VDA erwartet E-Auto-Wachstum von 75 Prozent
Bei den „Elektro-Pkw“ geht der VDA von etwa 873.000 Neuzulassungen oder einem Plus von 53 Prozent aus – unter diesem Begriff fasst der Verband die Batterie-elektrischen Autos und Plug-in-Hybride zusammen. 2024 waren es gemäß der KBA-Jahresstatistik noch 572.514 neue BEV und PHEV.
Der VDA splittet seine Prognose aber auch genauer auf: Bei den Batterie-Elektroautos wird ein Wachstum von ganzen 75 Prozent erwartet, also von 380.609 Neuzulassungen in 2024 auf 666.000 neue E-Autos. Bei den Plug-in-Hybriden soll es hingegen lediglich um acht Prozent nach oben gehen – von 191.905 auf 207.000 Einheiten. Runtergebrochen auf die Monatszahlen würde das etwa 55.500 neuen BEV und über 17.000 PHEV entsprechen – im Schnitt wohlgemerkt.
„Für den deutschen Pkw-Markt rechnen wir 2025 mit einem leichten Anstieg von einem Prozent auf weiterhin 2,8 Millionen Einheiten. Das ist etwa ein Viertel weniger als im Vorkrisen-Jahr 2019“, sagte VDA-Chefsvolkswirt Manuel Kallweit im Rahmen der VDA-Jahrespressekonferenz. Legt man jene 2,8 Millionen Neuwagen zugrunde, würden 666.000 neue Elektroautos einem E-Anteil von 23,8 Prozent der Gesamt-Neuzulassungen entsprechen.
Dieser Wert überrascht nicht, denn um die strengeren CO2-Flottengrenzwerte ab 2025 zu schaffen, wird allgemein ein nötiger Elektroauto-Anteil von etwa einem Viertel des Gesamt-Absatzes angenommen – mit leichten Variationen je Hersteller, abhängig vom CO2-Ausstoß der Verbrenner-Fahrzeuge. Mit 23,8 Prozent wäre es also möglich, die Vorgaben zu erfüllen und CO2-Strafzahlungen zu vermeiden. Allerdings muss das nicht nur in Deutschland erreicht werden, sondern europaweit.
Da viele der deutschen Autobauer ihre E-Autos für die europäischen und teilweise auch globalen Märkte in Deutschland bauen, erwartet der VDA bei der inländischen E-Auto-Produktion „eine erfreuliche Entwicklung“, wie es in der Mitteilung heißt. „Diese dürfte 2025 weiter steigen, nachdem es hier bereits im vergangenen Jahr einen Produktionsrekord gegeben hatte. Wir erwarten für die inländische Produktion von E-Pkw für 2025 ein Plus von 24 Prozent (BEV: +30 Prozent, PHEV: +2 Prozent). Insgesamt dürften damit in diesem Jahr in Deutschland 1,7 Millionen Elektro-Pkw gefertigt werden und Deutschland seine Position als weltweit zweitgrößter Produktionsstandort für E-Pkw festigen“, so der Verband. Für die gesamte Pkw-Produktion in Deutschland ist der VDA nicht so optimistisch wie bei den E-Autos: Hier wird nur ein leichter Anstieg von einem Prozent auf 4,15 Millionen Einheiten erwartet – unter anderem aufgrund der „gesamtwirtschaftlichen Schwäche“.
Diese zu beheben mahnt der VDA nicht nur mit Blick auf die Bundestagswahl im Februar an, sondern sieht auf die Gesellschaft in der Pflicht – und nicht nur die Politik. „2025 muss ein Jahr des Neustarts sein, um das Jahr der Trendwende zu werden. Das Jahr, das den Beginn eines zwingend notwendigen Mentalitätswandels und Politikwechsels markiert, um den Standort international wieder wettbewerbsfähig zu machen und Wachstum, Klimaschutz, Wohlstand und Arbeitsplätze zu garantieren“, sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. „Wenn Wachstum und Wohlstand erhalten bleiben sollen, wenn der Respekt vor unserer Wirtschaftskraft insgesamt wieder größer werden soll, dann braucht es jetzt zwangsläufig eine wirtschaftliche Trendwende: Dafür brauchen wir eine Agenda für Innovation, Wachstum, Bürokratieabbau und Arbeitsplätze. Keine kleinen Schritte, sondern der große Wurf ist notwendig, politisch und ja auch gesellschaftlich – denn dies kann nur gemeinschaftlich gelingen.“
Ein Punkt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, sieht der VDA in den Energiepreisen. Dabei denkt der Verband nicht nur an den Energiebedarf der Fahrzeug- und Zuliefererwerke, sondern auch an die Möglichkeiten, die E-Autos eröffnen. „Für die Steigerung der Stromerzeugung braucht es – neben internationalen Energiepartnerschaften – einen Kapazitätsmarkt, der technologieoffen ausgestaltet ist und auch neuen dezentralen Flexibilitäten wie Speichern und bidirektionalen E-Fahrzeugen offensteht. Strom muss günstiger werden – auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Es muss sichergestellt sein, dass Laden billiger ist als Tanken“, forderte Müller.
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