neuer Aufruf gestartet worden war. Einen Teil deckt aber auch das sogenannte NEVI-Programm ab. Dazu gleich mehr. Laut der US-Administration gibt es in den USA inzwischen über 206.000 öffentliche Ladepunkte, was ein Wachstum um 38.000 öffentlichen Ladern in 2024 bedeutet.
Die neuen gebilligten Förderungen in Höhe von 635 Million Dollar splitten sich in 368 Millionen Dollar für 42 kommunale Projekte und 268 Millionen Dollar für sieben HPC-Korridore. Als Beispiel für den städtischen Ladenetz-Aufbau hebt die FHWA u.a. das Stammesgebiet Cherokee Nation in Oklahoma hervor, das knapp 11 Millionen Dollar für die Installation von Ladestationen an 112 Standorten erhält. Ein exemplarisches Korridorprojekt ist ein mit knapp 25 Millionen Dollar unterstütztes Vorhaben der Hafenbehörde von Houston zum Aufbau einer Wasserstofftankstelle für Lkw in Bayport. Eine vollständige Liste der Zuschussempfänger ist unter dem Artikel verlinkt. Zu den geförderten Projekten in Kalifornien (123 Mio. der 635 Mio. US-Dollar gehen nach CA) gehört wie berichtet ein Lkw-Ladekorridor mit 21 öffentlichen E-Lkw-Ladestandorten und der Bau einer Wasserstofftankstelle auf stark befahrenen Strecken zwischen Kalifornien und Nevada.
Der hier allen voran zum Einsatz kommende Fördertopf namens Charging and Fueling Infrastructure (CFI) Discretionary Grant Program umfasst insgesamt 2,5 Milliarden US-Dollar. Seit Einführung des Programms kam es zu drei Ausschüttungsrunden (1a im Januar 2024; 1b im August 2024 und 2 im Januar 2025). Das CFI-Programm läuft zusätzlich zu dem fünf Milliarden US-Dollar schweren National Electric Vehicle Infrastructure (NEVI) Formula Program, für das im Februar 2023 die endgültigen Anforderungen festgelegt worden waren.
Während beim NEVI-Programm der Fokus auf Schnellladestationen entlang der Highways liegt, konzentriert sich das CFI-Programm auf den Aufbau von Ladestationen und alternativer Betankungsinfrastruktur (Wasserstoff und Gas) in Städten und ländlichen Gebieten, insbesondere in unterversorgten und benachteiligten Gemeinden.
Das Gesamtbudget von 2,5 Milliarden Dollar des CFI-Programms teilt sich dabei zu gleichen Teilen in zwei Hauptbereiche auf: Im „Community Program“ werden Ladesäulen, Wasserstoff-, Propan- oder Erdgas-Tankinfrastruktur in Gemeinden bezuschusst, die auf öffentlichem Grund oder im halböffentlichen Bereich entstehen. Im „Corridor Program“ werden Ladesäulen, Wasserstoff-, Propan- oder Erdgas-Tankinfrastruktur entlang „ausgewiesener Korridore für alternative Kraftstoffe“ gefördert.
Sowohl das CFI als auch das NEVI sind im Rahmen des überparteilichen Infrastrukturgesetzes von US-Präsident Joe Biden geschaffen worden. Sie seien entscheidend, um „ein komfortables, erschwingliches, zuverlässiges und in Amerika hergestelltes nationales Netz von Ladestationen für Elektrofahrzeuge aufzubauen, das bis 2030 mindestens 500.000 öffentlich zugängliche Ladestationen umfasst und sicherstellt, dass die Elektrofahrzeuge in Amerika mit amerikanischen Arbeitskräften hergestellt werden“, wie die FHWA jüngst mitteilte.
Im Fokus sind dabei nicht nur Neustandorte, sondern auch die Ertüchtigung bereits bestehender Standorte und Säulen. Im Januar hatte die US-Regierung vor diesem Hintergrund fast 150 Millionen Dollar an Fördermitteln freigegeben, um rund 4.500 Ladepunkte in den USA zu reparieren, zu ersetzen oder zu modernisieren. Vor wenigen Tagen läutete die Biden-Administration dann die Umsetzungsphase des Programms ein – und zwar mit einem Standort in Washington, D.C.
transportation.gov, fhwa.dot.gov (Liste der Fördernehmer)
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