ICL und Dynanonic planen Joint Venture für LFP-Kathodenmaterial

Der israelische Mineralienkonzern ICL und der chinesische Batteriematerial-Hersteller Shenzhen Dynanonic gründen ein Joint Venture für die Produktion von LFP-Kathodenmaterial in Europa. Die Anfangsinvestition beträgt rund 285 Millionen Euro. Der Betrieb soll in Spanien angesiedelt werden.

Symbolbild
Bild: BMW

Das Joint Venture will dazu eine neue Produktionsanlage am bestehenden ICL-Standort im katalonischen Sallent errichten. Die Anlage befindet sich derzeit in der Planungsphase und soll das Geschäft des Unternehmens mit Batteriematerialien erheblich erweitern. Lithiumeisenphosphat (LFP) passt laut Unternehmensangaben bestens zu dem Portfolio von ICL.

„Diese Expansion baut auf unserer bestehenden starken Position im Bereich der Spezialphosphate auf und nutzt die Stärken von Dynanonic, einem führenden Hersteller von Batteriematerialien, um einen bedeutenden neuen Wachstumsmarkt zu erschließen“, sagte Phil Brown, Präsident der Abteilung für Phosphat-Lösungen von ICL. „Die Zeit ist reif für diesen Schritt, denn LFP ist eine entscheidende Lösung für die Zukunft der Energiewende in Europa. ICL freut sich über diese potenzielle Investition in Spanien, und wir sind begeistert von der Zusammenarbeit mit Dynanonic – einem geschätzten und langfristigen Partner.“

„Dieses Joint Venture entspricht den Zielen von Dynanonic und ICL und nutzt die Stärken beider Unternehmen, um gemeinsam von der Entwicklung der Lithium-Ionen-Batterieindustrie in Europa zu profitieren“, sagte WangBao Ren, Vice President von Dynanonic. „Mit der Gründung des Projekts in Spanien erweitern wir unsere Präsenz auf dem europäischen Markt, sichern die Nähe zu unseren Kunden, steigern unsere Wettbewerbsfähigkeit und unterstützen unsere Vision, ein weltweit führender Anbieter von Materiallösungen für neue Energien zu werden.“

Bei dem Projekt dürften vermutlich auch Fördermittel schließen. Immerhin äußert sich die katalonische Regionalregierung sehr positiv dazu. Der Minister für Wirtschaft und Arbeit, Miquel Sàmper, betonte, dass die katalanische Regierung über diese Ankündigung erfreut sei: „Wir haben diese Gespräche begleitet. Wir sind sehr zufrieden mit dieser Ankündigung, die eine starke Investition in Katalonien bedeutet, die zur direkten und indirekten Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen führen wird.“

Minister Sàmper fügte hinzu, dass dieses Projekt „Katalonien in das Ziel der Souveränität in der Produktion von strategischen Materialien bringt, die die Wertschöpfungskette der Elektromobilität vorantreiben.“ Er kündigte außerdem an, dass er in den kommenden Monaten nach China reisen werde, um diese Unterstützung fortzusetzen, in diesem Fall mit Dynanoni, dem chinesischen Partner des Joint Ventures.

Laut der Unternehmensberatung Roland Berger soll sich der LFP-Anteil in Lithium-Ionen-Batterien bis 2030 in Europa auf 35 Prozent mehr als verdoppeln. „Automobilhersteller setzen LFP verstärkt ein, um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit von Elektrofahrzeugen zu verbessern“, sagt Isaac Chan, Partner im Bereich Automotive bei Roland Berger.

In Sallent hatte ICL zuvor eine Kaliproduktionsanlage betrieben und freut sich nun, die rund 25 Hektar große Fläche mit dem LFP-Projekt zu revitalisieren. Das Projekt in Spanien soll die zweite LFP-Anlage von ICL werden. Die erste Anlage entsteht derzeit in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri. Allerdings stellte sich nach der Grundsteinlegung 2023 bald heraus, dass der Standort ungeeignet ist. Mittlerweile hat ICL aber einen Ersatzstandort in St. Louis gefunden und will dort 574 Millionen Dollar in eine Anlage für LFP-Kathodenmaterial investieren.

icl-group.com, catalonia.com

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