Vianode gewinnt GM als Großkunden für Anodengraphit
Der Rahmenliefervertrag hat laut Vianode einen Wert von mehreren Milliarden US-Dollar und soll einen wichtigen Schritt zur Stärkung der nordamerikanischen Batterie- und EV-Lieferkette darstellen. Der synthetisch erzeugte Hochleistungs-Anodengraphit soll von einer in Planung befindlichen Großanlage von Vianode in Nordamerika geliefert werden, die Produktion soll 2027 beginnen.
Die Vereinbarung, die eine Mindestabnahmeverpflichtung beinhaltet und bis 2033 läuft, folgt auf einen mehrjährigen Qualifizierungsprozess, in dem nachgewiesen wurde, dass der in der Pilotanlage von Vianode in Norwegen hergestellte Anodengraphit die strengen Leistungs- und Validierungsanforderungen erfüllt.
Der Hochleistungs-Anodengraphit soll von Ultium Cells, dem Joint Venture von GM und LG Energy Solution zur Herstellung von Batteriezellen, verwendet werden. Im Rahmen der Vereinbarung können die Lieferungen aber auf andere Joint Ventures ausgeweitet werden.
„Unsere jüngste Gründung von Vianode North America und diese Vereinbarung zur Belieferung des nordamerikanischen EV-Geschäfts von GM sind wichtige Bausteine für eine lokale, belastbare Lieferkette für wichtige Batteriematerialien außerhalb Asiens. Wir sind stolz darauf und fühlen uns geehrt, dass GM uns als strategischen Partner gewählt hat. Dies unterstreicht die Leistungsfähigkeit von Vianode und die Art und Weise, wie wir zur Gestaltung der nordamerikanischen Batterie-Wertschöpfungskette beitragen werden“, sagt Burkhard Straube, CEO von Vianode.
„Diese Vereinbarung mit Vianode zur Entwicklung von künstlichem Graphit ist ein weiteres großartiges Beispiel für die strategischen Bemühungen von GM, eine nachhaltige Batterielieferkette in Nordamerika aufzubauen“, sagte Jeff Morrison, Senior Vice President of Global Purchasing and Supply Chain bei General Motors. „Dieses Projekt wird dazu beitragen, unsere Batterietechnologie voranzutreiben und unseren Kunden einen größeren Nutzen zu bieten.“
Anodengraphit ist der gewichtsmäßig größte Bestandteil einer Lithium-Ionen-Batterie. Vianode produziert laut eigenen Angaben synthetischen Anodengraphit mit einem um 90 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck als herkömmliche Produktionsmethoden. Der synthetische Graphit wird in Hochtemperatur-Produktionsprozessen hergestellt und unterscheidet sich von natürlichem Graphit, der üblicherweise aus kohlenstoffreichen Gesteinsformationen gewonnen wird.
Vianode will industrielle Produktionsanlagen für Anodengraphit in Nordamerika und Europa bauen und dafür schrittweise mehrere Milliarden US-Dollar investieren. Ziel des Unternehmens ist es, bis 2030 Anodengraphit für die Batteriezellen von drei Millionen Elektrofahrzeugen pro Jahr zu liefern.
„Vianode ermöglicht es Batterie- und EV-Herstellern, ihren Kohlenstoff-Fußabdruck zu reduzieren. Wir haben einen neuen Industriestandard mit einer verifizierten Klimabelastung von 1,9 kg CO2-Äquivalenten pro Kilogramm Graphit eingeführt und streben an, diesen Wert bis 2030 nahezu zu halbieren. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit GM, um weitere Hochleistungsprodukte zu entwickeln, die EVs mit schnellerem Aufladen, größerer Reichweite und längerer Lebensdauer ermöglichen“, sagt Dr. Stefan Bergold, CCO von Vianode.
Bereits seit 2021 produziert Vianode Anodengraphitlösungen in seinem industriellen Pilotprojekt in Kristiansand, Norwegen. Das Technologiezentrum von Vianode wurde 2022 in derselben Stadt eröffnet, und die erste vollwertige Produktionsanlage in Herøya, Norwegen, wurde im Oktober 2024 in Betrieb genommen. Vianode wurde 2021 vom norwegischen Metallproduzenten Elkem gegründet, der sich 2024 aber aus dem Unternehmen zurückgezogen hat. Vianode befindet sich heute im Besitz der Industrie- und Finanzunternehmen Hydro und Altor, die 2022 eingestiegen waren.
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