Nissan will in den USA doch keinen kompakten Elektro-Crossover bauen

Der japanische Automobilhersteller Nissan hat seine Produktionspläne für sein Werk in Canton im US-Bundesstaat Mississippi überarbeitet. Dort soll nun doch kein kompaktes Elektro-Crossover gebaut werden. Stattdessen soll das Fahrzeug mit dem Codenamen PZ1L offenbar in der Nissan-Fabrik im britischen Sunderland gebaut werden.

Bild: Nissan

Der finanziell angeschlagene Autohersteller, der gerade eine mögliche Fusion mit Honda auslotet, hat seinen Zulieferern mitgeteilt, dass er den PZ1L nicht in seinem Werk in Canton bauen wird, wie Automotive News berichtet. Stattdessen soll die Produktion laut AutoForecast Solutions im Nissan-Werk im britischen Sunderland konzentriert werden.

Zumindest den ersten Teil dieser Medienberichte hat Nissan mittlerweile bestätigt. Ein Pressesprecher von Nissan sagte, der Autohersteller konzentriere sich auf andere Elektroauto-Projekte für das Werk in Canton, die den Marktbedürfnissen besser entsprechen und höhere Stückzahlen liefern würden. „Wir werden weiterhin die Marktchancen für neue Modelle prüfen und entsprechende Anpassungen vornehmen“, so der Nissan-Sprecher.

Nissan hatte im Mai 2024 angekündigt, ein kompaktes Elektro-Crossover in Canton bauen zu wollen. Das intern PZ1L bezeichnete Modell soll bei der Größe zwischen dem eingestellten E-Kompaktwagen Nissan Leaf, dessen Nachfolger dieses Jahr auf den Markt kommen soll, und dem in nur in Nordamerika erhältlichen Verbrenner-SUV Nissan Rogue liegen.

Der PZ1L war eines von insgesamt fünf Modellen der Marken Nissan und Infiniti, die ab Mitte des Jahrzehnts in Canton gebaut werden sollten. Später soll Nissan laut Medienberichten aber entschieden haben, eine geplante Investition von 500 Millionen Dollar für die Produktion neuer E-Auto-Modelle in dem nicht ausgelasteten Werk zu streichen.

Wie auch andere Autohersteller beobachtet Nissan den politischen Umbruch in den USA mit Argusaugen. Der neue US-Präsident Donald Trump hat gleich zum Amtsantritt mehrere Schritte gegen die Verbreitung von Elektroautos eingeleitet. So widerrief Trump das Ziel seines Vorgängers Joe Biden, dass bis 2030 die Hälfte der Neuwagen elektrisch sein sollen – und er blockiert die Fördergelder für Ladestationen. Außerdem will Trump die Abschaffung der Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge prüfen und den Bundesstaaten keine Ausnahmeregelungen mit strengeren Anspruch an den Klimaschutz gestatten. All das dürfte es Autoherstellern deutlich schwerer machen, in den USA Elektroautos zu verkaufen.

finance.yahoo.com

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