Macht Renault aus dem Mégane eine E-Limousine?

Die für 2028 geplante nächste Generation des Renault Mégane E-Tech wird laut einem Bericht aus Frankreich vom Kompakt-SUV zur Limousine, um unter anderem dem Tesla Model 3 Konkurrenz zu machen. Auch einen Konkurrenten für das Model Y hat Renault angeblich in Planung.

renault embleme concept car 2024 09
Bild: Renault

Nach Informationen des französischen Magazins „L’Automobile Magazine“ soll die nächste Mégane-Generation innerhalb der Modellpalette von Renault neu positioniert werden. Die aktuelle Baureihe, die 2022 auf den Markt kam und schon in diesem Jahr ein Facelift erhalten soll, ist mit 4,20 Metern Länge am unteren Ende des Kompaktsegments angesiedelt. Gleichzeitig ist das Modell etwas höher als ein klassischer Kompaktwagen, weshalb ihn manche (auch aufgrund seiner Optik) als Crossover aus Kompaktmodell und Kompakt-SUV sehen.

Da mit den Renault 5 aber ein attraktives Modell unter dem Mégane platziert wurde, soll die nächste Generation des Mégane wieder größer ausfallen – und flacher. Die Rede ist in dem Bericht von „einer langen, stromlinienförmigen Limousine mit geringer Höhe“, die „eindeutig auf das Tesla Model 3“ abziele. Die Renderings, die „L’Automobile Magazine“ zu dem Arikel veröffentlicht hat, zeigen aber kein klassisches, flaches Limousinen-Heck, sondern eher eine Art Shooting Brake – nicht so flach wie eine Limousine, aber auch nicht so steil wie ein Kompaktwagen.

Tatsächlich basieren die Renderings auf dem Concept Car Renault Emblème, das der Hersteller im vergangenen Herbst vorgestellt hat. Dabei handelte es sich um einen Technologieträger, den Renault gemeinsam mit seiner Elektro-Tochter Ampere und 20 weiteren Partnern entwickelt hat. Der Emblème basiert auf der Plattform AmpR Medium und kombiniert einen neuartigen Batterie-elektrischen Antrieb mit Brennstoffzellen-Range-Extender. Zumindest von einem solchen Antrieb ist in dem Bericht keine Rede mehr. Ob auch das futuristische Design der Studie überhaupt für ein Serienmodell gedacht war, ist nicht bekannt. Bei anderen Fahrzeugen wie dem Renault 5, 4 und dem kommenden Twingo setzen die Franzosen bekanntlich auf ein Retro-Design.

Ob Renault wirklich derart radikal das Konzept des Mégane verändert, ist nicht bestätigt – es gibt keinen Kommentar des Herstellers zu dem Bericht. Allerdings scheint es mit Blick auf die Vergangenheit durchaus möglich, denn die Franzosen haben nicht davor zurückgeschreckt, bekannte Modellnamen für komplett andere Karosserie-Konzepte zu verwenden – etwa beim Scénic oder Espace.

Dass der kommende Mégane von seinem Crossover-Stil zu einer deutlich flacheren Karosse wechseln könnte, hängt auch mit der restlichen Modellpalette zusammen: Mit dem Scénic E-Tech hat Renault inzwischen ein 4,47 Meter langes E-SUV im Angebot – in diese Größenklasse könnte wohl auch der nächste Mégane vorstoßen, nur eben flacher. Und die ebenfalls für 2027/2028 erwartete Generation des Renault Austral, einem 4,51 Meter langen Verbrenner/Hybrid-SUV, soll dem Bericht zufolge ebenfalls rein elektrisch werden. Um den Austral 2 vom Scénic E-Tech abzugrenzen, soll das Modell angeblich deutlich wachsen – in etwa auf die Maße eines Tesla Model Y. Der Tesla-Bestseller ist derzeit 4,75 Meter lang, mit dem Juniper-Facelift sollen es 4,79 Meter sein.

Zu den Plattformen der kommenden Mégane- und Austral-Generationen macht „L’Automobile Magazine“ keine Angaben. Es gibt nur die Information, dass der Wechsel auf ein 400-Volt-System geplant ist. Zumindest soll der Zulieferer Valeo an einer neuen Elektromotoren-Familie mit eben 800 Volt arbeiten. Außerdem soll es im Innenraum am unteren Rand der Windschutzscheibe ein großes „Panoramapaneel“ geben, das sich fast über die gesamte Fahrzeugbreite erstreckt – fast wie bei BMW in der Neuen Klasse.

automobile-magazine.fr (auf Französisch)

2 Kommentare

zu „Macht Renault aus dem Mégane eine E-Limousine?“
Stefan
23.01.2025 um 11:57
Der Verbrenner-Megane (ab 1995) war und ist eine (relativ kurze) Limousine im Bereich Golf oder Jetta (Stufenheckvariante).
Marco
23.01.2025 um 14:16
Das klingt gut. Aber 2028 ist zu spät. Der müsste wesentlich früher kommen

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