Smart: #5 soll globalen Absatz fast verdoppeln

Smart-Europachef Dirk Adelmann verspricht sich von der Einführung des neuen Modells #5 im Mai einen deutlichen Schub für das Joint Venture von Mercedes und Geely. So seien mit den dann drei Modellen von Smart weltweit Stückzahlen von 120.000 pro Jahr möglich.

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Bild: Smart

Zum Vergleich: Rund 65.000 Einheiten waren es laut Adelmann weltweit 2024. Davon entfielen etwa 20.000 Auslieferungen auf Europa, wie der Smart-Manager gegenüber der „Automobilwoche“ angab – 2023 war es nur knapp die Hälfte.

In Deutschland wurden exakt 2024 9.322 Smarts neu zugelassen – also von den Modellen #1 und dem zugehörigen SUV-Coupé #3. Wenn im Laufe diesen Jahres mit dem größeren E-SUV #5 ein komplett neues Modell in einer für Smart noch nie da gewesenen Größe auf den Markt kommen soll, dürfte laut Adelmann eine weitere Verdopplung möglich sein, wie es in dem Bericht heißt. Diese Aussage gilt wohl nicht nur für Deutschland, wo es dann auf knapp 20.000 Einheiten hoch gehen könnte, sondern auch weltweit: 120.000 Fahrzeuge sollen es 2025 sein.

Damit hinkt Smart den eigenen Planungen hinterher, denn die beiden Haupt-Märkte Europa und China haben sich anders entwickelt als vor einigen Jahren prognostiziert: In Deutschland ist bekanntlich die Kaufprämie weggefallen, was den markt hierzulande im vergangenen Jahr geprägt hat. Dazu kommen Faktoren wie die EU-Sonderzölle auf chinesische Elektroautos, von denen auch Smart betroffen ist. In China steigen die Elektro-Zulassungen zwar deutlich, das hat aber auch zu einem kompetitiven Marktumfeld geführt – und zu einem Preiskampf.

„In China gibt es einen sehr starken Wettbewerb, das war vor fünf Jahren noch etwas anders“, so Adelmann, der auch eine Marktbereinigung unter den chinesischen Herstellern prognostiziert. Sechs oder sieben Unternehmen würden demnach die Konsolidierung überstehen, als „gesetzt“ sieht Adelmann das Überleben von BYD, SAIC und Geely an – und mit Geely quasi auch Smart.

Vor dem Hintergrund der anderen Marktentwicklung in den beiden ursprünglich geplanten Hauptmärkten hat Smart seine Strategie angepasst und ist in weitere Märkte eingetreten – genannt werden in dem Bericht etwa Australien, Malaysia, Thailand oder Hongkong. „Das heißt, als weltweites Unternehmen wird Smart ein Stück weit breiter aufgestellt werden neben den etablierten Kernmärkten in Europa und China“, wird Adelmann zitiert.

Einfluss hatte die Entwicklung auch auf die weitere Modellplanung. Fest steht, dass das vierte Smart-Modell seit dem Neustart kein SUV werden soll, auch an einem kleinen Zweisitzer wird wohl wieder gearbeitet. Hier dämpft Adelmann aber ein wenig die Hoffnungen auf eine schnelle Premiere seines Fortwo-Nachfolgers: Im preissensiblen Kleinwagen-Segment kann wohl vor dem Hintergrund der Sonderzölle und den dazu noch laufenden Gesprächen keine konkrete Planung stattfinden. „So lange zwischen China und Europa verhandelt wird, können wir über einen möglichen Zweisitzer noch keine Entscheidung treffen“, so Adelmann.

Und auch der #5, mit dem Smart in die Mittelklasse vordringt und erstmals (dank Geely-Plattformen) 800-Volt-Technik anbieten kann, ist noch nicht final für Europa eingepreist. Aber: Da Smart in Deutschland wie früher bei den 170 Handelspartnern oft im gleichen Showroom steht wie die Fahrzeuge von Anteilseigner Mercedes, soll zu den Stuttgartern ein gewisser Preisabstand bestehen bleiben.

automobilwoche.de

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