ChargePoint will schnittfeste Kabel gegen Vandalismus einführen
ChargePoint geht laut der Mitteilung davon aus, dass vor allem „die Kombination dieser beiden neuen Lösungen“ Vorteile bringen soll. Etwa für die Eigentümer der Ladestationen, indem die mit Vandalismus verbundenen Reparaturkosten sinken. Und für die Fahrer von Elektrofahrzeugen, weil die Ladestationen „immer und überall funktionieren“, wie es ChagePoint ausdrückt.
Der erste Punkt, mit dem das US-Unternehmen den Vandalismus eindämmen will, ist ein offensichtlicher: schnittfeste Kabel. Dabei handelt es sich um kein Zulieferer-Teil, sondern eine Eigenentwicklung. „ChargePoint nutzte seine mehr als fünfzehnjährige Erfahrung in Produktinnovation und Ladedesign-Expertise, um die kritischen, branchenweiten Kundenzufriedenheitsprobleme im Zusammenhang mit Ladekabeldiebstahl und Vandalismus zu lösen“, schreibt das Unternehmen.
Ins Detail geht ChargePoint freilich nicht, um die technischen Lösungen nicht direkt zu verraten. Es heißt nur, dass in die Kabel „schnittfeste Materialien“ integriert seien, „die das Kabel für potenzielle Vandalen wesentlich schwieriger zu durchschneiden machen, während es flexibel und für Fahrer während der Verwendung bequem manövrierbar bleibt“.
Das Unternehmen will die neuen Kabel für „alle seine kommerziellen und Flottenladestationen verfügbar“ machen – ChargePoint ist nicht nur Charge Point Operator (CPO), sondern stellt auch selbst Ladestationen her. Das neue Kabel soll aber nicht nur an den ChargePoint-eigenen Ladesäulen genutzt werden können, man wolle das Kabeldesign „selektiv an andere Ladestationshersteller lizensieren, als Teil einer branchenführenden Anstrengung zur Bekämpfung von Kabeldiebstahl und Vandalismus“. Das soll bis Mitte 2025 geschehen.
Der zweite Punkt ist das System „ChargePoint Protect“, dieses Mal aber nur für die ChargePoint-eigenen Ladesäulen. Dieses nutzt die vorhandenen Lautsprecher, Bildschirme und Beleuchtungssysteme und soll so „ein hochwirksames Alarmsystem“ schaffen. Das Unternehmen kann nach eigenen Angaben „Manipulationen am Ladekabel in Echtzeit erkennen und automatisch das Alarmsystem aktivieren, um Vandalen abzuschrecken“. Da die Hardware wie Lautsprecher und Beleuchtung bereits vorhanden sind, handelt es sich bei „ChargePoint Protect“ um eine reine Software-Lösung, die bei ausgewählten Ladesäulen-Modellen „ohne zusätzliche Kosten durch ein Cloud-basiertes Softwaresystem-Upgrade aktiviert werden“. Die Betreiber können dann per SMS oder Mail benachrichtigt werden, dass das System ausgelöst hat. „ChargePoint Protect“ soll noch im Januar verfügbar sein.
Bei beiden Maßnahmen gibt ChargePoint aber nicht an, ob sie (zunächst) auf den US-Heimatmarkt begrenzt sind oder global ausgerollt werden sollen. ChargePoint ist auch in Europa aktiv, in Deutschland sind zahlreiche Ladesäulen des Herstellers in Betrieb.
„‚ChargePoint Protect‘ und unsere schnittfesten Kabel zeigen unser unermüdliches Engagement, ein zuverlässiges Ladenetz anzubieten. Wir sehen uns nicht als Opfer von Vandalismus, sondern vielmehr als verantwortlich für die Lösung dieses Problems, nicht nur für unsere Kunden, sondern für die Branche“, sagt Rick Wilmer, CEO von ChargePoint. „Wir geben die Technologie weiter, um Vandalismus so aggressiv wie möglich zu bekämpfen, mit dem Ziel, die Zuverlässigkeit der Ladegeräte als Hindernis für die Einführung von Elektrofahrzeugen zu beseitigen.“
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